• 23.06.2012 19:17

Maldonado: "Wenn wir mehr kriegen können..."

Williams-Pilot Pastor Maldonado rechnet sich vom dritten Startplatz gute Chancen auf das Podium aus, rechnet insgeheim aber mit mehr

(Motorsport-Total.com) - Spanien scheint ein gutes Pflaster für Pastor Maldonado. Der Barcelona-Sieger in Diensten des Williams-Teams lag im dritten und entscheidenden Segment der Qualifikation in Valencia kurz vor Schluss auf Platz eins, musste sich letztlich aber noch Sebastian Vettel (Red Bull) und Lewis Hamilton (McLaren) geschlagen geben. Unterm Strich fehlten Maldonado knapp vier Zehntelsekunden auf die Bestzeit von Vettel. Doch auch von Startplatz drei rechnet sich der Venezolaner für die 57 Runden am Sonntag einiges aus.

Titel-Bild zur News: Pastor Maldonado

Jubelt Pastor Maldonado auch nach dem Rennen am Sonntag?

In der Pressekonferenz nach dem Qualifying spricht Maldonado über seine Probleme auf dem Weg zum dritten Startplatz, über die Herausforderung Reifen in Valencia, über seine Erwartungen für das Rennen und über den Trend zu mehr Stadtkursen im Kalender.

Frage: "Pastor, Spanien scheint dir ganz offensichtlich zu liegen. Wie siehst du das?"
Pastor Maldonado: "Nun, wir haben intensiv gearbeitet. Das Auto präsentiert sich seit gestern sehr schnell. Lediglich mit den Option-Reifen (Soft-Mischung; Anm. d. Red.) hatten wir etwas zu kämpfen. Ich vermisste das Gefühl, das mir der Prime vermittelt. Wir nahmen ein paar Veränderungen am Auto vor, aber heute Morgen hatten wir mit dem Option immer noch Probleme. Im Qualifying lief es dann aber ganz gut. Williams wird besser und besser. Ich freue mich für das Team und für mein Land. Wir haben morgen wieder eine gute Chance, aufs Podium zu fahren."


Fotos: Pastor Maldonado, Großer Preis von Europa


Frage: "Du hattest während der 60-minütigen Qualifikation nicht weniger als sieben Reifensätze auf dem Auto. Inwiefern ist das morgen im Rennen ein Nachteil?"
Maldonado: "Auf Longruns sollten wir mit dem Prime besser zurechtkommen. Im Training waren wir damit teilweise sogar schneller als mit dem Option. Wir haben genügend Reifen, um eine Rolle spielen zu können. Ich mache mir da keine Sorgen, sondern freue mich auf morgen. Die Strategie wird entscheidend sein. Angesichts der hohen Temperaturen wird es für alle ein schwieriges Rennen. Wir werden sehen, was passiert."

Frage: "Im Verlauf des Qualifyings mussten diverse Fahrer am Ende der Geraden in den Notausgang. Dich erwischte es auch einmal. Glaubst du, dass das morgen zum Problem werden könnte?"
Maldonado: "Das glaube ich nicht. Ich war einfach noch nicht bereit für die Runde. Viele Fahrer hatten Probleme mit blockierenden Vorderrädern. Für uns war es aber ein guter Tag, speziell nachdem sich der Vormittag noch schwierig gestaltet hatte. Bis zum Qualifying verstanden wir es besser, wie wir die Reifen optimal nutzen und jetzt sind wir hier."

Umgang mit den Reifen das A und O

"Wir müssen auf der sicheren Seite bleiben und versuchen, konservativ zu agieren." Pastor Maldonado

Frage: "Lewis Hamilton sprach von einem Ratespiel in Bezug auf die Reifen. War bei dir auch ein wenig Raten dabei?
Maldonado: "Gegenwärtig geht es sehr eng zu. Da fällt es schwer, sich einen Vorsprung zu erarbeiten. Mir fehlte in Q2 nur eine Zehntelsekunde auf die Bestzeit. Dennoch war ich nur Siebter. Da kann man sich vorstellen, dass es auf jedes Detail ankommt. Das gilt auch für morgen. Ich erwarte ein schwieriges Rennen. Ich finde, wir müssen auf der sicheren Seite bleiben und versuchen, konservativ zu agieren. Wenn es uns gelingt, unser gestriges Tempo abzurufen, werden wir sehen, was passiert."

Frage: "In Q2 lagen zwischen dem Schnellsten (Grosjean) und Platz 13 (Massa) gerade einmal 0,291 Sekunden. Wirkt sich diese enorme Leistungsdichte auf die Fahrweise oder auf die Herangehensweise beim Setup aus?"
Maldonado: "Angesichts der knappen Abstände muss es dir einfach gelingen, deine Leistung auf den Punkt abzurufen. Das fällt niemandem leicht, erst recht nicht mit diesen Reifen. Es ist schwierig, das Maximum aus den Reifen herauszuholen. Wenn es dir gelingt, bist du vorn."

Frage: "Wärst du mit einem Podestplatz zufrieden oder willst du mehr?"
Maldonado: "Für das Team sind die Punkte sehr wichtig. Ein Podestplatz wäre gut, aber wenn wir mehr kriegen können, werde ich wie immer mein Bestes geben. Die Strategie wird morgen entscheidend sein. Das Team ist bereit und ich freue mich auf das Rennen."

Trend zu mehr Stadtkursen gefällt Maldonado

Pastor Maldonado

Pastor Maldonado findet am Valencia Street Circuit großen Gefallen Zoom

Frage: "Hier wird auf einem Stadtkurs gefahren. Im kommenden Jahr haben wir New Jersey im Kalender und in Griechenland gibt es Bemühungen, ein ähnliches in Athen auszutragen. Wie sieht deiner Ansicht nach die perfekte Mischung zwischen Stadtkursen und reinrassigen Rennstrecken aus?"
Maldonado: "Abwechslung im Kalender macht nicht nur uns Fahrern Spaß. Auch den Fans gefällt das. Um die Formel 1 als Königsklasse zu etablieren brauchen wir meiner Ansicht nach beide Disziplinen. Spanien ist ein gutes Beispiel, aber die Zukunft ist wie sie ist. Ich kann nur sagen, dass wir Strecken wie diese hier genießen."

Frage: "An diesem Wochenende sind mehr als 100 Menschen aus Venezuela vor Ort. Fühlst du dich dadurch fast schon wie bei einem Heim-Grand-Prix?"
Maldonado: "Es ist kein echtes Heimrennen, aber es gibt eine große Gemeinde Venezolaner in Spanien. Zudem ist es recht einfach, von hier nach Venezuela zu kommen. Es gibt viele Flüge. Die Leute mit den Flaggen auf den Tribünen zu sehen, ist toll. Ich hoffe, ich kann ihnen morgen ein paar gute Schlagzeilen bereiten. Wir werden sehen."