Ferrari in Valencia: Massa fit, Alonso hungrig

Die Scuderia scheint sukzessive an Form zuzulegen und will, dass für Alonso der Valencia-Knoten endlich platzt - Massa motiviert für den "Nicht-Straßenkurs"

(Motorsport-Total.com) - Ferrari hat am kommenden Wochenende beim Europa-Grand-Prix in Valencia beinahe ein doppeltes Heimspiel: Fernando Alonso fährt in Spanien zum zweiten Mal in dieser Saison vor den Augen seiner Landsleute. Als WM-Zweiter könnte der Mann aus Oviedo im Yachthafen einen wichtigen Schritt in Richtung Titel unternehmen. Und auch Felipe Massa kommt nach Hause - genauer gesagt auf die Piste, der er bei der Premiere im Jahr 2008 seinen Stempel aufdrücken konnte.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Massa freut sich auf eine Strecke, die er schätzt wie kaum eine andere im Kalender

Ein gutes Gefühl für den Brasilianer: "Ich mag die Strecke. Und auch wenn die Leute sagen, es sei ein Straßenkurs, ist das nicht der Fall. Der Hauptteil ist wie eine permanente Rennstrecke, sehr weitläufig und nicht zu eng", gibt Massa zu bedenken. Nach seinem Auftakterfolg konnte er in Valencia allerdings nicht mehr auf das Podium klettern. Mut machen dürften dem 31-Jährigen allerdings seine ansteigende Form und die verbale Rückendeckung, die es für ihn zuletzt gab.

Gibt die Fitness den Ausschlag?

Massa hofft auf einen weiter formverbesserten Ferrari: "Es macht immer Mut, an einen Ort zu kommen, an dem man zuvor schon gewonnen hat. Also hoffe ich auf ein weiteres gutes Wochenende. Auch, weil unser Auto im Rennen und auch im Qualfying besser geworden ist", erklärt er. Ist das Tempo auf einer Runde der Trumpf der Scuderia? "Wir wissen, wie wichtig der Samstagnachmittag als Basis für den Sonntag ist", betont Massa.

In Valencia sei es zwar möglich, zu überholen, speziell mit der Hilfe von DRS. Aber aus einer Spitzenposition loszufahren und sein Tempo anschlagen zu können, verändere alles, glaubt Massa: "Du wirst nicht von anderen Autos aufgehalten, die im Qualifying schnell waren, aber im Rennen langsam sind." Er hat an seiner körperlichen Fitness gearbeitet. "Speziell die kommenden Rennen finden bei Hitze statt und das bedeutet eine körperliche Herausforderung", sagt er.

Alonso will den Sieg

Alonso hingegen ist im Gegensatz zu seinem Teamkollegen mit der Strecke in Valencia noch nicht warm geworden. Zwar war er im vergangenen Jahr Zweiter, ein Sieg glückte ihm aber bisher nicht. Und der ist 2012 das erklärte Ziel: "Ein paar Podiumsplätze mit drei Rennen in vier Wochen wären schön und wichtig", findet der Spanier, wird aber doch vom Nationalstolz gepackt: "Aber ganz ehrlich: Wir denken jetzt an Siege, besonders in Spanien vor meinen Fans", macht Alonso klar.

Der Zeitpunkt für dieses Vorhaben scheint glücklich gewählt: Ferrari legte in den vergangenen Monaten sukzessive an Form zu. Laut Teamchef Stefano Domenicali ging es in Montreal erstmals um "mehr als Schadensbegrenzung". In den Augen der Konkurrenz trennte die Scuderia nur die falsche Boxenstopp-Strategie von einem Grand-Prix-Erfolg. Alonso fordert mit Blick auf das Rennen in Valencia daher: "Wir müssen die Reifen besser verstehen."

Grundproblem bei Ferrari gelöst

Dennoch zeigt sich der Spanier mit der zuletzt aufsteigenden Formkurve zufrieden: "Ich bin sehr glücklich mit den Anstrengungen, die im Team unternommen werden. Womöglich hatten wir einen gewissen Vorteil, da wir nicht den besten Start in die Saison hatten. Es ist immer einfacher, ein schlechtes Auto zu verbessern als ein gutes."

"Es ist eine Tatsache, dass sich die neuen Teile exakt so verhielten wie im Windkanal." Fernando Alonso

Besonders zufrieden ist der Ferrari-Pilot damit, dass ein Grundsatzproblem aus der vergangenen Saison aus der Welt geschafft scheint. "Es ist eine Tatsache, dass sich die bei den zurückliegenden vier Rennwochenenden mitgebrachten neuen Teile exakt so verhielten wie im Windkanal", sagt Alonso. In der Vergangenheit gab es in diesem Bereich bei der Scuderia häufig Abweichungen. Dass dem nun nicht mehr so ist, hält Alonso "nicht nur für jetzt gut, sondern auch für die nahe Zukunft".