• 11.05.2012 17:01

  • von Felix Matthey

Mercedes: Testarbeit in Mugello hat sich ausgezahlt

Mercedes belegte mit Nico Rosberg und Michael Schumacher am Freitag die Plätze drei und acht - Rosberg rechnet erneut mit Reifenschlacht

(Motorsport-Total.com) - Nico Rosberg fuhr beim heutigen Freitags-Training in Barcelona zwar die drittschnellste Zeit, musste jedoch feststellen, dass die Pirelli-Reifen an seinem Mercedes während der 180 Minuten deutlich schneller abbauten als bei den Testfahrten im vergangenen Winter. Aufgrund dieser Tatsache erwartet der Sieger des China-Grand-Prix, dass die Reifen auch an diesem Rennwochenende das Zünglein an der Waage sein werden.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Rosberg konnte heute einen Unterschied beim Verhalten der Reifen feststellen

"Das war heute ganz anders als bei den Wintertests, viel anspruchsvoller für die Reifen", so Rosberg. "Es war heute sehr schwierig, das Auto aufs Qualifying und vor allem auch aufs Rennen richtig vorzubereiten. Ich weiß nicht, wo wir genau liegen, was die Abnutzung der Reifen angeht. Wir müssen uns erst einmal die Daten ansehen. Der richtige Umgang mit den Reifen wird hier wieder von entscheidender Bedeutung sein. Wir haben für heute Abend eine Vielzahl an Möglichkeiten, die richtige Abstimmung für die Bedingungen morgen und am Sonntag zu finden."

Schumacher drei Zehntelsekunden hinter Rosberg

Rosbergs Teamkollege Michael Schumacher belegte am heutigen Freitag nur Rang acht. Der Kerpener wies jedoch darauf hin, dass man mit Hinsicht auf das Rennen und nicht das morgige Qualifying gearbeitet habe. Bezüglich der Reifenproblematik, die der siebenmalige Weltmeister besonders nach dem Bahrain-Grand-Prix thematisiert hatte, erklärt Schumacher mit Blick auf den Rest des Wochenendes: "Wir müssen weitere Erkenntnisse sammeln und analysieren um herauszufinden, wo wir im Vergleich zur Konkurrenz stehen."

"Die Art und Weise, wie es heute für uns lief zeigte uns, dass sich der Test in Mugello gelohnt hat, weshalb ich mich freue, dass wir dort waren", fuhr Schumacher fort. "Sicherlich war es heute sehr warm und deshalb die Strecke sehr rutschig, doch das hatten wir auch so erwartet. Unser Gefühl fürs Wochenende ist, nachdem was wir heute in den beiden Sessions gelernt haben, ganz okay. Nun werden wir die Daten genau analysieren um herauszufinden, wie wir, basierend auf den heute gewonnenen Erkenntnissen, genau das Qualifying und das Rennen angehen müssen."

Neue Teile funktionieren wie erwartet

Wie alle anderen Teams auch, setzte Mercedes heute erstmals in dieser Saison neue Teile ein, die man letzte Woche bei den offiziellen Testfahrten in Mugello ein letztes Mal außerhalb eines Rennwochenendes hatte testen können. Darüber hinaus konnten die dort gewonnenen Erkenntnisse beim Umgang mit den Pirelli-Reifen bestätigt werden. "Die neuen Teile funktionierten wie erwartet und sind zuverlässig", zeigt sich Technikchef Bob Bell nach dem Freitags-Training zufrieden.

"Wir konnten außerdem erkennen, dass sich die Arbeit in Mugello ausgezahlt hat, da wir viele neue Erkenntnisse beim richtigen Umgang mit den Reifen sammeln konnten. Wir waren heute Morgen im ersten Training nicht so schnell wie wir gerne hätten sein wollen. Während der Pause nahmen wir jedoch ein paar Änderungen vor und erkannten am Nachmittag schon Verbesserungen. Insgesamt war das heute ein solider Arbeitstag, der Daten lieferte, die wir für die weitere Planung des Wochenendes benötigen."

Gary Anderson, ehemaliger Technischer Direktor in der Formel 1 und heutiger Experte der britischen BBC, ging nach dem ersten Tag in Barcelona auf die Details der neuen Aerodynamik von Mercedes ein. "Mercedes hat die Befestigung des Frontflügels leicht überarbeitet", stellt Anderson fest. "Sie haben zudem die Karosserie in dem Teil verändert, der sich nach hinten verjüngt, schmaler wird. Die größte Veränderung habe ich jedoch an Michael Schumachers Auto feststellen können, das über eine neue Hinterradaufhängung verfügt."