Marussia: Mammut-Programm erfolgreich absolviert

(Motorsport-Total.com) - Für Marussia gingen am Freitag die Testfahrten mit dem neuen MR01 weiter. Das Team hatte den neuen Boliden erst beim Auftakt-Wochenende in Melbourne erstmals unter repräsentativen Bedingungen eingesetzt und ist nach wie vor dabei, grundlegende Dinge über das Auto zu lernen. Dementsprechend wichtig war es, dass Timo Glock und Rookie Charles Pic den Grand Prix von Australien beendeten und so wichtige Daten sammelten.

Beim Freitag-Training für das zweite Saison-Wochenende in Malaysia spulten beide Marussia-Piloten je 38 Runden ab. Wie erwartet erwies sich der Wersauer als der schnellere Mann und setzte sich mit einer persönlichen Bestzeit von 1:41,681 Minuten auf den 22. Platz. Ihm fehlten 3,660 Sekunden auf die Tages-Bestzeit von Lewis Hamilton. Sein französischer Teamkollege reihte sich hinter ihm auf Platz 23 ein - mit einer persönlichen Bestmarke von 1:42,874 Minuten war er 1,193 Sekunden langsamer als Glock. Die 107-Prozent-Zeit (1:44,882 Minuten) sollte für das Duo kein Problem sein.

Beide fuhren ihre besten Runden in der zweiten Session - Glock fehlte etwas mehr als eine Sekunde auf die Konkurrenz von Caterham, Schlusslicht HRT liegt aber ebenfalls eine beruhigende Sekunde hinter Pic. Heute Morgen konzentrierte sich das Team auf die Evaluierung von Aerodynamik- und Setup-Varianten - Glock testete neue Unterboden-Teile. Die dabei gewonnen Erkenntnisse setzte man am Nachmittag um. Einmal mehr erwies sich der MR01 als sehr zuverlässiges Auto - es gab keinerlei Probleme.

Glock befürchtet Reifenprobleme

"Heute war für uns ein ziemlich guter Tag, muss ich sagen", gibt sich Glock mit den Fortschritten seines Teams zufrieden. "Das war einer der härtesten Freitage der Saison für das gesamte Team, und jeder leistete großartige Arbeit. Unser Programm sah vor, dass wir jede Menge Arbeit mit dem Auto verrichten mussten, und die Jungs gönnten sich keine Pause. Wir haben noch Luft nach oben, denn das Auto ist noch in keinem Bereich perfekt."

Glock spornt sein Team an, den aktuellen Weg fortzusetzen: "Wir haben große Fortschritte erzielt, daher müssen wir morgen auf diese Art weitermachen. Bei den Reifen sieht es über eine Renndistanz sehr schwierig aus, das könnte also ein Pokerspiel werden. Was die Hitze angeht, hat sich mein Fitnesstraining im Winter definitiv ausgezahlt. Das war ein guter Start, und auch die Zuverlässigkeit passt weiterhin."

Auch Pic morgen mit neuen Unterboden-Teilen

Für Teamkollegen Pic war es ein "interessanter Tag. Wir hatten ein umfangreiches Programm vor uns, denn wir müssen nun bei den Streckentests aufholen, aber die Resultate waren sehr positiv, und ich bin mit unseren Fortschritten beim Auto zufrieden. Für das Team ist es nicht leicht, bei dieser Hitze zu arbeiten, und es war für alle ein langer Tag. Jetzt haben wir viele Daten, mit denen wir den morgigen Tag beginnen, und ich werde auch die neuen Teile des hinteren Unterbodens ausprobieren - darauf freue ich mich schon. Alle haben heute gute Arbeit geleistet, und ich bedanke mich bei ihnen."

Teamchef John Booth freut sich, dass das Team das Tagesprogramm ohne Zwischenfälle absolviert hat. "Das war ein weiterer sehr positiver Tag mit dem MR01, und das ist genau der Start in das Wochenende, den wir uns gewünscht hatten", sagt der Brite. "Wir konnten unser Programm maximieren, wodurch die Ingenieure heute Abend viele positive Hausaufgaben vor sich haben, um sicherzustellen, dass wir uns weiterhin in die richtige Richtung bewegen."

Fokus dank guter Zuverlässigkeit auf Weiterentwicklung

Der neue Unterboden, den am Samstag auch Pic einsetzen wird, wurde heute bereits von Glock ausprobiert, bestätigt Booth: "Wir haben heute Morgen einige neue Teile des hinteren Unterbodens bei Timo probiert, was wir am Nachmittag mit positiven Auswirkungen fortsetzten. Morgen werden beide Fahrer in den Genuss dieser Teile kommen."

Der Teamchef ist auch mit der Zuverlässigkeit zufrieden: "Dadurch dürfen wir zuversichtlich sein, dass die Basis des Autos gut ist und wir uns darauf konzentrieren können, uns mehr auf die Weiterentwicklung zu konzentrieren. Das war ein sehr harter Tag für das Team. Da wir unser herausforderndes Programm glücklicherweise wegen unserer guten Zuverlässigkeit durchziehen konnten, wurden die Mechaniker bei sehr fordernden Bedingungen ans Limit gebracht - aber wie immer sind sie auch mit dieser Herausforderung bewundernswert umgegangen."