Qualifying-Reifen: Formel-1-Kommission stimmt ab

Die Teams hatten sich ursprünglich gegen Qualifying-Reifen ausgesprochen, doch nun wird beim Treffen der Formel-1-Kommission doch darüber abgestimmt

(Motorsport-Total.com) - In dieser Saison hat es sich eingebürgert, dass einige der zehn Piloten in Q3 einfach auf ihre Runde verzichten und so Reifen für das Rennen sparen. Keine dumme Strategie, denn mit den Pirelli-Reifen und dem verstellbaren Heckflügel sind Überhol-Manöver im Rennen absolut möglich und es ergibt Sinn, für eine gute Renn-Performance mit frischen Reifen ein paar Startpositionen zu opfern.

Titel-Bild zur News:

Gibt es 2012 erstmals seit 1991 ein Comeback der Qualifying-Reifen?

Dass dies allerdings bei der FIA, Bernie Ecclestone und bei vielen Fans nicht gern gesehen wird, wenn nur sechs Piloten am Höhepunkt des Qualifyings teilnehmen, ist die Kehrseite der Medaille. Doch Pirelli hat hinter den Kulissen einen Plan ausgearbeitet, wie man dieses Schlupfloch beseitigen könnte: Qualifying-Reifen. 'Autosport' berichtet, dass das Thema bereits am kommenden Donnerstag bei der Sitzung der Formel-1-Kommission in Genf zur Sprache kommen soll.

Wer steckt hinter der Abstimmung?

Die Formel-1-Kommission hat die Aufgabe, Änderungen am sportlichen und technischen Reglement abzusegnen und sie zur Ratifizierung an den Weltrat weiterzugeben - sie besteht aus 26 stimmberechtigten Mitgliedern, darunter ausgewählte Vertreter von Teams, Motorenherstellern, Reifenhersteller Pirelli, Rennstrecken, Sponsoren und FIA-Präsident Jean Todt an. Vorsitzender ist Ecclestone.

Dass nun über die Qualifying-Reifen abgestimmt wird, dürfte nicht auf Drängen des italienischen Reifenherstellers passiert sein, denn nach einigen Gesprächen zwischen führenden Teammitgliedern und Motorsport-Chef Paul Hembery in Indien sah es zunächst so aus, als würden die Qualifying-Regeln gleich bleiben.

"Die Teams sind derzeit der Meinung, dass es in Q3 kein Problem gibt." Paul Hembery

"Wir hatten gute, hilfreiche Besprechungen mit den Teams und derzeit sind sie der Meinung, dass es in Q3 kein Problem gibt. Sie finden, dass so ein strategisches Element in Q3 dazukommt. Wenn sie glücklich sind, dann können wir nicht viel tun. Wir haben ihnen auch gesagt, dass wir eine Änderung unterstützen würden, wenn sich die Ansichten ändern oder der Sport eine Änderung will."

Pirelli ist für Änderung bereit

Hembery schloss aber keineswegs aus, dass vielleicht ein anderes Mitglied der Formel-1-Kommission einen Änderungsvorschlag eingereicht hat: "Wir werden sehen, was bei der Sitzung der Formel-1-Kommission passiert. Vielleicht wurde es von jemand anderem zur Sprache gebracht. Wir werden sehen, was jeder dazu zu sagen hat, wenn wir die Möglichkeit haben zusammenzuarbeiten."

Eine Lösung würde sich laut Hembery schnell finden, doch noch wurde Pirelli nicht aufgefordert, einen Vorschlag einzureichen: "Wir sind Millionen von Möglichkeiten durchgegangen", so der Brite. "Das könnte bedeuten, dass wir die in Q3 verwendeten Reifensätze einfach über Nacht austauschen. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, aber derzeit sieht es so aus, als wären die Teams mit der aktuellen Lösung glücklich."

"Es könnte bedeuten, dass wir die in Q3 verwendeten Reifen einfach über Nacht austauschen." Paul Hembery

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