Bortolotti: "Hätte schneller fahren können"

Auch wenn Mirko Bortolotti sein Rundenzeiten-Potenzial nicht ganz entfalten konnte, ist er mit seinem Young-Driver-Testtag im Williams zufrieden

(Motorsport-Total.com) - Mirko Bortolotti hat schon für Ferrari und Toro Rosso getestet, doch beim heutigen Abschluss der Young-Driver-Days in Abu Dhabi saß der Austro-Italiener (wohnhaft in Wien, fährt aber mit italienischer Lizenz) erstmals in einem Williams. Der Test war die Belohnung für seinen Meistertitel in der Formel 2, wo das Einheitschassis ebenfalls von Williams entwickelt wurde.

Titel-Bild zur News: Mirko Bortolotti

Bortolotti landete in der Gesamtwertung auf Platz zwölf von 23 Fahrern

Bortolotti hatte im Gegensatz zum regulären Williams-Testfahrer Valtteri Bottas nur einen Tag am Steuer des FW33 zur Verfügung, wurde noch dazu am Vormittag für Entwicklungsarbeiten eingesetzt. "Für mich war alles neu", sagt der 21-Jährige. "Neues Auto, neue Strecke - da gab es viel zu lernen. Außerdem hatte das Team am Vormittag noch einiges vor, daher konnte ich mich nicht auf die Rundenzeiten konzentrieren, sondern ich musste bei der 2012er-Vorbereitung mithelfen."

Pech mit der letzten roten Flagge

Als das einmal erledigt war, erteilte ihm Williams jedoch das Kommando Feuer frei. Bortolotti drehte insgesamt 74 Runden, wurde gegen Ende der Session immer schneller und musste seinen wahrscheinlich vielversprechendsten Run abbrechen, als Esteban Gutierrez eine Viertelstunde vor Schluss für einen Abbruch sorgte. "Wir waren auf neuen Reifen und ich hätte sicher schneller fahren können", ärgert er sich gegenüber 'Autosport'.

"Es ist ein bisschen enttäuschend. Du willst jedes Mal schnell sein, wenn du ins Auto steigst, aber wir waren trotz der roten Flagge ganz gut, insofern ist es kein großes Drama", fährt Bortolotti fort. "Ich konnte nur am Nachmittag schnelle Runs fahren und Performance suchen, die richtigen Bremspunkte und Linien finden - auf einer Strecke, die ich ja vorher nicht kannte. Es war ein wirklich interessanter Tag und ich habe es sehr genossen, für Williams zu fahren."

Unterm Strich stand für den Italiener eine Bestzeit von 1:43.277 Minuten zu Buche. Damit verlor er knapp viereinhalb Sekunden auf Red-Bull-Junior Jean Eric Vergne und 0,910 Sekunden auf die Vorgabe von Bottas. Trotzdem lobt Williams seine Arbeit als "sehr gut", wie Tom McCullough sagt: "Er hat sich mit jedem Run verbessert und ist am Ende auf gute Zeiten gekommen. Sein Feedback war auch exzellent. Er war konstant und ist körperlich eindeutig fit."


Fotos: Williams, Young-Driver-Test in Abu Dhabi, Donnerstag


Zurück in die Fabrik nach Grove

"Wir haben unsere dreitägigen Testfahrten hier nun abgeschlossen und haben jetzt viele Informationen, die wir mit nach Hause nehmen", erklärt der Barrichello-Renningenieur. "Die Fabrik hat diese Woche fantastische Arbeit geleistet und uns mehrere Testteile angeliefert, um unser Verständnis des neuen FW34 zu verbessern. Jetzt können wir nach Hause fliegen und die Daten analysieren, um den FW34 zu entwickeln."

Mirko Bortolotti

Verblüffende Ähnlichkeit mit Jochen Rindt: Austro-Hoffnung Mirko Bortolotti Zoom

Für Bortolotti geht es nun darum, seine Zukunft zu sichern, denn noch hat er keinen Vertrag für 2012 in der Tasche. Am liebsten wäre ihm natürlich ein Arbeitgeber in der Formel 1: "Das ist das Hauptziel", stellt er klar. "Im Motorsport weiß man nie, warten wir also ab. Es hängt von so vielen Faktoren ab. Wenn es nach mir geht, dann würde ich sagen, dass ich will, aber wir müssen schauen, was möglich ist. Da spielen viele Dinge eine Rolle."