Villeneuve findet DRS-Formel-1 einschläfernd

Jacques Villeneuve schläft bei Formel-1-Rennen regelmäßig ein, weil er findet, dass der verstellbare Heckflügel den Grand-Prix-Sport kaputt gemacht hat

(Motorsport-Total.com) - Zur heutigen Bekanntgabe des Williams-Renault-Deals war unter anderem auch Jacques Villeneuve eingeladen, 1997 letzter Weltmeister für das Team aus Grove. Der 40-Jährige ließ es sich nicht nehmen, bei der Gelegenheit höchstpersönlich zu überprüfen, ob sich an seinem FW19 vom legendären Showdown in Jerez de la Frontera immer noch der Abdruck von Michael Schumachers Ferrari befindet.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve

Jacques Villeneuve schläft bei Formel-1-Rennen wegen DRS ein

Als er feststellte, dass im Museum in Grove tatsächlich das Originalauto von damals steht, stellte sich Villeneuve erst der obligatorischen Pressekonferenz und später einigen Einzelinterviews. Darin verriet er, dass das Thema Formel 1 für ihn endgültig abgehakt ist und er sich nur noch auf seine NASCAR-Karriere konzentrieren will. Bekanntlich hatte er gemeinsam mit dem italienischen Durango-Team noch bis Herbst 2010 versucht, ein Comeback in der Königsklasse zu starten.

Inzwischen schaut er sich die Rennen nicht einmal mehr im Fernsehen an: "Ich bin damit fertig, zum ersten Mal überhaupt", kehrt Villeneuve der Formel 1 via 'Reuters' den Rücken zu. "Es kümmert mich einfach nicht mehr. Zur Hälfte eines jeden Rennens fange ich zu gähnen an. Es fällt mir schwer und ich werde sauer. Wenn ich sehe, dass sich diese Jungs nicht einmal mehr verteidigen können... Zum Beispiel Michael in Montreal - er hätte auf dem Podium stehen sollen."

¿pbvin|512|3844||0|1pb¿Im Gegensatz zu zahlreichen Fans auf der ganzen Welt und einer Mehrheit der Experten outet sich der geschiedene Familienvater als entschiedener Gegner des verstellbaren Heckflügels (DRS), durch den es viel mehr Überholmanöver gibt als in der Vergangenheit. Doch seiner Meinung nach sind das keine echten Überholmanöver, sondern ein kampfloses Vorbeifahren - wie etwa im Fall des Führungswechsels zwischen Sebastian Vettel und Lewis Hamilton in Schanghai.

"Es kratzt mich nicht, Überholmanöver mit DRS zu sehen", schimpft Villeneuve. "Da sehe ich lieber, wie Lewis es probiert, was manchmal in Tränen endet, aber zumindest macht es Spaß! Bei den ganzen Überholmanövern mit DRS schlafe ich ein. Das ist nutzlos, langweilig, einfach kein echter Rennsport mehr. Ich verstehe nicht, warum dieses Ding an einem Formel-1-Auto ist. Die Fahrer denken: 'Oh, er wird mich gleich überholen. Warum wehren?' Und das war's. Keine Spannung, nichts."