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Silverstone: Topteams am falschen Ende der Boxengasse

Die Topteams befinden sich am Ende der neuen Boxengasse in Silverstone - Dort können die Fans auf den Tribünen nicht die Boxenstopps beobachten

(Motorsport-Total.com) - Erstmals hat die Formel 1 den neuen Silverstone Wing bezogen. Die neue Boxenanlage ist modern und großräumig. Bereits im Vorfeld gab es von allen Seiten viel Lob über die Anlage zu hören. Am ersten Trainingstag sind jedoch kleinere Probleme mit der Boxengasse aufgetreten. Die Topteams befinden sich am Ende der Boxengasse. Die Fans können die Autos und die Reifenwechsel kaum erkennen. Zudem regt Red-Bull-Teamchef Christian Horner an, ob man das Tempolimit nicht besser von 100 km/h auf 60 herabsetzen sollte.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Die Mauer rechts versperrt den Fans auf den Tribünen die Sicht auf die Topautos

"Ich war etwas überrascht, weil ich dachte, dass wir am anderen Ende der Boxengasse sein würden", sagt Horner über die Vergabe der Boxen. "Am Anfang der Boxengasse gibt es eine Wiesenfläche, aber die Garagen sind alle gleich groß. Wir sind eben am Ende der Boxengasse. Das ist für die Zuschauer nicht so gut, weil sie nicht viele Boxenstopps von Red Bull und McLaren sehen werden."

Im Rennen könnte es zu der Situation kommen, dass beispielsweise Red Bull einen Boxenstopp absolviert hat und gleichzeitig eine Kolonne von Autos die Gasse entlang fährt. Der Red Bull müsste warten bis alle vorbei wären. "Wir müssen abwarten", meint Horner. "Es ist eine kurze Boxengasse, was ein zusätzlicher Faktor für das Rennen ist. Die Einfahrt ist auch recht eng. Es wird für die Fahrer also interessant."

"Der Weg zur Boxeneinfahrt ist sehr schnell und wir haben im Nassen gesehen, dass einige Piloten in der Ausfahrt ins Schlingern geraten sind. Ich denke aber, dass es in Ordnung sein wird. Abgesehen davon, dass wir am falschen Ende der Boxengasse stehen, ist es ein tolles Gebäude." McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh sagt zur Vergabe der Garagen: "Ich bin mir nicht so sicher wer das entscheidet. Wie Christian gemeint hat, ist es schade, dass wir hier etwas unter der Erde sind."


Fotos: Großer Preis von Großbritannien, Freitag


"Ich denke nicht, dass uns das betreffen wird, aber die Leute auf den Tribünen sehen die Boxenstopps nicht. Das ist schade. Wir können alle unsere Meinung sagen, aber es ist eine unglaubliche Anlage. Ich bin mir sicher, dass viele Leute extrem viel geleistet haben, damit alles für dieses Wochenende bereit ist. Man muss dem BRDC und Silverstone dazu gratulieren."

Abgesehen von dem Lob gibt es auch Kritik. Die Red-Bull-Piloten sind mit der Boxenausfahrt nicht ganz glücklich. "Wenn die Bedingungen so nass wie am Freitag bleiben, dann könnte das Tempolimit von 100 km/h etwas knifflig werden", schätzt Horner. "Unter dem Strich ist es für alle gleich. Ich glaube, wir müssen uns überlegen, ob wir bei 100 km/h bleiben, oder ob ein Limit von 60 km/h besser wäre."