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Kolles: HRT F111 zu 95 Prozent neu

Beim Bau des neuen Boliden orientierte man sich bei HRT nur geringfügig am Vorgänger - Für Samstag geplanter Test fällt ins Wasser

(Motorsport-Total.com) - Als letztes der zwölf Teams des Formel-1-Starterfeldes 2011 hat am Freitag auch HRT den Wagen für die neue Saison offiziell an der Rennstrecke vorgestellt. Als Bühne für die Präsentation des F111 diente der Circuit de Catalunya in Barcelona, auf dem einzelne Teams noch bis Samstag testen. Ursprünglich sollte dazu auch das HRT-Team rund um Teamchef Colin Kolles zählen, dieser Plan kann aufgrund nicht rechtzeitig eingetroffener Dämpfer für den neuen Wagen nun allerdings nicht umgesetzt werden.

Titel-Bild zur News: Narain Karthikeyan, Vitantonio Liuzzi, Jose Ramon Carabante (Teambesitzer), Colin Kolles (Teamchef)

Das HRT-Team präsentiert den neuen F111 in der Boxengasse von Barcelona

Der Boss zeigt sich angesichts der Verzögerung enttäuscht. "Unglücklicherweise haben wir die Dämpfer nicht aus dem Zoll bekommen. Deshalb können wir nicht fahren. So ist das Leben und wir werden dieses Problem bewältigen", so Kolles. Ungeachtet dessen verspricht man sich bei HRT vom neuen Fahrzeug eine ganze Menge, auch wenn dieses erst in Melbourne die ersten ernsthaften Runden unter die Räder nehmen wird.

Laut Aussage des Teamchefs ist am neuen F111 im Vergleich zum Vorjahresmodell nahezu alles neu. "95 Prozent der Teile sind neu. Möglicherweise weisen die Bremssattel und die Rückspiegel nach wie vor die gleiche Spezifikation auf", bestätigt Kolles gegenüber 'Autosport'. Monocoque, Unterboden, Radaufhängung, Motorenabdeckung, Seitenkästen, Lufteinlässe, Front- und Heckflügel sowie die Nase unterscheiden sich jedoch stark.

Elektrik und Getriebe werden geliefert

Die Elektrik für den Neuen liefert McLaren, das Getriebe kommt von Williams. Alle anderen Teile werden im eigenen Haus entwickelt und gefertigt - für ein kleines Team wie HRT eine immense Aufgabe. "Darauf bin ich stolz", sagt Kolles und verweist auf die enormen Anstrengungen seiner Mitarbeiter in der kurzen Zeitspanne.

Die Absage des ursprünglich als Saisonauftakt geplanten Grand Prix von Bahrain hat dem Team sicherlich in die Karten gespielt. "Wir wären auch für Bahrain soweit gewesen", bekräftigt der Teamchef und ergänzt: "Die Frage ist allerdings, in welcher Spezifikation wird dort aufgekreuzt wären. Es bringt nicht viel, einfach nur ein Auto vor Ort zu haben. Was unterm Strich zählt, ist die Weiterentwicklung." In diesem Punkt sieht er das Team für Australien nun deutlich besser aufgestellt.

Die Tatsache, dass die Piloten Narain Karthikeyan und Vitantonio Liuzzi den Neuwagen vor dem Transport nach Melbourne nicht wirklich testen können, beunruhigt Kolles nur bedingt: "Wir sollten dennoch gut aussehen, denn für uns arbeiten die richtigen Leute und es gibt ein klare Aufgabe." Dass man nicht über das schnellste Auto im Feld verfüge, sei klar. "Unser Ziel muss es sein, die Rennen zu beenden und mit unseren erfahrenen Piloten aus gewissen Situationen Kapital zu schlagen", so Kolles.