• 10.03.2011 14:12

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Abbauende Reifen? Alles kein Problem!

Während sich viele Fahrer lautstark über die Pirelli-Reifen beschweren, verstehen Kamui Kobayashi und Pastor Maldonado die Aufregung nicht

(Motorsport-Total.com) - Viele der arrivierten Fahrer beschweren sich derzeit mehr oder weniger lautstark über die neuen Pirelli-Reifen, die - abhängig von der jeweiligen Gummimischung - bekanntlich schon nach der ersten Runde stark abbauen und spätestens nach 15 Runden komplett einbrechen. Doch nicht alle Fahrer scheinen in diesem Punkt gleicher Meinung zu sein.

Titel-Bild zur News: Kamui Kobayashi

Unbekümmert: Kamui Kobayashi macht sich wegen der Reifen keine Gedanken

Der hohe Verschleiß sei "nicht so schlimm", findet zum Beispiel Kamui Kobayashi: "Natürlich kann ich nicht mit einem Reifensatz ein ganzes Rennen fahren, aber ich sehe da kein großes Problem." Williams-Rookie Pastor Maldonado nickt gegenüber 'GPUpdate.net' zustimmend: "Natürlich sind sie anders als die Bridgestones. Müssen wir halt das Auto besser auf die Reifen abstimmen, aber grundsätzlich funktionieren sie gut. Der Verschleiß ist ja für alle gleich."

Frage an Kobayashi: Gibt es in Sachen Verschleiß auch einen Unterschied zwischen vollen und leeren Benzintanks? "Ja, den gibt es", sagt der Japaner. "Aber der größte Unterschied ist zwischen gebrauchten und neuen Reifen. Mit gebrauchten Reifen ist es sehr schwierig, auf Zeit zu kommen." Außerdem befürchtet er, dass künftig nur noch die Ideallinie guten Grip bieten könnte: "In Valencia wird das ganz schlimm - da müssen alle die gleiche Linie fahren."

Was wiederum für Überholmanöver kontraproduktiv ist, denn wenn es nur eine griffige Ideallinie gibt, ist es für den Angreifer schwieriger, aus dem Windschatten auszuscheren und beim späten Bremsen dennoch guten Grip zu finden. Apropos Überholmanöver: Durch die extremen Variationen wegen Reifen und Benzinmengen könnte das Formel-1-Feld 2011 manchmal stark durchgemischt werden - ähnlich wie im Vorjahr in Montreal.

¿pbvin|512|3503||0|1pb¿"Ich glaube, wir werden da merkwürdige Dinge erleben. Kann gut sein, dass ein Hispania einen Red Bull überholt", gibt Kobayashi zu Protokoll. "Ich halte das für möglich, ganz im Ernst. Wenn der Red Bull alte und harte Reifen hat, der Hispania aber neue Supersofts, dann kann er überholen. Für die Zuschauer könnte das verwirrend werden." Laut Sebastian Vettel beträgt das Rundenzeiten-Fenster der Formel 1 in dieser Saison bis zu zehn Sekunden.

Dass Pirelli nun auch an den Wochenend-Freitagen zusätzliche Reifen testen darf, begrüßt Kobayashi: "Ich finde es gut, denn so haben wir einen Reifensatz mehr, um die Strecke zu reinigen. Ich glaube, dass alle diesen Satz zuerst verwenden werden. Dann können wir endlich mal das erste Training wirklich als Training nutzen. Und für die Rookies wie Sergio ist es auch gut, weil er am Anfang nicht mehr lange warten muss, bis die Strecke sauber ist."