• 10.03.2011 10:28

  • von Ziegler, Haidinger & Rencken

Petrow: Die Taktik entscheidet über Sieg und Niederlage

Laut Renault-Fahrer Witali Petrow nehmen die neuen Pirelli-Reifen in diesem Jahr eine besondere Schlüsselrolle ein: "Die Strategie wird wichtiger"

(Motorsport-Total.com) - Eine der großen Neuerungen in der Formel 1 stellen in diesem Jahr die Reifen dar. Bridgestone verließ die "Königsklasse" zum Ende der vergangenen Saison und übergab das Pneuzepter an Pirelli. Die Italiener nahmen den Faden der Japaner auf, spinnen ihn allerdings ganz anders weiter: Die PZero-Reifen von Pirelli verschleißen deutlich rascher als die Formel-1-Produkte von Bridgestone.

Titel-Bild zur News: Witali Petrow

Witali Petrow und der neue R31 kommen bei den Tests immer besser in Fahrt

Aus diesem Grund rechnet Renault-Fahrer Witali Petrow fest damit, dass die Reifen und die Strategie 2011 über Sieg und Niederlage entscheiden werden. "Wenn man gewinnen will, wird es entscheidend sein, wann man zum Stopp hereinkommt. Eine Runde länger und du verlierst zwei, drei Sekunden. Wenn du früher hereinkommst, dann hast du einen Vorteil", hält der russische Rennfahrer fest.

Dies liege nicht zuletzt daran, dass sich der Pirelli-Pneu nicht mehr erhole, sobald seine Leistung einmal abgefallen ist. "Wenn der Reifen nachlässt, wird es nicht mehr besser. Und es ist nicht nur der Hinterreifen, der Probleme macht", betont Petrow. "Zuerst verlierst du die Vorderreifen und dann die Hinterreifen. Wir versuchten, den Reifenverschleiß aufzuhalten, doch es ist einfach nicht möglich."


Fotos: Witali Petrow, Testfahrten in Barcelona


Auf den Bridgestone-Gummis habe man sich als Fahrer wesentlich mehr erlauben können, erklärt der 26-Jährige. "Hast du dich einmal damit verbremst oder einen Fehler gemacht, fuhrst du einfach ein bisschen vorsichtiger und der Reifen kam zurück. Jetzt ist das anders: Manchmal verlierst du in nur eine Kurve etwa eine Sekunde", stellt Petrow heraus. Insgesamt verschleiße der Pirelli-Pneus rasch.

"Schon nach einer Runde sind es fünf Zehntel, dann 1,5 Sekunden, zwei Sekunden, dann drei Sekunden", beschreibt Petrow das Verhalten der Formel-1-Reifen und merkt an: "Die Strategie wird wichtiger. Es wird sehr schwierig sein, die richtige Entscheidung zu treffen - auch wegen des Verkehrs." Zuversicht schöpft der Renault-Pilot allerdings aus seinem neuen R31-Rennwagen.

"Mit der neuen Aerodynamik wird es besser und besser." Witali Petrow

"Zu Beginn war ich ganz ehrlich überhaupt nicht zufrieden, denn das Auto war sehr schwierig zu fahren", gesteht Petrow. "Es ist nicht einfach, das Auto zu kontrollieren, wenn die Reifen Grip verlieren. Mit der neuen Aerodynamik wird es aber besser und besser und nach einigen Rennen wird es noch besser sein." Sein Team arbeite zudem daran, die Leistung kontinuierlich zu steigern.

"Wir haben hier in Barcelona ein großes Aerodynamik-Update am Start. Ich war sofort glücklich, denn es bietet Abtrieb und damit kannst du arbeiten. Man muss dieses Jahr viel präziser beim Setup sein. Im Vorjahr konnte man auch fahren, wenn es schlecht war", erläutert Petrow. "Mit diesen Reifen muss man es aber sehr sorgfältig anpassen. Kleine Einstellungen können da große Auswirkungen haben."