• 13.02.2011 20:16

  • von Stefan Ziegler

Senna mit ordentlichem Testdebüt für Renault

Renault-Testfahrer Bruno Senna durfte zum Abschluss der Jerez-Testfahrten im R31 Platz nehmen und zeigte eine ansprechende Leistung

(Motorsport-Total.com) - Zum Ende der zweiten Testwoche durfte Renault-Ersatzpilot Bruno Senna seine ersten Runden im neuen R31 zurücklegen. Der brasilianische Rennfahrer absolvierte insgesamt 68 Umläufe in Jerez, spulte dabei fast genau eine komplette Renndistanz ab und klassierte sich in 1:21.400 Minuten auf Tagesrang fünf - bei 1,5 Sekunden Rückstand auf die Spitze. Auch ein kleiner Dreher war dabei.

Titel-Bild zur News: Bruno Senna

Bruno Senna legte im Renault R31 fast eine komplette Formel-1-Renndistanz zurück

Interessant: Senna konnte auf seinen längeren Ausfahrten einige gute Rundenzeiten markieren und war unterm Strich eine Sekunde langsamer als Nick Heidfeld, der seine Testarbeit für Renault bereits abgeschlossen hat. Den Vergleich mit Renault-Stammfahrer Witali Petrow entschied Senna indes klar für sich - ebenfalls um etwa eine Sekunde. "Es war ein herausragender Tag", sagt der 27-Jährige.

Senna mit ähnlichem Programm wie Heidfeld

Senna beschäftigte sich am Sonntag unter anderem mit einer neuen Getriebekühlung, den Pirelli-Reifen, dem KER-System und dem verstellbaren Heckflügel. Außerdem führte der Brasilianer noch verschiedene Aerodynamik-Messungen durch, wobei er keine Schwierigkeiten zu vermelden hatte. Entsprechend zufrieden zeigt sich die Renault-Teamleitung um Chefingenieur Alan Permane.

"Bruno ging den Tag sehr vernünftig an. Er arbeitete sich langsam an seine Geschwindigkeit heran und gab dem Team ein gutes Feedback. Auf neuen Reifen legte er zur Mittagszeit ein tolles Tempo an den Tag", erklärt Permane. "Unser Programm war ähnlich wie das von Nick am Samstag und umfasste etwas Arbeit am Setup, Ausfahrten mit frischen Riefen und einige Longruns am Nachmittag."

"Bruno ging den Tag sehr vernünftig an." Alan Permane

"Leider konnten wir Letzteres nicht komplett durchziehen, weil es immer wieder rote Flaggen gab", berichtet der Renault-Chefingenieur. Senna ergänzt: "Erstmals durfte ich den R31 pilotieren. Ich fing recht entspannt an und baute nach und nach Selbstvertrauen auf. Zur Mittagszeit fühlte ich mich schon recht wohl. Ich bin sehr zufrieden damit, wie es gelaufen ist", gibt der Ersatzpilot zu Protokoll.


Fotos: Renault, Testfahrten in Jerez


Der zweite Formel-1-Test als Herausforderung

"Für mich war es im Prinzip ein Lerntag. Ich hatte niemals zuvor den verstellbaren Heckflügel oder KERS verwendet. Daran musste ich mich erst einmal gewöhnen. Anfangs ist das nicht einfach, denn der Arbeitsaufwand ist groß. Man arbeitet mit zwei Faktoren, welche die Balance des Fahrzeugs verändern. Zum Ende des Tages war es mir aber schon fast in Fleisch und Blut übergegangen."

"Ich wollte dann noch ein paar richtig gute Runden hinlegen, doch bei einigen Rotphasen und dem Regenwetter war einfach nicht mehr genug Zeit dafür", meint Senna. "Insgesamt war es ein produktiver Tag. Ich denke, meine Rückmeldung an das Team war okay. Es war ja erst mein zweiter Formel-1-Test überhaupt. Bei einem kompletten Testtag kannst du als Fahrer wirklich einiges lernen."

"Insgesamt war es ein produktiver Tag." Bruno Senna

Für einen Shootout um das Stammcockpit neben Petrow hielt er diesen Einsatz übrigens nicht: "Man stellte mich nicht auf die Probe. Ich hatte nur einen Tag im Auto und um vorbereitet zu sein braucht es viel mehr als das. Das Team braucht einen Fahrer, der bereit ist", sagt Senna und erklärt: "Durch unglückliche Umstände erhielt ich die tolle Möglichkeit, etwas Arbeit für das Team zu verrichten."