FIA-PK: Die Titelkandidaten im Kreuzverhör

(Motorsport-Total.com) - Am Sonntag fällt der Vorhang für eine überaus spannende Formel-1-Saison und beim Finale in Abu Dhabi dürfen sich noch vier Piloten Chancen auf den WM-Titel ausrechnen. Fernando Alonso (Ferrari) geht mit 246 Punkten als Favorit in den letzten Grand Prix des Jahres, Mark Webber (Red Bull/238) und Sebastian Vettel (Red Bull/231) folgen dahinter. Ebenfalls noch im Rennen ist Lewis Hamilton (McLaren/222).

Unmittelbar vor dem Trainingsbeginn auf dem neuen Yas Marina Circuit in Abu Dhabi trafen sich die vier verbliebenen Titelaspiranten - Jenson Button (McLaren) ist seit Brasilien außen vor - bei der offiziellen Pressekonferenz der FIA, um sich den Fragen der internationalen Medienvertretern zu stellen. Alle vier sind die Ruhe selbst - und wollen sich nicht in die Karten blicken lassen...

Frage: "Eine Frage an alle Titelkandidaten: Wie geht ihr dieses Rennen an? Werdet ihr taktisch vorgehen, um einfach nur den Titel zu gewinnen, oder verändert sich eure Herangehensweise im Laufe des Wochenendes? Lewis, aus deiner Position heraus ist es wohl relativ einfach..."

Lewis Hamilton: "Ich habe nichts zu verlieren - ganz im Gegensatz zu den Jungs vor mir, denn die haben alles zu verlieren. Ich werde Vollgas geben, wie immer. Meine Vorderleute haben generell ein schnelleres Auto als auch, doch das bedeutet nicht, dass wir nicht um den Sieg kämpfen können. Ich muss dieses Rennen als Sieger beenden und genau das haben wir uns vorgenommen."

Sebastian Vettel: "Ja. Ich befinde mich in gewisser Weise in einer ähnlichen Situation wie Lewis. Es ist recht einfach. Vor etwa 40 Jahren oder dergleichen sagte ein Formel-1-Fahrer, dass es in diesen Rennen nicht um Taktik geht. Die einzige Taktik ist, Vollgas zu geben."

"In den vergangenen Rennen hat sich zumindest meine Herangehensweise nicht verändert. Das wird auch hier nicht passieren. Es ist ein langes Wochenende und wir versuchen unser Bestes. Idealerweise wollen wir uns in eine ähnliche Situation manövrieren wie in Südkorea und Brasilien. Dann werden wir sehen."

Frage: "Fernando, du hast die beste Ausgangsposition inne..."

Fernando Alonso: "Ich denke, wir müssen erst einmal abwarten, wie der Freitag läuft, wie sich der Samstag gestaltet und wie wir das Rennen am Sonntag angehen können. Es kommt ganz auf den Verlauf des Wochenendes an. Wir werden unsere Strategie je nach unserer Konkurrenzfähigkeit oder unserer Position anpassen."

Frage: "Bei verhält es sich wie bei Fernando. Schauen wir einmal, wie das Wochenende verläuft. Fernando ist allerdings in der besten Position. Davon hängt es ein Stück weit ab. Ich freue mich schon darauf. Es sollte gut werden."¿pbvin|512|3275|dhabi|0|1pb¿

Wer hat Vorteile in Abu Dhabi?

Frage: "Lewis, sprechen wir über die Stärken deines Autos auf dieser Strecke..."

Hamilton: "Wir haben einen guten Motor und relativ guten Abtrieb. Ich denke, generell dürften wir auf den Geraden recht schnell sein. Vielleicht haben wir etwas weniger Abtrieb als die Jungs an der Spitze, also ist die Gerade unsere große Stärke. Es gibt hier einige Geradeauspassagen, also ist Überholen in Abu Dhabi nicht unmöglich."

Vettel: "Die Kurven. In den vergangenen Rennen waren wir auch mit unserem immer besser werdenden F-Schacht recht konkurrenzfähig. Wir werden sehen. Es sollte okay sein."

Alonso: "Ich denke, wir haben nicht die Geschwindigkeit in den Kurven wie Red Bull und vielleicht sind wir auf den Geraden nicht so schnell wie McLaren. So war es allerdings mehr oder weniger im gesamten Saisonverlauf für uns."

"Wir sind nicht die Besten auf den Geraden und wir sind auch nicht die Besten in den Kurven. Insgesamt sind wir allerdings immer recht konkurrenzfähig. Wir können uns prima auf jeden Kurs einstellen. Ich bin also relativ zuversichtlich, was die Leistung des Autos angeht. Warten wir aber erst einmal ab, wie es läuft."

Webber: "Dem schließe ich mich an."

Wenn die Motoren die Hauptrolle spielen...

Frage: "In den vergangenen Rennen traten bei manchen von euch einige Motorenprobleme auf. Wie ist es um eure Motorensituation bestellt? Werdet ihr am Wochenende nur ein Aggregat zum Einsatz bringen oder werdet ihr mehrere am Start haben?"

Hamilton: "Wir sind auf der Motorenseite sehr gut aufgestellt. Mercedes hat großartige Arbeit geleistet. Wir haben in den vergangenen Jahren sehr hart an den Triebwerken gearbeitet. In diesem Jahr dürfen wir uns in dieser Hinsicht sehr glücklich schätzen."

"Die Zuverlässigkeit war fantastisch. Hoffentlich wird das am Wochenende seine Fortsetzung finden. Wir haben einen Motor, der noch nicht viele Kilometer abgespult hat. Ich hoffe, damit befinden wir uns in einer etwas besseren Situation als die Jungs an der Spitze."

Vettel: "Wir haben einen Motor für den Freitag und einige Ersatzaggregate, sollte etwas schief laufen. Für das restliche Wochenende liegt ein Triebwerk parat, das in Suzuka für ein Rennen im Auto war. Das sollte in Ordnung sein. Es ist ein bisschen ähnlich wie bei Fernando: Wenn etwas daneben geht, sieht es nicht allzu gut aus."

Alonso: "Wir haben einen der acht Motoren für den Freitag und einen weiteren für Samstag und Sonntag."

Frage: "Demnach habt ihr also noch etwas Kapazitäten frei?"

Alonso: "Reichlich."

Frage: "Mark, wie ist es um den Motor bestellt, den du in Brasilien im Einsatz hattest, der überhitzte?"

Webber: "Ja, das bereitete uns bei diesem speziellen Event einige große Sorgen. Wir werden diesen Motor im ersten Abschnitt dieses Wochenendes erneut im Auto haben. Wir schauen uns das Triebwerk an. Dabei geht es auch darum, für Beruhigung zu sorgen und zu verstehen, was das Problem war. Deshalb machen wir es so. Für Samstag und Sonntag haben wir einen ziemlich ordentlichen Motor, der fahrbereit ist. Es sollte alles passen."

Eine Niederlage ist niemals einfach

Frage: "Am Sonntag wird einer von euch en WM-Titel erobern und drei andere werden das Nachsehen haben. Sollte es euch nicht gelingen, Weltmeister zu werden - wie groß wäre eure Enttäuschung?"

Hamilton: "Für mich wäre es wohl nicht gar so enttäuschend, denn ich liege ziemlich weit zurück. Ich denke, wir hatten ein interessantes Jahr. Ich freue mich, noch immer am WM-Kampf teilzuhaben und eine relativ kleine Chance auf den Gewinn der Meisterschaft zu besitzen. Wir haben 2010 alles gegeben und das ist, worauf wir hoffen konnten."

"Die anderen haben unterm Strich einen etwas besseren Job gemacht. Wir freuen uns auf das kommende Jahr. Ich freue mich einfach nur, hier zu sein. Es ist schon recht cool, noch im Rennen zu sein, gerade noch am Rand zu stehen. Wir stehen gewissermaßen am Rand des Grüns."

Vettel: "Für mich ist es ein bisschen ähnlich wie bei Lewis. Das Ziel ist klar. Wir hatten die ganze Saison über die Geschwindigkeit und es war keine einfache Saison für mich. Wir befinden uns noch immer im Titelkampf und das ist gut. Wir geben unser Bestes. Die klaren Favoriten für dieses Wochenende sind Mark und Fernando. Ich werde versuchen, mein bestes Rennen zu zeigen. Dann kommt es darauf an, wo die zwei Burschen landen."

Alonso: "Natürlich fühlt man sich traurig, wenn man es im letzten Moment verliert. In meinem Fall gibt es quasi keinen Grund, weshalb ich von 2010 enttäuscht sein sollte. In den vergangenen Jahren kämpfte ich zumeist darum, den Einzug in Q3 zu schaffen. Ferrari hatte 2009 ebenfalls eine schwierige Saison."

"Im ersten Jahr unserer Zusammenarbeit kämpfen wir nun um den Titel - im letzten Rennen des Jahres gegen zwei Red Bulls, welche die Saison bislang im Hinblick auf die Geschwindigkeit deutlich dominiert haben. Insgesamt spielt es also keine Rolle, wie es am Sonntag ausgeht. In diesem Jahr ein Kandidat auf den Titel gewesen zu sein, wird eine großartige Erinnerung darstellen."

Webber: "Bei mir ist es ähnlich wie bei den anderen. Wenn es letztendlich nicht klappt, ist man sicherlich enttäuscht, denke ich. Es gab in diesem Jahr aber sehr viel Positives. Ich glaube nicht, dass meine Chancen, am Jahresende um den Titel zu kämpfen, anfangs derart gut waren. Jetzt stehen meine Aktien viel besser, also habe ich noch eine gute Chance. Mit dem, was am Sonntag passiert, werde ich mich in der Nacht zum Montag auseinander setzen."

Kommt es in Abu Dhabi zu teamtaktischem Fahren?

Frage: "Fernando, Jenson sagte zuletzt, dass du ein großartiges Jahr hattest. Er hoffe aber darauf, dass du im Falle deines Titelgewinns mehr als sieben Punkte Vorsprung hast. Wie denkst du darüber? Meinst du, du solltest nicht von dem sieben Punkte umfassenden Vorteil profitieren, den du in Deutschland erhalten hast?"

Alonso: "Meiner Meinung nach ist es für mich aktuell überhaupt nicht wichtig, ob man mit einem Vorsprung von sieben, einem oder 25 Punkten gewinnt."

Frage: "Diese Frage werdet ihr recht oft zu hören kriegen, nehme ich an: Vettel führt das Rennen an, Webber ist Zweiter und Alonso belegt Rang drei. Das Rennen nähert sich seinem Ende. Was wirst du tun, Vettel?"

Vettel: "Ich bin Sebastian, okay? Am vergangenen Sonntag wurde mir schon einmal diese Frage gestellt. Ich sagte damals, dass ich euch hinhalten werde. Sollten wir uns am Sonntag in einer solchen Situation befinden, werdet ihr sehen, was passiert. Mensch, heute ist doch erst Donnerstag. Noch liegen drei Tage vor uns. Wir werden sehen."

Frage: "Du sagtest, du wirst uns bis Sonntag hinhalten. Wie steht es mit Mark? Wirst du auch ihn bis Sonntag hinhalten? Wird auch er bis Sonntag warten müssen, um zu wissen, was du tun wirst? Werdet ihr vorab eine gewisse Diskussion führen, um ihn in deinen Plan einzuweihen?"

Vettel: "Frage ihn danach. Vielleicht wird auch er euch hinhalten. Ich weiß es nicht. Ich denke, es ist ziemlich klar. Diesem Kurs bin ich schon in Brasilien treu geblieben. Es passieren viele Dinge und weitere wichtige Dinge werden passieren, bevor wir dieses denkbare Szenario erreichen - wie auch immer dieses dann aussehen mag."

"Ich denke, wir sollten uns zunächst darauf konzentrieren, das Auto am Freitag vorzubereiten und ein ordentliches Qualifying zu haben. Im vergangenen Jahr hatten wir hier eine knifflige Session, wenn ich mich recht erinnere. Es gibt also noch viel zu tun. Dafür sollten wir unsere Energie einsetzen. Das ist viel wichtiger..."

"Um auf deine Frage zu antworten: Sollte sich eine solche Situation ergeben, dann wissen wir, dass wir für das Team fahren. Wir hatten in diesem Jahr schon einige Szenen, in denen wir uns nahe kamen. Das sah nicht gut aus. Unser Hauptziel ist demnach in meinen Augen, so etwas nicht zu wiederholen. Was den Rest anbelangt: Wir werden sehen."

Ist Massa das Zünglein an der Titelwaage?

Frage: "Fernando, Sebastian hätte unter normalen Umständen die vergangenen drei Rennen für sich entschieden. Ich denke, das ist jedem klar. Vertraust du den Red-Bull-Jungs, dass sie ihre Positionen halten werden, sollte es ein ähnliches Szenario geben wir in Brasilien? Oder hältst du es nicht für nötig, dass du alle Risiken auf dich nimmst, um einen dieser Jungs zu schlagen?"

Alonso: "Ich denke, wir können nichts weiter tun, als im Rennen den zweiten Platz zu belegen. Das ist mathematisch genau die Position, um den WM-Gewinn zu sichern. Das ist demnach unser Ziel. Von Freitag bis Sonntag werden wir unsere Vorbereitung darauf ausrichten, dieses Ziel zu erreichen. Am Samstag wollen wir nach Möglichkeit in die erste Startreihe fahren."

"Die Pole-Position wäre ebenfalls klasse. Im Rennen wollen wir auf den Rängen eins und zwei einlaufen. Das ist unser einziges Ziel. Es stimmt: Wenn wir nicht auf Platz eins oder Platz zwei liegen, müssen wir schauen, wie die anderen Positionen vergeben sind. Es ist aber nicht unser Job, zu glauben oder nicht zu glauben."

Frage: "Hättest du Verständnis dafür, wenn die Red Bulls am Sonntag unmittelbar vor dir und auf der letzten Runde die Positionen tauschen würden?"

Alonso: "Ich denke nicht, dass ich an diesem Wochenende auch nur eine Sekunde meiner Energie dafür verschwenden werde, um darüber nachzudenken, was am Sonntagabend vor sich gehen könnte. Es gibt viel zu tun."

"Am Freitag und am Samstag müssen wir das Wochenende richtig vorbereiten. Wie ich schon sagte: Wir malen uns das Rennen im Augenblick nur dahingehend aus, dass wir Erster oder Zweiter werden wollen. Das ist das Ziel und das werden wir meiner Meinung nach an diesem Wochenende erreichen."

Frage: "Rechnest du damit, dass Felipe sich am Wochenende unter die Red Bulls mischen und dir eine Hilfe sein kann? Oder wirst du am Sonntag auf dich alleine gestellt sein?"

Alonso: "Das wären großartige Nachrichten für uns, denke ich, wenn das Auto so konkurrenzfähig ist wie in manchen Fällen in diesem Jahr - in Deutschland zum Beispiel, Singapur, Monza, Bahrain. Das waren Strecken, auf denen beide Ferraris auf das Podium fahren konnten."

"Wären wir beide in den Top 3, wäre das eine große Hilfe für mich, denn dann würden wir viele Punkte erzielen. Ganz klar: Ein perfektes Wochenende von Felipe, bei dem er vielleicht sogar das Rennen gewinnt, wäre zweifelsfrei ein Geschenk für uns."

Ein WM-Titel als gewisses Ruhepolster

Frage: "Lewis und Fernando, habt ihr - abgesehen vom Punktestand - einen Vorteil, weil ihr schon einmal Weltmeister wart?"

Alonso: "Ich denke nicht. Wenn man bei einem noch zu absolvierenden Rennen erst einmal an diesen Punkt kommt, hängt es vom jeden einzelnen ab, die Meisterschaft zu gewinnen. Wer das Rennen als Erster beendet, hat in jedem Fall eine gute Möglichkeit. Ich sehe nicht, dass es da einen Vorteil, Erfahrung oder dergleichen gibt."

"Es stimmt natürlich: In den vergangenen sechs Jahren habe ich vier Mal im letzten Rennen um den Titel gekämpft. Dieses Gefühl ist also nicht neu für mich. Wie ich schon nach Singapur sagte: Ich ziehe es vor, in diesem Rennen einen neuen Frontflügel zu haben statt all meiner Erfahrung. Mir ist ein bisschen mehr Leistung lieber als Erfahrung."

Hamilton: "Ich halte das nicht für einen Vorteil. Es ist natürlich eine gute Sache, die Erfahrung mit dem Druck zu haben, zum letzten Rennen zu kommen und Titelchancen zu haben. Das bedeutet aber nicht zwangsweise, dass die anderen... Sebastian und Mark haben sich in den Nachwuchsklassen vielleicht in einer solchen Situation befunden."

"Es ist also keine Erfahrung, die sie noch nicht gemacht hätten. Ich sehe darin also keinen speziellen Vorteil, doch es ist definitiv eine Hilfe. Ich fühle mich recht wohl, hier zu sein, und diese Erfahrung in der Vergangenheit gemacht zu haben. Vielleicht kann ich nun mental ein bisschen entspannter an diese Aufgabe herantreten als 2008 oder 2007."

Webber wertet die Saison 2010 als Erfolg

Frage: "Fernando, zwischen den Karrieren von dir und Mark gibt es viele Parallelen. Mark begann ein Jahr nach dir ebenfalls bei Minardi und ihr hattet den gleichen Manager. Was hältst du von Mark als Konkurrent?"

Alonso: "Naja, ich denke, da gibt es nichts zu sagen. In diesem hat er unter Beweis gestellt, wie schnell er in einem konkurrenzfähigen Auto sein kann. Wir haben beide bei Minardi begonnen und anschließend ging ich zu Renault. In dieser Zeit war er nahe dran, ebenfalls für dieses Team zu fahren, doch er hat diese Gelegenheit verpasst."

"Nun, ein paar Jahre später, hat er die Möglichkeit, ein konkurrenzfähiges Fahrzeug zu pilotieren und um die Weltmeisterschaft zu fahren. Ich freue mich für ihn. Er zeigt das Potenzial und das Talent in einem konkurrenzfähigen Auto. Hast du das nicht, wird es schwierig. Ich freue mich aber für ihn."

Frage: "Mark, für dich war es ein Jahr voller Höhen und Tiefen. Würdest du es dennoch als das beste Jahr deines Lebens bezeichnen? Wie würdest du es rückblickend einschätzen: War es ein problembehaftetes oder großartiges Jahr?"

Webber: "Oh, da gab es viel Positives, mein Lieber. Es liegt in der menschlichen Natur, immer mehr zu wollen. Natürlich wäre es schön gewesen, den Titel unter Dach und Fach zu bringen und hier als Weltmeister aufzutreten. Jeder von uns hätte das gerne gemacht. Unterm Strich würde ich anhand des Saisonverlaufs sagen, dass es selbst bei noch zwei oder drei ausstehenden Rennen bis zum Schluss offenbleiben würde."

"Niemand lag je 25 Punkte in Führung. Für alle von uns war es eine lange Saison. Jetzt, am Ende des Jahres, haben wir so viele beeindruckende Dinge erreicht. Ich persönlich hatte einige sehr spezielle Wochenenden. Ich habe sehr viel Respekt für die Jungs, gegen die ich antrete."

"Nur deswegen steht man morgens auf: Man will sie schlagen. Es ist schön, diese Siege zu haben und auch einige zweite Plätze, auch wenn Zweiter zu sein nicht gar so toll ist, wie ich gestehen muss. Einige dieser zweiten Ränge... Ich hatte ein paar schöne Duelle mit Seb und das war sehr dankbar. Wir standen oft auf dem Podium und das Team hat die Konstrukteurswertung gewonnen."

"Wenn wir am Sonntag das Sahnehäubchen hinzufügen können, wäre das klasse. Für mich war es auf jedenfalls ein absolut unglaubliches Jahr und natürlich war es das auch für das Team. Ich schau nicht auf 2011. Wenn wir den Titel nicht gewinnen sollten, dann wird es da bestimmt ein kleines Loch geben. Nichtsdestotrotz gibt es da noch immer einige tolle Erinnerungen."

Die letzte Chance? Man wird sehen...

Frage: "Deine Titelkonkurrenten sind allesamt jünger als du. Wie gehst du damit um, dass es vielleicht deine letzte WM-Chance sein könnte? Wenn es nicht klappt..."

Webber: "Ich weiß nicht, ob das deine Denkweise so sehr beeinflusst. Ich werde im kommenden Jahr wieder am Start sein. Natürlich: Je länger man fährt, umso geringer werden die Chancen. Ich werde nicht ewig mit dabei sein. Das verstehe ich natürlich. Diese Jungs werden... (ein Hund bellt; Anm. d. Red.) Ein Hund! Im Fahrerlager sind keine Hunde erlaubt."

Alonso: "Das ist ein Hot Dog."

Webber: "Ein Hot Dog. Na klar. Diese Jungs haben natürlich mehr Möglichkeiten. Wie Fernando in einer früheren Antwort schon andeutete: So ist das halt, wenn du im Alter von 24 oder 25 ein solches Auto zur Verfügung hast. Dann kannst du es so betrachten."

"Ich hatte in dieser Phase meiner Karriere aber kein Siegerauto, was auf viele Piloten zutrifft, die zur Formel 1 hinzustoßen. Jetzt habe ich ein solches Auto und war im letzten Abschnitt meiner Karriere sehr erfolgreich, wenn man so will. Am Sonntag würde ich es gerne vollenden. Sollte es nicht hinhauen, werde ich es im kommenden Jahr noch einmal versuchen."

"Meine Mentalität verändert das nicht wirklich. Ich darf mich glücklich schätzen, die Chance gehabt zu haben, es an diesen Punkt zu bringen. Dessen bin ich mir bewusst. Ich werde nicht zu... nicht gierig. Es war jedenfalls gut, eine Chance zu haben, die ich mit beiden Händen ergreifen konnte - wenn es mir gelingt."