• 22.09.2010 12:57

  • von Roman Wittemeier

Austin-Promoter legt Masterplan vor

Das Formel-1-Projekt in Austin wird immer konkreter, aber dennoch gibt es vor Ort noch reichlich Zweifel: Reichen 15 Millionen US-Dollar für die Zufahrtswege?

(Motorsport-Total.com) - Es ist September 2010, also mag das Jahr 2012 noch in weiter Ferne liegen. Aber wenn es um den kompletten Neubau einer Formel-1-Strecke samt adäquater Infrastruktur wie Strom- und Wasserversorgung sowie dem Bau neuer Zufahrtsstraßen geht, dann ist das Jahr 2012 plötzlich bedrohlich nahe. Fest steht: Den Organisatoren im texanischen Austin sitzt die Zeit im Nacken, gleichzeitig werden die Stimmen der Zweifler immer lauter.

Titel-Bild zur News: Streckenlayout für Austin

Das Streckenlayout in Austin wurde von Hermann Tilke aus Aachen entworfen

Um die Schmach der äußerst schwachen Präsentation vor dem örtlichen Planungsausschuss zu relativieren, reagierte die verantwortliche Firma Full Throttle Productions schnell. Der Austin-Promoter stellte einen Masterplan für das gut 350 Hektor große Gelände vor. Dieser zeigt, dass man neben der knapp 5,5 Kilometer langen Formel-1-Strecke unter anderem ein Seminargebäude, eine Kartbahn und einen Rennfahrerclub vorsieht.#w1#

Dieser Masterplan zeigt zwar eine durchaus bemerkenswerte und in großen Teilen auch schlüssige Nutzung des bereits erworbenen Geländes, aber dennoch bleiben die Zweifel. Wie will man dieses Projekt rechtzeitig bis zum ersten Auftritt der Königsklasse in zwei Jahren fertigstellen? Noch nicht einmal das Genehmigungsverfahren ist in Gang gesetzt. Promoter Tavo Hellmund erwartet, dass bereits ab Dezember die Bagger rollen können. Doch angesichts dieser Wünsche rollen örtliche Politiker eher mit den Augen.

Ein wichtiger Streitpunkt bleibt die verkehrstechnische Anbindung der Strecke. Laut einem Gutachten von renommierten Verkehrsexperten würde es beim derzeitigen Stand rund zwölf Stunden dauern, den Strom von bis zu 120.000 Besuchern zur Strecke hin und wieder abfließen zu lassen - ein untragbarer Zustand. Full Throttle reagierte mit einem Gegengutachten, das darlegt, dass man mit nur 15 Millionen US-Dollar (umgerechnet rund 11 Millionen Euro) die vorhandenen Straßen herrichten könnte, um erträgliche Bedingungen zu haben.