Lopez: "Kubica verdient den WM-Titel"

Renault-Miteigentümer Gerard Lopez attestiert Robert Kubica Champion-Qualitäten, lobt Rookie Vitaly Petrov und weiß, wo die Schwächen von Renault liegen

(Motorsport-Total.com) - Bei Renault kennt man das schon: Das Auto ist mittelmäßig, doch der Nummer-Eins-Fahrer zählt zur absoluten Weltspitze. In den vergangenen Jahren scheiterte man daran, Doppelweltmeister Fernando Alonso absolutes Topmaterial zur Verfügung zu stellen, mit Robert Kubica hat man nun aber wieder einen Piloten, der das Team unter Druck setzt und ein hohes Entwicklungstempo einfordert.

Titel-Bild zur News: Robert Kubica

Überraschungsmann Robert Kubica hat derzeit bei Renault gut lachen

Renaults Anteilseigner und Genii-Boss Gerard Lopez ist sich dessen vollkommen bewusst. Er lobt seinen Neuzugang, der mit zwei unerwarteten Podestplätzen einen furiosen Saisonstart hingelegt hat: "Wenn es um den puren Speed und den Charakter geht, dann ist Robert einer der wenigen, die eines Tages einen WM-Titel verdienen würden. Daran glaube ich ganz fest."#w1#

Lopez lobt Entwicklungstempo

Doch Lopez streut nicht nur seinem neuen Starpiloten Rosen, der seine Formel-1-Karriere übrigens 2005 mit einem Renault-Test begann. Auch mit der Entwicklungsarbeit des Teams zeigt er sich gegenüber 'SpeedTV' zufrieden: "Beim letzten Test im Februar waren wir nicht besonders gut, doch wir brachten ein großes Upgrade und in Bahrain war das Auto ganz anders. Das Fahrzeug ist offensichtlich gut und das Team macht seit Saisonbeginn keine Fehler."

"So ziemlich bei jedem Rennen gibt es ein neues Paket - natürlich auch in Barcelona." Gerard Lopez

Mit dieser aggressiven Entwicklungsstrategie will man sich nun im Vorderfeld festkrallen: "Nachdem wir das Team übernommen hatten, arbeiteten wir extrem hart an der Entwicklung. So ziemlich bei jedem Rennen gibt es ein neues Paket - natürlich auch in Barcelona, doch das ist für alle Teams ein großes Rennen mit vielen Updates. Hoffentlich können wir da mithalten, wir werden sehen."

Mithalten konnte bisher auch Renaults Rookie Vitaly Petrov. Der "Juri Gagarin der Formel 1", wie er in seiner Heimat Russland genannt wird, ist zwar häufig in Zwischenfälle verwickelt - für Lopez ist dies allerdings ganz normal.

Schanghai-Regen als Petrovs Feuertaufe

Wichtig sei, wie Petrov mit Drehern und Unfällen umgeht: "Ich bin mit ihm zufrieden und es war toll, wie er sich (in Schanghai; Anm. d. Red.) nach seinem Anfängerfehler gefangen hat. Der Regen ist eine große Messlatte: Er sagt dir viel über Rennfahrer, weil er das Niveau angleicht. Vitaly schlug sich bei diesen regnerischen Bedingungen also ganz hervorragend." Die Belohnung? Platz sieben und damit die ersten sechs WM-Punkte seiner Formel-1-Karriere.

Was jetzt noch fehlt zur Zufriedenheit? "Der Qualifying-Speed", sagt Lopez ohne zu zögern. "Robert ist im Qualifying ziemlich dort, wo wir hingehören - so zwischen Platz sechs und acht. Vitaly knabbert am zehnten Platz, was für einen Rookie großartig ist. Doch im Rennen sind wir besser, da verhält sich das Auto so, wie wir es erwarten. Jetzt arbeiten wir hart daran, auch im Qualifying auf Speed zu kommen."