Kolles: "Leute unterschätzen, wie schwierig es ist"

HRT-Teamchef Colin Kolles glaubt, dass von Außenstehenden unterschätzt wird, wie schwierig es war, das Campos-Projekt zu retten

(Motorsport-Total.com) - Colin Kolles verdient volle Anerkennung für das Last-Minute-Wunder, mit dem er das an und für sich gescheiterte Campos-Projekt unter dem neuen Namen HRT doch noch an den Start brachte. Dass Karun Chandhok und Bruno Senna mit dem Dallara-Cosworth-Paket keine sportlichen Wunderdinge bewirken können, ist aber jedem klar.

Titel-Bild zur News: Colin Kolles

Colin Kolles hat mit dem HRT-Team ein kleines Formel-1-Wunder vollbracht

Es sei "nicht einfach" gewesen, Campos zu retten: "Das war sehr harte Arbeit in sehr kurzer Zeit, das kann ich Ihnen sagen", unterstreicht der gelernte Zahnarzt, der in den letzten Wochen vor dem Saisonbeginn froh war, wenn er ein paar Stunden Schlaf abbekam. Und er fügt an: "Ich glaube, die Leute unterschätzen, was geleistet wurde oder wie schwierig es ist." Sein ausgezeichnetes Netzwerk habe die Rettungsaktion aber möglich gemacht.#w1#

Kürzlich hat HRT-Berater Geoff Willis via 'Motorsport-Total.com' scharfe Kritik am Dallara-Chassis geübt. Willis trat mit dem Wunsch nach einem Interview übrigens an uns heran und nicht umgekehrt. Doch Kolles erklärt, es habe sich dabei nur um ein Missverständnis gehandelt: "Ich habe mit den beteiligten Personen gesprochen und glaube, dass sie falsch zitiert und falsch verstanden wurden. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen."

Zufrieden ist er dafür mit den Fahrern Chandhok und Senna: "Wir sind ein neues Team mit neuen Autos und neuen Fahrern. Es ist nicht leicht, ganz klar, aber ich denke, die beiden haben in den ersten drei Rennen einen guten Job und wenig Fehler gemacht", so Kolles. "Das heutige Training lief auch gut. Wir sind natürlich nicht auf dem Niveau der Topteams, aber wir steigern uns stetig und machen einen Schritt nach dem anderen."