Nach Trulli-Kritik: Sutil wehrt sich

Adrian Sutil weist die Kritik von Jarno Trulli nach der Kollision in der ersten Runde des Brasilien-Grand-Prix von sich: "Hier bin ich das Opfer"

(Motorsport-Total.com) - Jarno Trulli reagierte stinksauer, als er in der ersten Runde des Grand Prix von Brasilien in São Paulo nach einer Kollision mit Adrian Sutil aufgeben musste. Der Toyota-Pilot ging seinem Rivalen fast an die Gurgel und wurde für dieses Verhalten später mit einer 10.000-Dollar-Geldstrafe belegt. Dabei findet Sutil nicht, dass er etwas für den Crash kann.

Titel-Bild zur News: Adrian Sutil

Adrian Sutil lässt die heftige Kritik von Jarno Trulli nicht auf sich sitzen

"Ich kann verstehen, dass Jarno angespannt ist, weil er noch kein Cockpit für 2010 hat. Aber mir die Schuld zu geben für einen Unfall, den er ganz alleine zu verschulden hat, ist eine Frechheit", wehrt sich der Force-India-Pilot gegenüber 'Motorsport-Total.com', nachdem ihn Trulli zuvor scharf kritisiert hatte. "Er ist beim Start wie schon häufiger schlecht weggekommen und hat dann versucht, mit der Brechstange Plätze gut zu machen."#w1#

"Ich musste schon in der ersten Linkskurve aufpassen und zurückziehen, weil Kimi sehr aggressiv angegriffen hat. Kurze Zeit später ist Kimi mit Webber kollidiert und hat sich den Frontflügel abgefahren. Ich meine, wir waren in der ersten und nicht in der letzten Runde. Wir alle da vorne waren in einer guten Position und für mich ging es auch um eine Topplatzierung", gibt Sutil zu Protokoll.

"Auf den Onboardaufnahmen sieht man deutlich, dass Trulli, als er hinter mir war und seinen Angriff gestartet hat, ausreichend Platz hatte und aus eigener Schuld die Kontrolle über sein Auto verliert. Ich habe das Ganze erst bemerkt, als ich einen Schlag bekommen habe und abgeflogen bin. Er war wirklich in keiner Position, in der er mich hätte angreifen können. Er hat die Kontrolle über sein Auto verloren, weil er auf die Kurbs und auf die Wiese gekommen ist, und dann hat er mich abgeschossen und nicht ich ihn", so der 26-Jährige.

"Ich habe ihn weder abgedrängt, noch meine Position verteidigen müssen. Wenn er das behauptet, sagt er nicht die Wahrheit", sagt Sutil und fügt an: "Ich bin schon einmal Opfer von Trulli geworden, als er mich in Barcelona auch in der ersten Runde abgeräumt hat. In Spa war er auch nach dem Start in eine Kollision verwickelt. Er sollte sich die Situation einfach mal aus der Onboardperspektive anschauen - auf YouTube gibt es eindeutige Bilder. Vielleicht hat er dann eine Einsicht."


Fotos: Adrian Sutil, Großer Preis von Brasilien, Sonntag


Mit dem typischen Rennfahrerinstinkt, die Schuld von sich zu weisen, habe all das nichts zu tun: "Wenn ich wie in Singapur einen Unfall zu verantworten habe, stehe ich dazu. Aber hier bin ich das Opfer und ich habe durch die dumme Aktion von Trulli einen möglichen Podestplatz verloren. Ich habe mit vielen Fahrern und einigen Teamchefs gesprochen. Alle waren einer Meinung, das war ganz alleine Trullis Schuld."