• 21.06.2009 10:56

  • von Dieter Rencken

Piquet: "Uns fehlt es an Abtrieb"

Renault-Pilot Nelson Piquet im Interview über die Qualifikation von Silverstone, die Fortschritte bei seinem Team und die Baustellen bei Renault

(Motorsport-Total.com) - Während Fernando Alonso mit dem Renault einmal mehr in die Top 10 vordringen konnte, musste Teamkollege Nelson Piquet schon in Q2 die Segel streichen und mit P14 vorlieb nehmen. Der brasilianische Rennfahrer hatte mit dem geringen Abtrieb seines Autos zu kämpfen und erlitt im zweiten Abschnitt der Qualifikation obendrein noch einen technischen Defekt, der ihn weitere Positionen kostete. Im Interview nahm Piquet Stellung zu seiner Ausgangslage in Silverstone.

Titel-Bild zur News: Nelson Piquet Jr.

Nelson Piquet war mit seiner Qualifikation in Großbritannien nur bedingt zufrieden

Frage: "Nelson, du stehst in der Startaufstellung auf P14. Bist du mit deiner Qualifikation zufrieden?"
Nelson Piquet: "Ja und nein. In Q2 haben plötzlich meine Dämpfer blockiert. Im ersten Run haben sie noch funktioniert, aber beim zweiten Versuch eben nicht mehr. Fernandos Zeit hätte ich sicherlich nicht erreichen können, doch ein paar Zehntel wären wohl noch drin gewesen. Damit wäre ich dann auf P12 gewesen oder zumindest in dieser Region. Hätte ich nicht dieses Problem gehabt, dann wäre es vermutlich noch etwas besser für mich gelaufen. Ich hätte gewiss etwas schneller sein können. Q3 lag aber nicht in Reichweite."#w1#

Frage: "Ist es derzeit nicht ein bisschen frustrierend, mit dem Renault nicht über Startpositionen im Mittelfeld hinauszukommen?"
Piquet: "Frustrierend sind nur die vielen Probleme, die mich immer wieder heimsuchen. In der Türkei waren es die Bremsen und der Boxenstopp, in Monaco hatte ich einen Crash - irgendwas scheint also immer vorzufallen, das mich direkt betrifft."

Frage: "Wie siehst du die Lage deines Teams im Augenblick?"
Piquet: "Aktuell geht es im Mittelfeld der Formel 1 unglaublich eng zu. Wir hoffen sehr darauf, beim kommenden Rennen einige Modifikationen zu erhalten. Das könnte uns das Leben etwas einfacher machen. Im Grunde genommen hatten wir 2008 vielleicht einen besseren Wagen als in diesem Jahr."

Frage: "Denkst du, der Wagen macht nicht so schnell Fortschritte wie noch 2008?
Piquet: "Im vergangenen Jahr sind wir besser vorangekommen. Vielleicht macht aber auch die Konkurrenz in dieser Saison die besseren Fortschritte."


Fotos: Renault, Großer Preis von Großbritannien


Frage: "Gehst du davon aus, dass diese Autos jemals ausgereift sein werden?"
Piquet: "Solange das Reglement stabil bleibt, wird es immer eine Entwicklung geben. Der Punkt ist doch, eben diese Entwicklung schneller voranzutreiben als alle anderen. Das ist aber keine einfache Aufgabe. Man weiß eben nie, was noch alles passieren wird. Im vergangenen Jahr waren wir zum Beispiel noch unter einem vollkommen anderen Reglement unterwegs. Das macht es in dieser Saison natürlich nicht gerade einfacher."

Frage: "Wie fühlt sich der Wagen beim Fahren an?"
Piquet: "So weit, so gut. Unser Team ist grundsätzlich sehr optimistisch und spekuliert schon mal damit, unter den Top 5 zu landen. Ich wusste allerdings, dass das schwierig werden würde in Silverstone. Schon im ersten Freien Training waren wir nicht ganz auf Tempo. Seither haben wir uns zwar etwas verbessert, doch das war leider nicht genug."

Frage: "In welchen Bereichen sollte der Wagen in Silverstone besser sein?"
Piquet: "Ich denke, das Auto könnte auf aerodynamischer Seite etwas besser sein. Uns fehlt es einfach an Abtrieb. Das macht sich natürlich im ersten Sektor bemerkbar, wo die vielen schnellen Kurven sind."