Auch Richards schnuppert an Mosleys Köder

Immer mehr Firmen bekunden ihr Interesse an einem Formel-1-Einstieg, so auch Aston Martin - Adam Carroll wittert die Chance auf ein Cockpit

(Motorsport-Total.com) - Sechs Tage vor der nächsten Sitzung des FIA-Weltrats am 29. April in Paris mehren sich die Unterstützer für Max Mosleys Zweiklassenreglement mit freiwilliger Budgetobergrenze. Allerdings kommen die positiven Stimmen nicht aus der Formel 1, sondern von Firmen, die sich unter den neuen Rahmenbedingungen einen Einstieg in eben diese vorstellen könnten.

Titel-Bild zur News: David Richards

David Richards könnte die Marke Aston Martin in die Formel 1 bringen

Denn die Budgetobergrenze von umgerechnet knapp 34 Millionen Euro scheint sich als Köder für neue Teams zu bewähren: Ken Anderson und Peter Windsor (USGPE) haben als Erste ihr Interesse bekundet, anschließend folgten Adrian Campos und sein Partner Alejandro Agag (Campos), Frédéric Vasseur und Nicolas Todt (ART) sowie zuletzt gestern Martin Birrane und Robin Brundle mit ihrer Lola-Gruppe - sogar in Form einer offiziellen Pressemitteilung.#w1#

Immer wieder Richards

Und immer dann, wenn es um Neueinstiege in die Königsklasse geht, fällt auch der Name David Richards. Tatsächlich scheint der Prodrive-Chef einen solchen Schritt in Erwägung zu ziehen: "Dies ist ein großartiger Zeitpunkt für einen Einstieg. Wenn die Budgets auf ein vernünftiges Maß reduziert werden, profitieren alle davon. Die Formel 1 soll kein Geldwettbewerb sein, sondern eine Meisterschaft für geniale Ingenieure und großartige Fahrer."

"Die Formel 1 soll kein Geldwettbewerb sein, sondern eine Meisterschaft für geniale Ingenieure und großartige Fahrer." David Richards

Die 'Times' berichtet ferner, dass Richards nicht seine Prodrive-Operation in die Formel 1 führen würde, sondern den großen Traditionsnamen Aston Martin, für den er seit 2007 verantwortlich ist. Knapp 150 Mitarbeiter würden in der Prodrive-Fabrik in Banbury ausschließlich für das Grand-Prix-Team arbeiten, die Finanzierung soll aus dem Mittleren Osten kommen. Gespräche sind schon dieser Tage geplant, aber: "Noch ist nichts entschieden", gibt Richards zu.

Auch mit der Motorenfrage befasst sich der Brite bereits: "Wir stehen in Gesprächen mit einem der aktuellen Motorenhersteller, aber auch mit Cosworth." Zu welchem aktuellen Hersteller Richards Kontakt aufgenommen hat, entzieht sich unserer Kenntnis, Fakt ist aber, dass McLaren-Mercedes 2007 als Partner zur Verfügung gestanden wäre, falls es mit dem damaligen Prodrive-Formel-1-Projekt geklappt hätte.

Carrolls letzte Chance?

Indes macht sich das ewige Talent Adam Carroll, derzeit Siegfahrer in der A1GP-Serie und inzwischen schon 26 Jahre alt, Hoffnungen auf eine letzte Chance in der Formel 1. Lola-Boss Birrane ist nämlich wie er selbst Ire und könnte theoretisch Interesse daran haben, einen Landsmann in seinem Auto zu sehen. Carroll bestätigt gegenüber dem 'Independent': "Es könnte sich etwas in der Formel 1 ergeben, vor allem mit den neuen Teams, die erwartet werden."

"Es könnte sich etwas in der Formel 1 ergeben." Adam Carroll

Wie man hört, sollen insgesamt acht Namen von Interessenten im Raum stehen, die sich in den vergangenen Wochen bei FIA-Präsident Max Mosley gemeldet haben. Mosley will von denen aber maximal drei schon 2010 an den Start lassen. Für das Starterfeld wäre das eine exzellente Nachricht, denn 26 WM-Teilnehmer gab es seit Mitte der 1990er-Jahre nicht mehr. Derzeit sind zehn Teams oder 20 Autos mit von der Partie.