Hamilton auch im dritten Training Schnellster

Lewis Hamilton drückt dem Wochenende weiterhin seinen Stempel auf - Felipe Massa Zweiter vor Timo Glock - Nelson Piquet erneut stark

(Motorsport-Total.com) - Es ist fast schon Tradition, dass die Formel-1-Teams am Ende des dritten Freien Trainings am Samstagmorgen einmal ihre Hosen runterlassen und ansatzweise aufzeigen, was sie wirklich können. Heute am Hungaroring führte dies zu einem bunt durchgewürfelten Resultat: Zwar setzte sich einer der Topfavoriten durch, doch dahinter nisteten sich mehrere Überraschungsmänner ein.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton fährt am Hungaroring weiterhin in seiner eigenen Liga

Bestzeit fuhr Lewis Hamilton (McLaren-Mercedes/14 Runden), der seine Marke von gestern auf 1:20.228 Minuten pulverisierte und wieder einen souveränen Eindruck machte. Der Brite leistete sich auch deutlich weniger Fehler als in den ersten beiden Sessions und geht damit als klarer Favorit ins Qualifying am Nachmittag. Bereits direkt hinter ihm reihte sich jedoch mit 0,339 Sekunden Rückstand der bestplatzierte Ferrari, Felipe Massa (14 Runden), ein.#w1#

Glock sensationell auf Rang drei

Bester Deutscher war Timo Glock (3./0,395/21 Runden), der Jarno Trulli (14./+ 1,373/18 Runden) im teaminternen Toyota-Duell alt aussehen ließ. Zwar ist gut möglich, dass dabei auch unterschiedliche Spritmengen involviert waren, aber generell sieht es gut aus für die Formel Deutschland: Nick Heidfeld (BMW Sauber F1 Team/+ 0,868/15 Runden) Sechster, Sebastian Vettel (Toro-Rosso-Ferrari/+ 0,956/22 Runden) Achter und Nico Rosberg (Williams-Toyota/+ 0,967/19 Runden) Zehnter.

Wichtig war vor allem die Performance von Vettel, denn der Deutsche hatte gestern in beiden Sessions technische Probleme und musste daher einen kleinen Erfahrungsrückstand aufholen. Dies gelang ihm in beeindruckender Manier: Gleich im ersten Versuch schob er sich zwischenzeitlich sogar an die Spitze des Klassements, am Ende war er nur um fünf Tausendstelsekunden langsamer als sein Teamkollege Sébastien Bourdais (7./21 Runden).

Für eine kleine Überraschung sorgte Nelson Piquet (Renault/+ 0,689/21 Runden), der als Fünfter seine starke Form von gestern bestätigte. Renault fing zunächst mit um 25 Sekunden (!) langsameren Rundenzeiten an, um weiche Bridgestone-Reifen für das Qualifying anzufahren - genau wie Honda gestern. Fernando Alonso (+ 1,000/21 Runden) ging dann offenbar nicht mehr ernsthaft auf Zeitenjagd und landete auf Position elf.

Heidfeld: Freches Manöver gegen Massa

Ansonsten verliefen die 60 Minuten - abgesehen von den obligaten Ausritten - erstaunlich ruhig und diszipliniert. Der einzige Zwischenfall, der ein wenig Ärger erregte, war ein versuchtes Überholmanöver von Massa gegen Heidfeld vor der Linkskurve im Bereich der ersten Zwischenzeitmessung, denn Heidfeld dürfte seinen ehemaligen Teamkollegen nicht gesehen haben und zog relativ keck nach innen. Massa quittierte dies mit Handzeichen.

Timo Glock

Timo Glock sorgte im dritten Freien Training für eine kleine Überraschung Zoom

Interessante Randnotiz: So gut die Toro Rossos unterwegs waren, so schwer taten sich David Coulthard (13./+ 1,261/16 Runden) und Mark Webber (16./+ 1,524/17 Runden) in den technisch gleichen Schwesternautos von Red Bull. Einziger Unterschied ist der Motor: Toro Rosso setzt auf Ferrari, Red Bull auf Renault. Force-India-Ferrari-Pilot Adrian Sutil (+ 2,322/23 Runden) landete trotz Power aus Maranello an letzter Stelle.

Im Qualifying am Nachmittag könnte speziell der Kampf um den Einzug ins Top-10-Finale spannend werden, denn ganz vorne scheinen recht klare Fronten zu herrschen: McLaren-Mercedes dürfte am besten gerüstet sein, Ferrari kann zumindest einigermaßen mithalten - und dann folgt wohl das BMW Sauber F1 Team, das oft erst dann die Karten aufdeckt, wenn es wirklich drauf ankommt. Chancen auf eine Überraschung haben zum Beispiel Piquet und Glock.