• 17.07.2008 17:03

  • von Christian Nimmervoll & Britta Weddige

Hamilton spuckt große Töne

Lewis Hamilton glaubt, dass alle anderen doppelt so hart arbeiten müssen, um ihn zu schlagen - Optimismus für den WM-Kampf groß

(Motorsport-Total.com) - Sein Sieg in Silverstone war gewiss ein Meisterstück, doch das muss man Lewis Hamilton nicht um den Mund schmieren, denn der McLaren-Mercedes-Pilot scheint dies ohnehin ganz genau zu wissen. Zumindest macht er vor dem Mercedes-Heim-Grand-Prix in Hockenheim einen besonders selbstbewussten Eindruck.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Gentlemen, aber am Sonntag will Lewis Hamilton keinen Vortritt gewähren...

Sein Teamkollege Heikki Kovalainen mache zwar einen fantastischen Job, doch es sei eben eine harte Nuss, an seiner Seite zu fahren, erklärte Hamilton heute Nachmittag in Hockenheim: "Es ist nicht leicht, hierher zu kommen und mein Teamkollege zu sein", so der 23-Jährige, der gleichzeitig einwarf: "Ich werde mein Bestes geben, um ihn zu schlagen, aber in manchen Rennen wird das nicht möglich sein. Dann hoffe ich auf einen Doppelsieg."#w1#

Muss Hamilton nur halb so viel arbeiten?

"Jeder, der mich schlagen will, muss doppelt so hart arbeiten wie ich." Lewis Hamilton

Der WM-Leader scheint in Silverstone eine Menge Selbstbewusstsein getankt zu haben, denn seine Aussagen lassen momentan keine psychologische Schwäche erkennen: "Jeder, der mich schlagen will, muss doppelt so hart arbeiten wie ich", gab er entschlossen zu Protokoll. "Das ist eine große Herausforderung - das Fahren, die Vorbereitung, die Arbeit und so weiter. Aber Heikki macht das sehr gut."

Silverstone sei ab dem Moment, als er in Führung ging, "ein chilliges Rennen" gewesen, meinte Hamilton locker: "Ich weiß, wie ich das Auto auf der Strecke halten muss, also habe ich mich darauf konzentriert. Ich hatte die ganze Zeit hindurch die totale Kontrolle und drohte die nicht einmal für den Bruchteil einer Sekunde zu verlieren. Das fühlte sich großartig an. Und als ich über die Ziellinie fuhr, war ich erleichtert, denn das Team und ich haben diesen Sieg gebraucht."

"Es war sehr wichtig für mich, nicht allzu sehr abzuheben und Party zu machen, sondern den Sieg in die Tasche zu stecken, abzuspeichern und ins Bett zu gehen. Ich habe danach elf oder zwölf Stunden geschlafen", so der Vizeweltmeister, der eigenen Angaben nach um 23:00 Uhr im Bett war und seine Freunde alleine in die Partynacht nach London abdüsen ließ. Er selbst genoss es, den stressfreien Sonntag nach einem schwierigen Wochenende noch einmal Revue passieren zu lassen.

Hamilton hofft auf Sonnenschein

"Wir haben ein großartiges Auto, meiner Meinung nach das stärkste im Moment." Lewis Hamilton

Für Hockenheim wünscht sich Hamilton im Interesse der deutschen Fans ein Trockenrennen, auch wenn es ihm selbst "egal" ist, ob es regnet oder nicht. Auf jeden Fall wäre bei trockener Strecke der Zufallsfaktor leichter zu kontrollieren, was angesichts der spannenden WM-Situation - Hamilton und die beiden Ferrari-Piloten liegen punktgleich vorne, zwei Zähler vor Robert Kubica - klarerweise wünschenswert wäre.

Grundsätzlich hofft der McLaren-Mercedes-Star am Sonntag auf einen starken Auftritt: "Ich denke, Ferrari hatte einen Vorteil auf manchen Strecken, speziell in Magny-Cours. Es ist wirklich sehr vom Kurs abhängig. Aber ich glaube nicht, dass sie insgesamt einen Vorteil uns gegenüber haben. Wir haben ein großartiges Auto, meiner Meinung nach das stärkste im Moment. Ich hoffe, wir können diese Leistung fortsetzen", zeigte er sich optimistisch.

"Es sind noch neun Rennen zu fahren. Mir ist sonnenklar, wie viel Arbeit noch vor mir und dem Team liegt, auch wenn wir momentan wieder vorne liegen", so Hamilton. "Der Unterschied zum Vorjahr ist, dass ich jetzt weiß, wie man eine WM-Führung verteidigt, während ich im Vorjahr einfach gehofft habe, dass ich vorne bleibe. Ich fühle mich in dieser Position viel wohler als im Vorjahr, bin klüger und besser geworden."