Trotz Stuck: Volkswagen sagt Nein zur Formel 1

Obwohl Hans-Joachim Stuck als Berater neu an Bord gekommen ist, bleibt Volkswagen weiterhin bei seinem Nein zur Formel 1

(Motorsport-Total.com) - Schon seit Jahren dementiert der Volkswagen-Konzern immer wieder jedwede Gerüchte über einen etwaigen Formel-1-Einstieg, aber genauso beharrlich, wie die Spekulationen in Wolfsburg ins Reich der Fabeln verwiesen werden, tauchen sie in den Medien immer wieder auf. Das war natürlich auch der Fall, als Ex-Grand-Prix-Pilot Hans-Joachim Stuck Ende 2007 als Berater verpflichtet wurde.

Titel-Bild zur News: Hans-Joachim Stuck

Hans-Joachim Stuck wird Volkswagen nicht in die Formel 1 führen

Stuck, im Formel-1-Zirkus als 'Premiere'- und 'Motorsport-Total.com'-Experte sowie als Botschafter von BMW in den vergangenen Jahren stets ein häufig und gern gesehener Begleiter, hätte nämlich die notwendigen Kontakte, um mit den finanziellen Mitteln des VW-Konzerns eine schlagkräftige Truppe zusammenzustellen - zum Beispiel für die VW-Marke Audi, die sich aber weiterhin lieber auf Le Mans und die kostengünstigere Sportwagenszene konzentriert.#w1#

Keine Formel-1-Fans in Wolfsburg

Theoretisch wären auch die Nobelmarken Bentley, Bugatti und Lamborghini für ein Formel-1-Projekt geeignet, was man von den übrigen VW-Divisionen - Seat, ?koda, VW und VW Nutzfahrzeuge - nicht gerade behaupten kann. Aber im Moment regt sich in Wolfsburg sowieso überhaupt kein Interesse in diese Richtung, zumal der große Formel-1-Fan Bernd Pischetsrieder, der 2006 den Posten des Vorstandsvorsitzenden räumen musste, längst nicht mehr im Betrieb ist.

"Die Formel 1", sagt Stuck, "ist im Konzern im Moment kein Thema und ich würde es im Moment auch nicht wirklich empfehlen, weil hier einfach die Reglementstabilität fehlt. Wenn man auf einen Schlag alle Windkanäle abschafft, die die Teams vorher um 100 Millionen Euro gebaut haben, dann muss man das einem Konzernvorstand erst einmal erklären. Zumindest wäre es ein bisserl blöd, wenn man die sündhaft teuren Windkanäle plötzlich nur mehr zum Wäschetrocknen verwenden dürfte."

Stuck wundert sich über die FIA

Der Deutsche spricht damit auf die jüngsten Beschlüsse der FIA an, die Ende 2007 ein Regelpaket verabschiedet hat, mit dem die Aerodynamik mittelfristig stark beschnitten werden soll. Darin enthalten ist unter anderem auch das Verbot, mehr als einen Windkanal zu verwenden, was für Werksteams wie Toyota oder Honda, die gerade erst für teures Geld einen zweiten Windkanal gebaut haben, wie ein Schlag ins Gesicht sein muss. Stuck: "Die Formel 1 muss einfach generell umdenken."

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"Mit dem Wegfall der Traktionskontrolle wird zumindest in sportlicher Hinsicht etwas geschehen, das die Sache wieder spannender macht. Es wird der Popometer wieder gefragt sein und wir werden auch wieder viel mehr qualmende Reifen sehen. Dann müssen auch die Kosten drastisch reduziert und, wie gesagt, das Energiethema berücksichtigt werden. Die FIA hat schon einige Dinge in Planung", lobte er immerhin, "aber mir persönlich geht das alles einfach viel zu langsam."