Ferrari dominiert ersten Testtag in Bahrain

Massa/Räikkönen waren zum Auftakt der zweiten Woche in Bahrain nicht zu bremsen - Kovalainen mit schwerem Unfall - Schumacher leicht verletzt

(Motorsport-Total.com) - Bei exzellenten äußerlichen Bedingungen und wie erwartet warmen Temperaturen (bis zu 24 Grad Luft, bis zu 33 Grad Asphalt) nahmen neun von elf Formel-1-Teams heute den zweiten Teil der Bahrain-Testfahrten in Angriff. Einige der Autos waren dabei erstmals mit den finalen Aerodynamikkonfigurationen für den Saisonauftakt in Australien ausgestattet, weshalb das Resultat zumindest etwas aussagekräftiger sein sollte als bisher in diesem Winter.

Titel-Bild zur News: Felipe Massa

Felipe Massa drückte dem insgesamt vierten Bahrain-Tag seinen Stempel auf

Für die Schrecksekunde des Tages sorgte Heikki Kovalainen: Der Renault-Pilot kam mit seinem R27 am Ausgang der siebenten Kurve mit einem losen Heck von der Strecke ab, krachte mit der rechten Seite voran gegen die Leitplanken, die durch die Wucht des Aufpralls sogar verbogen wurden, konnte sich anschließend aber selbst aus dem Cockpit befreien. Die Unterbrechung nutzte er im ersten Schock jedoch, um sich kurz neben die Unfallstelle zu setzen und einmal ordentlich durchzuatmen.#w1#

Auch Schumacher vorzeitig außer Gefecht

Für den Finnen war die Session damit ebenso vorzeitig beendet wie etwas später für Ralf Schumacher (16./+ 2,770/36 Runden), denn der Toyota-Pilot zog sich bei einem Dreher über die Randsteine leichte Rückenverletzungen zu, so dass er vorbeugend aus dem TF107 stieg, um morgen wieder fit zu sein. An seiner Stelle übernahm Testfahrer Franck Montagny, der nach 37 Runden mit einem Rückstand von 1,739 Sekunden Achter wurde.

Heikki Kovalainen

Heikki Kovalainen musste nach seinem Crash erst einmal kurz durchatmen... Zoom

An der Spitze des Klassements gab Ferrari zu Beginn der letzten großen Testwoche vor dem Saisonauftakt noch einmal ein gewaltiges Lebenszeichen von sich: Felipe Massa umrundete den Wüstenkurs in 1:31.260 Minuten, absolvierte insgesamt 102 Umläufe und war damit gleichzeitig der fleißigste Pilot des Tages. Halbwegs folgen konnte ihm eigentlich nur sein Teamkollege Kimi Räikkönen (95 Runden), der mit 0,330 Sekunden Rückstand auf den Brasilianer Zweiter wurde.

Als einziger Nicht-Ferrari-Pilot schaffte ansonsten noch Fernando Alonso (McLaren-Mercedes/+ 0,591/96 Runden) den Sprung unter die 1:32er-Marke, gefolgt vom erneut defektgeplagten Robert Kubica (+ 0,848/74 Runden) im gewohnt schnellen BMW Sauber F1.07 und Lewis Hamilton (+ 0,933/55 Runden), dessen Silberpfeil eine rote Flagge verursachte. Giancarlo Fisichella (+ 1,296/82 Runden) spulte indes schon am Vormittag beinahe eine komplette Renndistanz ab, wurde schlussendlich trotz eines Getriebeproblems Sechster.

Red-Bull-Renault-Fahrer leicht verbessert

Jarno Trulli (9./+ 1,890/64 Runden), dessen Toyota-Team erstmals einen völlig neuen Frontflügel nach Williams-Vorbild ausprobierte, Sebastian Vettel (BMW Sauber F1 Team/+ 1,959/34 Runden), Christian Klien (Honda/+ 2,118/90 Runden) sowie die Red-Bull-Renault-Piloten David Coulthard (+ 2,266/69 Runden), der eine rote Flagge verursachte, und Mark Webber (2,382/74 Runden), der einmal in der Boxengasse stehen blieb, belegten die Positionen neun bis 13.

Ralf Schumacher

Ralf Schumacher mit einem neuen Frontflügel an seinem Toyota TF107 Zoom

Dahinter klassierten sich im Grunde genommen nur noch die üblichen Verdächtigen, also je ein Auto von Honda, Super-Aguri-Honda, Toyota und Toro-Rosso-Ferrari. Apropos Toro-Rosso-Ferrari: Scott Speed war heute erstmals seit seiner offiziellen Bestätigung als Rennfahrer für 2007 im Einsatz, drehte 44 Runden, wurde aber mit 2,877 Sekunden Rückstand nur Letzter. Wesentlich bessere Figur machte er dafür bei einem Fotoshooting mit Vitantonio Liuzzi, das parallel abgehalten wurde.

Abseits des eigentlichen Testgeschehens waren wie schon vergangene Woche ein paar Fans auf dem Bahrain International Circuit anzutreffen, außerdem wurde Ex-Weltmeister Jackie Stewart im Gespräch mit hochrangigen Scheichs gesehen. Ebenfalls vor Ort war Anthony Hamilton, der Vater des McLaren-Mercedes-Piloten, sowie Räikkönen-Manager Steve Robertson und Gerhard Berger, Miteigentümer der Scuderia Toro Rosso.