• 11.08.2006 11:33

  • von Marco Helgert

Webber erwartet 2007 eine "solide Saison"

Im kommenden Jahr wird der Australier für Red Bull Racing starten und erwartet klar bessere Ergebnisse als in seinen beiden Williams-Jahren

(Motorsport-Total.com) - Bei Jaguar baute Mark Webber seine Reputation als Rennfahrer auf, seine Leistungen im Qualifying überraschten regelmäßig und einige gute Rennergebnisse fuhr er ebenfalls ein. Mit seiner Unterschrift bei Red Bull Racing kehrt er 2007 zu jenem Team zurück, wenn auch unter einem neuen Eigentümer und einer völlig anderen Darstellung nach außen.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber möchte 2007 keine erneute "Pannensaison" erleben

Dabei wollte Webber noch vor zwei Jahren unbedingt zu Williams, doch ein erfolgloses Jahr mit Motoren von BMW und ein weiteres mit Cosworth-Power haben ihn desillusioniert. Der Teamwechsel ist damit erklärbar, nicht aber, warum er ausgerechnet Red Bull Racing wählte. Momentan erscheint das Team nicht wesentlich leistungsstärker als Williams.#w1#

Aufbausaison 2007 erwartet

"Letztlich passierte alles sehr schnell", so Webber gegenüber 'ITV' über seinen Teamwechsel für 2007. Die Gespräche mit Renault standen seit Wochen still, zu stark fixierte man sich in den Top-Teams auf die Zukunftsentscheidungen von Michael Schumacher und Kimi Räikkönen. "Wenn man sich ansieht, wie viele Änderungen es bei Red Bull in den vergangenen acht Monaten gab, dann denke ich, dass sich da noch viel setzen muss."

"Im technischen Stab gibt es viele gute Leute unter Adrian Newey, ich freue mich für das Team und auch darüber, ein Teil davon zu sein", fuhr er fort. "Wenn ich im nächsten Jahr eine solide Saison habe und die Ergebnisse nicht nur durchschnittlich sind, dann kann ich darauf wirklich aufbauen. Ich könnte dann auch zurückblicken und sagen, dass ich eine gute Entscheidung getroffen habe."

Durch die geplanten Stärkungen der Privatteams seitens der FIA könnte Red Bull Racing künftig einfacher glänzen, doch greifbare Vorteile erkennt Webber dabei nicht unbedingt. "Die FIA versucht immer, den Technikern Handschellen anzulegen", erklärte er. "Aber der Sport wird immer von den Mächtigen geführt und die Hersteller werden weiter sehr stark sein."

"Aber Red Bull ist kein Mickey-Mouse-Unternehmen, es ist ein ordentliches Unternehmen und Dietrich Mateschitz (Red Bull-Chef; Anm. d. Red.) möchte sich gut präsentieren", fuhr er fort. Dabei weiß Webber derzeit nicht einmal, welche Motoren seinen Boliden befeuern werden. "Das ist momentan noch nicht festgelegt. Red Bull hat mich unter Vertrag genommen, ehe der Motorendeal fertig war."

Motorenwahl beschäftigt Webber nicht

"Ich denke schon, dass die Ranghöheren bei Red Bull wissen, was kommen wird, aber es sind beides starke Motoren", fuhr er fort. Zur Wahl stehen Triebwerke von Ferrari, die Red Bull schon jetzt erhält, oder aber Aggregate von Renault. Dann sollen die Ferrari-Motoren an das B-Team, die Scuderia Toro Rosso, gehen. Dagegen aber wehrt sich Ferrari noch.

Webber ist es letztlich egal, welche Kraftquelle im Heck schlummern wird. "Es sind beide zuverlässige und leistungsstarke Motoren", erklärte er. "Es spielen auch andere Details eine Rolle, an denen Leute wie Adrian (Newey) interessiert sind." Und gerade Stardesigner Newey, der von McLaren losgeeist werden konnte, soll Red Bull an die Spitze führen.

"Er wird sicher nicht alles allein bewirken, aber einen großen Brocken", erklärte Webber. "Er wird den Rest des Teams inspirieren. Ob er nun das Team gut führen kann oder nicht, das kann ich nicht sagen. Ich habe bisher nicht mit ihm gearbeitet. Aber er ist ein Genie und es ist gut, ihn an Bord zu haben."

Was genau er 2007 erwarten soll, darüber möchte sich der Australier noch nicht den Kopf zerbrechen. "Niemand von uns war ja bereits auf den Bridgestone-Reifen für das nächste Jahr unterwegs", erklärte er. "Aber es wird gegenüber diesem Jahr ein guter Schritt nach vorn werden." Von Siegen möchte er aber überhaupt nicht reden. "Vielleicht wenn man ein Glücksrennen hat, aber man kann auch eine gute Saison ohne Siege haben. Jeder möchte gewinnen, aber auch in diesem Jahr gab es nur vier Sieger, einer davon wurde es mit Glück."