• 08.08.2006 11:10

  • von Marco Helgert

Webber möchte mit Red Bull hoch hinaus

Von Weltmeistertiteln wagt der Australier noch nicht zu sprechen, doch er möchte mit Red Bull Racing zum Höhenflug ansetzen

(Motorsport-Total.com) - Mark Webbers Abgang bei Williams überraschte nicht wenige. Der Australier war bei der Teamführung sehr beliebt, doch man konnte sich nicht auf einen neuen Vertrag einigen. Webber war daraufhin "wieder auf dem Markt", wie er es nannte. Die Gespräche mit Red Bull dürften zum Zeitpunkt der Verlautbarung aber schon abgeschlossen gewesen sein.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber sucht bei Red Bull Racing eine neue Chance auf Top-Ergebnisse

Im kommenden Jahr wechselt der 29-Jährige also die Seiten, weg von einem Traditionsteam hin zu seinem Newcomer in der Formel-1-Branche, der sich Mühe gibt, in Zukunft schlagkräftiger anzutreten. "Ich bin sehr zuversichtlich, dass Red Bull im nächsten Jahr das Team sein wird, das sich am meisten verbessert hat", erklärte Webber.#w1#

Webber erwartet keine Wunder

2007 wird bei Red Bull Racing der erste Bolide von Adrian Newey zum Einsatz kommen, der von McLaren losgeeist werden konnte. Wunder erwartet Webber aber nicht. "Wir werden nicht die Weltmeisterschaft gewinnen, da bin ich realistisch", erklärte er. "Aber ich bin zuversichtlich, dass wir eine starke Saison haben werden, auf die ich mich freue."

"Red Bull möchte gewinnen, aber das schon im nächsten Jahr zu schaffen, ist eine hohe Hürde. Wir wollen konstant in die Punkte fahren", fuhr er fort. "Wir können es im nächsten Jahr unter die besten Fünf schaffen, aber auch das wird keine leichte Herausforderung." Dass er das Team wechseln würde, war dem Australier zudem schon vor dem Rennwochenende in Hockenheim klar.

"Schon vor Hockenheim wusste ich, dass ich zu Red Bull gehen würde", so Webber. Er vertraute bei den Verhandlungen um seine eigene Zukunft voll und ganz auf seinen Manager Flavio Briatore. "Ich wusste, dass er auf mich achten würde und er steht zu seinem Wort", so Webber. Spekulationen über einen Wechsel zu Renault kamen auf, doch Red Bull bekam den Zuschlag. "Als Red Bull auf mich zukam, waren sie schon hartnäckig. Aber ich freue mich, bei ihnen zu sein."

Enttäuschung bei Williams

Begünstigt wurde sein Wechsel auch durch die durch Zuverlässigkeitsprobleme geplagte Saison 2006 bei Williams. "Formel-1-Karrieren sind kurz, es ist wichtig, aus jedem Jahr das Bestmögliche zu holen", so Webber. "Es ist enttäuschend, dass das in Grove (der Heimat des Williams-Teams; Anm. d. Red.) nicht geklappt hat. So etwas aber kann passieren, es trifft uns ja auch alle."

"Ich wechsel nicht auf einmal die Schiffe, ich hätte meine Karriere bei Williams beendet, aber letztlich muss man nach etwas Ausschau halten, was für die Zukunft besser ist", rechtfertigte er seine Entscheidung. Dabei ist bei Red Bull, zumindest nach außen, nicht einmal klar, mit welchen Motoren das Team antreten wird. Mit Renault möchte man gern arbeiten, doch Ferrari will nicht, dass die eigenen Motoren an die Scuderia Toro Rosso weitergeleitet werden.

"Mit Sicherheit wird Red Bull im nächsten Jahr einen sehr guten Motor haben", umschiffte er das Thema. "Wir haben Adrian Newey an Bord, Sorgen haben wir da keine. Wir haben ja in dieser Saison schon gesehen, dass es nur ein wichtiges Teil dessen ist, was ein Auto konkurrenzfähig macht." An den Spekulationen, wer nun den zweiten Platz bei Renault bekommt, wollte er sich nicht beteiligen. Vielmehr brachte er die Zukunft von Renault-Teamchef Briatore ins Spiel. "Ich kann mir gut vorstellen, was bei Renault vor sich geht, aber vielleicht sollte man Flavio fragen, was er in der nächsten Saison macht."