• 18.06.2005 04:29

  • von Inga Stracke

Das Interview zum Training mit Nick Heidfeld

Im Interview analysiert Nick Heidfeld seinen fünften Platz im Freien Training, den Schumacher-Unfall und die Sicherheitsvorkehrungen

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Nick, welche Schlüsse ziehst du aus dem Freitagstraining in Indianapolis?"
Nick Heidfeld: "Der Freitag sagt einem leider nie ganz so viel, ich bin aber recht zufrieden. Heute Morgen hat die Balance noch nicht ganz so gepasst, trotzdem waren die Rundenzeiten nicht schlecht, was nie ein schlechtes Zeichen ist. Am Nachmittag haben wir uns dann auf Long-Runs konzentriert, die am Anfang durch Verkehr und gelbe Flaggen beeinträchtigt waren. Dann hatte der Ralf (Schumacher; Anm. d. Red.) seinen Crash, wo ich erst einmal gedacht habe, dass es nicht sein kann, dass es wieder ihn erwischt, aber es geht ihm ja zum Glück ganz gut. Danach haben wir unser Programm zu Ende gefahren. Das hat alles soweit funktioniert."

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld

Nick Heidfeld ist nach dem ersten Tag in Indianapolis recht optimistisch

Frage: "Wie siehst du denn den Unfall von Ralf Schumacher?"
Heidfeld: "Natürlich interessiert uns jetzt alle, was die Ursache dafür war. Soweit ich weiß, gab es an unserem Auto mit den Reifen keine Probleme. Ich habe auch noch nichts gehört, woran es bei Ralf lag."#w1#

"Es sieht ein bisschen leerer Aus als letztes Jahr"

Frage: "Die Anlage hier ist sehr beeindruckend, gigantische Tribünen - aber die sind alle fast leer..."
Heidfeld: "Es sieht ein bisschen leerer Aus als letztes Jahr. Die Stimmung ist trotzdem gut, wie in den letzten Jahren immer. Besonders die Montoya-Fans sind ziemlich verrückt. Sprechchöre gibt es nach wie vor. Die Stimmung ist also gut, und ich denke, dass es morgen und übermorgen schon voll wird."

Frage: "Das Infield hier erinnert an einen Mickey-Mouse-Kurs. Wie beurteilst du diese Strecke mit dem engen Infield und der Steilkurve?"
Heidfeld: "Man muss auch auf Mickey-Mouse-Kursen schnell sein - und so schlimm finde ich es gar nicht. Die letzten zwei Kurven im Infield - im ersten Gang - sind sehr, sehr langsam, aber ich habe damit kein Problem."

Frage: "Ralf Schumacher ist wieder an derselben Stelle abgeflogen wie 2004. Kann man dagegen überhaupt etwas machen? Wie fühlt man sich, wenn einem bei 300 km/h das Auto ausbricht?"
Heidfeld: "Man kann überhaupt nichts machen. Ich habe den Unfall am Fernseher gesehen. Es sah ja sehr ähnlich aus wie letztes Jahr. Da kann man nur schauen, möglichst schnell auf die Bremse zu kommen, aber ansonsten kann man gar nichts tun."

Sicherheitsvorkehrungen wurden verbessert

Frage: "Die Schaumstoffpolsterung an der Stelle wurde erweitert. Seid ihr Fahrer zufrieden mit den Sicherheitsvorkehrungen?"
Heidfeld: "Ich denke, es war wichtig, dass das geändert wurde. Auf der anderen Seite war es schlecht, dass es letztes Jahr noch nicht so war. Beim Indy 500 wird aber in die andere Richtung gefahren, daher gibt es diese Barrieren eher am Ausgang der Kurve, nicht am Eingang, wo sie jetzt sind. Man müsste den Ralf fragen. Ich denke, er hat es besser überstanden als letztes Jahr. Ich weiß aber nicht, ob das nur an der Auslaufzone dort liegt. Ich habe es mir am Donnerstag angeschaut. Die Amerikaner haben einige Erfahrung mit dem Oval. So, wie es jetzt ist, ist es mit Sicherheit besser."

Frage: "Am Freitag ist immer die Reifenwahl das Thema und die Spritmenge. Was hast du da im Auge?"
Heidfeld: "Ich denke, dass es ein bisschen besser läuft als beim letzten Grand Prix, wo wir speziell auf eine Runde Probleme hatten, den Speed zu finden. Die Long-Runs habe ich noch nicht analysiert. Wir werden nach wie vor nicht stark genug sein, um ganz vorne zu fahren, aber ich hoffe mal, dass ich gut in die Punkte kommen kann am Sonntag, obwohl ich ja leider im Qualifying recht früh raus muss."