Capito: Wieso Formel-1-Einstieg für Volkswagen mutig wäre

Noch-Volkswagen-Motorsportchef Jost Capito erklärt, wieso ein Formel-1-Einstieg eine große Herausforderung ist und wovon so ein Engagement abhängt

(Motorsport-Total.com) - Und täglich grüßt das Murmeltier: So ähnlich war es in den vergangenen Jahren auch mit den Gerüchten, dass Volkswagen in die Formel 1 einsteigt. Doch der in Wolfsburg sitzende Konzern, der in der Rallye-WM von Sieg zu Sieg fährt, hat stets dementiert und von einem Einstieg abgesehen. Das hat auch mit den Eintrittsschranken zu tun, meint Volkswagen-Motorsportchef Jost Capito, der Ende August zu McLaren wechseln wird.

Titel-Bild zur News: Jost Capito

Jost Capito wechselt in die Formel 1, Volkswagen nicht Zoom

"Für einen Hersteller ist es eine sehr stolze Entscheidung, in die Formel 1 zu wechseln, wenn man dort nicht etabliert ist", erklärt der Siegerländer. Für einen Einstieg in die Königsklasse müsse außerdem "vieles zusammenpassen, um die Entscheidung und das Risiko zu tragen".

Außerdem deutet er an, dass die unklare Nachfolgeregelung für die Ära nach Bernie Ecclestone derzeit nicht gerade für ein Engagement spricht: "Die Formel 1 ist für einen Hersteller immer attraktiv. Sie werden sich die Formel 1 immer anschauen, aber wir müssen das globaler sehen, und es geht auch darum, wo sich die Formel 1 in Zukunft hinbewegt. Außerdem hängt es von den Strategien des Herstellers ab."

Volkswagen war zuletzt mit einem Einstieg bei Red Bull als Motorenhersteller in Verbindung gebracht wurden. Über viele Jahre sträubte sich aber Ex-Volkswagen-Boss Ferdinand Piech wegen Unstimmigkeiten mit Formel-1-Boss Ecclestone gegen ein derartiges Projekt.

Der Österreicher legte sein Amt zwar im Vorjahr nieder, doch Volkswagen argumentierte stets, dass man erst über einen Einstieg nachdenke, wenn die aktuellen Probleme der Formel 1 gelöst sind. Außerdem sei man durch die Porsche- und Audi-Engagements und das eigene WRC-Projekt gut aufgestellt.