Schumacher: Kollision erinnert an 2006

Pech im Senna-S: Genau wie vor fünf Jahren schlitzte sich Michael Schumacher an einem Renault einen Hinterreifen auf

(Motorsport-Total.com) - Als "sehr ärgerlich" empfindet Michael Schumacher seine Kollision mit Bruno Senna im heutigen Grand Prix von Brasilien. Genau wie schon vor fünf Jahren (in seinem vermeintlich letzten Formel-1-Rennen) schlitzte er sich am Frontflügel eines Renault - damals war es Giancarlo Fisichella - einen Hinterreifen auf: "Eigentlich hat mich das sofort an 2006 erinnert - ähnliche Situation, gleiche Konsequenz."

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Reifenschaden: Genau wie 2006 hatte Schumacher im Senna-S Pech

"Ich habe mir wieder gedacht, was jetzt noch groß für eine Sinnhaftigkeit darin besteht, das Rennen wirklich zu Ende zu fahren, vor allem weil ich davon ausgegangen bin, dass das Auto einen Schaden genommen hatte, was dann nicht der Fall war", seufzt der Mercedes-Pilot, der durch den Reifenwechsel auf den letzten Platz zurückfiel. "Dann haben wir natürlich weiter versucht zu kämpfen und vielleicht noch auf den glücklichen Regenschauer zu warten, der dann aber nicht kommen wollte."

Wurz schweigt zur Durchfahrstrafe

Für die Rennkommissare um Alexander Wurz war der Fall klar: Schuld von Bruno Senna, Durchfahrstrafe für den Brasilianer. "Ich habe meine eigene Meinung dazu, aber die kennen nur die drei anderen Stewards. So muss das auch bleiben", lässt Wurz via Twitter ausrichten. "Sorry, Twitter-Freunde, aber ich kann mich nicht zu einer offiziellen Entscheidung der vier Rennstewards äußern. Das wäre sehr unprofessionell."

Schumacher wollte Senna mit Geschwindigkeitsüberschuss überholen, aber Senna bremste ebenfalls spät - und fuhr dem Mercedes gleich zweimal rein. "Zumindest die zweite Berührung war unnötig", findet Experte Marc Surer und ergänzt diplomatisch: "Man kann keinen Schuldigen ausmachen, sie haben sich einfach berührt." Das sieht Niki Lauda freilich ganz anders: "Für mich eindeutig die Schuld von Senna", findet der dreifache Weltmeister.


Fotos: Michael Schumacher, Großer Preis von Brasilien, Sonntag


Schumacher kämpfte sich schlussendlich als 15. ins Ziel. Ob er genau wie Teamkollege Nico Rosberg mit blisternden Hinterreifen zu kämpfen hatte, weiß er gar nicht: "Dadurch, dass mein Auto durch die Kollision nicht perfekt war - die Beschädigung war zwar nicht sehr groß, aber schon ein bisschen vorhanden -, war der erste Stint natürlich mit Übersteuern behaftet, weil die Balance nicht stimmte", berichtet der 42-Jährige.

Balance nie ganz optimal

"Mit dem letzten Satz Reifen war das Auto recht vernünftig." Michael Schumacher

"Im zweiten Stint wollten wir den Frontflügel anpassen. Das hat aber leider nicht geklappt, also musste ich den Stint auch wieder mit Übersteuern rumkämpfen", gibt Schumacher, mit 76 Punkten letztendlich WM-Achter, zu Protokoll. "Erst zum Schluss haben wir die Balance richtig eingestellt. Da war's dann auch okay. Mit dem letzten Satz Reifen war das Auto recht vernünftig. Ich glaube, die Zeiten waren auch recht gut."

Auch wenn er im letzten Saisonabschnitt ganz gut in Form war, ist er froh, dass das Jahr zwei seines Comebacks nun vorbei ist: "Es überwiegt natürlich schon die Freude auf das nächste Jahr. Wenn ich so sehe, wie unsere Jungs am Arbeiten sind, dann lässt das hoffen. Insofern freue ich mich natürlich darauf und hoffe auch darauf, dass wir als Mercedes in Zukunft wieder an bessere Zeiten anknüpfen können", blickt Schumacher nach vorne.