Alesi und die Hoffnung auf eine französische Renaissance

Jean Alesi hofft, dass Landsmann Romain Grosjean für einen neuen Formel-1-Boom in Frankreich sorgt und würde eine Rückkehr nach Magny-Cours begrüßen

(Motorsport-Total.com) - Jean Alesi brachte es Verlauf seiner 201 Grand-Prix-Starts zählenden Formel-1-Karriere zwar "nur" auf einen Sieg (Montreal 1995 für Ferrari), dennoch zählt der inzwischen 47-jährige - aktuell als Botschafter der Lotus-Gruppe tätige - Franzose zu den schillerndsten Vertretern seines Landes in der Königsklasse. Seit seinem Rücktritt zum Ende der Saison 2001 wartet die "Grand Nation" vergeblich auf einen adäquaten Nachfolger.

Titel-Bild zur News: Jean Alesi

Jean Alesi vermisst seit längerem den französischen Faktor in der Formel 1

Die Verpflichtung von Landsmann Romain Grosjean beim künftigen Lotus-Team verbindet Alesi mit großen Hoffnungen. "Grosjean ist noch ein Anfänger, der vor ein paar Jahren eine Chance hatte", sagt Alesi gegenüber 'Norwich Advertiser' mit Blick auf die sieben Grand-Prix-Starts des aktuellen GP2-Champions in der Saison 2009 für Renault. "Doch Frankreich hat einen französischen Fahrer bitter nötig. Ich weiß, dass er die Unterstützung von Total genießt, warum also nicht?"

Der französische Faktor ging der Formel 1 in den vergangenen Jahren nicht nur auf dem Fahrersektor abhanden. Auch einen Grand Prix von Frankreich, der zuletzt im Jahr 2008 in Magny-Cours ausgetragen wurde, sucht man inzwischen vergeblich im Kalender. Dazu kommen die Rückzüge von Motorenherstellern wie Peugeot.

"Für uns Franzosen war es hart, den Grand Prix von Frankreich zu verlieren", sagt Alesi. "Schließlich hatten wir historisch gesehen immer große Lust auf die Formel 1." In der Tat: Der Grand Prix von Frankreich tauchte bereits im ersten Weltmeisterschaftsjahr 1950 als eines von sieben Rennen im Formel-1-Kalender auf. Für die Zukunft besteht immerhin die Hoffnung auf einen jährlichen Termintausch mit dem Grand Prix von Belgien. "Die Variante mit Belgien und Frankreich im Wechsel wäre ein gute Lösung", findet Alesi.

Vom Lotus-Team, das bis Ende des Jahres offiziell noch Renault heißt, erwartet Alesi nicht nur dank Grosjean, sondern auch und vor allem angesichts der Verpflichtung von Ex-Weltmeister Kimi Räikkönen große Taten. "Wir alle drücken die Daumen, denn ein Lotus gehört auf einer Rennstrecke einfach nach vorn. Darin setzen wir unsere Hoffnungen", so der Botschafter.