• 07.12.2008 15:48

  • von Stefan Ziegler

Zanardi in Macao: Wenn Wunder wahr werden...

Ein Trümmerteil warf Alessandro Zanardi in Lauf eins in Macao aus dem Rennen, doch seine Mechaniker reparierten den BMW 320si in Rekordzeit

(Motorsport-Total.com) - Angesichts der turbulenten Schlussphase der Tourenwagen-Weltmeisterschaft WTCC 2008 ging in Macao beinahe unter, dass Alessandro Zanardi im letzten Sprintrennen des Jahres noch einmal einen Husarenritt hingelegt hat. Der Italiener verdankte das nicht zuletzt seiner Mechaniker-Truppe beim BMW Team Italy-Spain, denn seine Crew machte den in Lauf ein havarierten Wagen in Rekordzeit wieder flott. Am Ende reichte es für Zanardi sogar noch zu einem hervorragenden fünften Platz in Macao.

Titel-Bild zur News: Alessandro Zanardi

Alessandro Zanardi beschloss seine Saison mit einem fünften Platz in Macao

Doch danach sah es zunächst freilich nicht aus: "Ich hörte plötzlich einen heftigen Knall, der von der Unterseite meines Wagens zu kommen schien", schilderte Zanardi auf seiner Homepage den entscheidenden Zwischenfalls aus dem ersten Rennen. "Vielleicht habe ich ein Trümmerteil aus Metall überfahren. Jedenfalls hat dieses Teil meinen BMW quasi tödlich verwundet. Der Schrott hat mir den Ölkühler zerhauen und das Bremssystem zerfetzt."#w1#

"Ich brauche wohl kaum zu berichten, dass mein BMW 320si heldenhaft durchgehalten hat, bis schließlich nichts mehr ging. Als mein Wagen seine letzten Kräfte aushauchte, muss ich ihn abstellen", meinte der ehemalige ChampCar-Meister und fügte an: "Als das Auto 20 Minuten vor dem Start zu Lauf zwei bei den Boxen abgeladen wurde, dachte ich schon längst über mein unrühmliches Saisonende nach."

Alessandro Zanardi

Schreck lass nach: Alessandro Zanardi hatte die Saison innerlich schon abgehakt Zoom

"Ich war mir ziemlich sicher, dass nicht einmal meine treue Mechanikertruppe diesen Wagen noch rechtzeitig reparieren könnte. In meinen Augen hätte es da ein Wunder gebraucht. Aber die Jungs - Lupo, Lele, Bicio, Gianfe und Zanella - haben sich nichtsdestotrotz auf das Auto gestürzt um das Unmögliche möglich zu machen. Um es kurz zu machen: Sie haben von Anfang an geglaubt, den Wagen wieder flott zu bekommen."

"Da wurde gebrüllt, es wurde geflucht - aber in weniger als 20 Minuten hatte mein Auto ein neues Differential und funktionierende Bremsen, ein neues Setup und einen vollen Tank", berichtete Zanardi nicht ohne Stolz auf seine Crew. "Bei der ganzen Hektik blieb sogar noch genug Zeit, die Frontscheibe zu reinigen. Ich konnte nur noch Gas geben. Ich freue mich sehr, dass das Motto 'Gib niemals auf!' noch immer auf mich zutrifft und mich im Rennen in Atem hält."

"Natürlich hatte ich Glück, dass so viele Fahrer ihre Autos abstellen mussten. Vor allem in den letzten Runden gab es eine ganze Reihe kurioser Zwischenfälle", so der 42-Jährige abschließend. "Mein Glück kam also genau im richtigen Augenblick. Ich habe dann einfach nur noch draufgedrückt und mich durch die engen Mauern katapultiert - der Rest ist Geschichte. Dadurch können wir die kommende Saison deutlich zuversichtlicher angehen."

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