WTCC: Müller optimistisch für Valencia
Jörg Müller und BMW sind optimistisch für die WTCC-Rennen am Wochenende in Valencia - Außenseiterchance für Alessandro Zanardi?
(Motorsport-Total.com/sid) - Die Formel 1 kommt erst 2008 nach Valencia, die Piloten der Tourenwagen-WM kennen sich in der spanischen Hafenstadt schon jetzt bestens aus - vor allem BMW Werkspilot Jörg Müller: Der 37-Jährige aus Hückelhoven gewann in Valencia in den letzten beiden Jahren jeweils eines der beiden Rennen und träumt jetzt vom Hattrick.

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Jörg Müller will sich in Valencia gegenüber Zandvoort steigern
"Ich komme auf dieser Strecke offenbar recht gut zurecht", sagte Müller. Mit 22 Punkten liegt er in der Gesamtwertung vor den Saisonläufen Nummer fünf und sechs hinter seinem brasilianischem Teamkollegen Augusto Farfus auf dem zweiten Platz, den er gegen den Italiener Gabriele Tarquini (SEAT) und Weltmeister Andy Priaulx (beide 21) in einem weiteren BMW 320si verteidigen will.#w1#
Farfus mit 50 Kilogramm Zusatzgewicht
Was allerdings nicht so leicht wird. Aufgrund der guten Platzierungen in den letzten Läufen haben Müller, Tarquini und Priaulx jeweils 45 Kilogramm Zusatzgewicht an Bord, Farfus sogar 50, so dass einige andere Piloten im eng zusammenliegenden Fahrerfeld das Spitzenquartett unter Druck setzen werden.
"Das Gewicht spielt natürlich eine große Rolle, ich habe immerhin 45 Kilogramm Ballast im Auto. Das Ziel lautet deshalb, so viele Punkte wie möglich mitzunehmen", sagte Müller. Eine Marschroute, die er schon vor zwei Wochen in Zandvoort mit einem vierten Platz im zweiten Lauf gut umsetzte.
BMW Motorsport Direktor Mario Theissen ist jedenfalls optimistisch: "In Valencia werden auch viele unserer Konkurrenten deutlich schwerer unterwegs sein als zuletzt", sagte er. "Wir liegen sowohl in der Fahrer- als auch in der Herstellerwertung an der Spitze und möchten dort auch nach den Rennen in Spanien stehen."
Zu Jokern für BMW, das in der Markenwertung mit 60 Punkten deutlich vor SEAT (43) und Chevrolet (35) liegt, könnten in Valencia zwei Piloten werden, die im Gegensatz zu Müller, Priaulx und Farfus viel leichtere Autos haben. Der spanische Lokalmatador Felix Porteiro geht ohne Zusatzballast ins Rennen und würde seinem ersten WM-Punkt von Zandvoort gerne weitere hinzufügen.
Zanardi vom Gewicht her im Vorteil
Der frühere Formel-1-Pilot Alessandro Zanardi geht mit fünf Extra-Kilos ins Rennen. Für den beinamputierten Italiener, der als erster behinderte Rennfahrer zwei WM-Läufe gewann, ist der Start in Valencia eine besonders emotionale Angelegenheit. Auf dem Circuit Ricardo Tormo fuhr Zanardi Ende 2006 erstmals nach seinem schweren Unfall im Jahr 2001 wieder ein Formel-1-Auto und schrieb damit Motorsportgeschichte.
Für BMW ist Valencia eine Art zweites Heimspiel. Zum einen finden auf der Rennstrecke und im angrenzenden BMW Racing Center regelmäßig Sichtungs- und Fortbildungslehrgänge der Formel BMW statt, zum anderen ist vor der Küste von Valencia zurzeit das BMW-Oracle-Team im America's Cup unterwegs. Am Freitag werden Jörg Müller und Co. vom Begleitboot aus die Regatten aus nächster Nähe verfolgen.

