• 09.05.2009 12:45

  • von Stefan Ziegler

Wiechers nach Marokko: Nachtschicht in Nienburg

Der Wiechers-Rennstall konnte seinen Speed in Marrakesch nicht ganz umsetzen - Logistikplan für fällige Reparaturen komplett umgekrempelt

(Motorsport-Total.com) - Stefano D'Aste und das Wiechers-Team überraschten in den Freien Trainings in Marokko zunächst mit einem erfrischenden Speed, konnten ihre Leistung allerdings in den entscheidenden Momenten nicht mehr abrufen. In der Qualifikation kam BMW Pilot D'Aste nicht über einen 20. Rang hinaus und auch im Rennen lief es nicht optimal für den italienischen Rennfahrer und sein deutsches Team. Aufgrund einiger Scharmützel in den beiden WM-Läufen muss Wiechers einige Reparaturen vornehmen.

Titel-Bild zur News: Stefano D'Aste

Stefano D'Aste stellte in den Trainings seinen Stadtkurs-Speed unter Beweis

Insgesamt hatte sich die Mannschaft um Teammanager Dominik Greiner etwas mehr erwartet, gilt D'Aste doch als Spezialist für Stadtkurse und gab die Trainingsleistung doch Anlass zur Hoffnung. Thomas Schiemann, Technischer Direktor beim Wiechers-Rennstall, zog gegenüber 'Motorsport-Total.com' ein gemischtes Fazit: "Natürlich kann man mit sieben Punkten nicht zufrieden sein, wenn man bedenkt, dass man weitaus mehr hätte einfahren können."#w1#

Wiechers in Marrakesch schnell - aber glücklos

"Stefano hatte im Qualifying einfach zu viel Pech: Erst wurde er von Porteiro ausgebremst und dann eine Runde lang von Tanev blockiert. Schließlich wollte er gerade wieder auf eine schnelle Runde rausfahren - und dann wurde die Session abgebrochen", schilderte Schiemann den unglücklichen Qualifikationsverlauf seines Piloten. "Von Startplatz 20 aus kann man auf einem Stadtkurs nicht viel erreichen, da es in den ersten Runden viele Raufereien gibt."

"So konnten wir leider unsere guten Zeiten aus dem Training und Warmup nicht wieder erreichen", erläuterte Schiemann, der sich mit dem neuen Circuit de Marrakech allerdings recht gut anfreunden konnte: "Zum Streckenlayout muss ich sagen, dass es auf jeden Fall weitaus interessantere Strecken mit mehr Kurven gibt. Die Strecke ist teilweise sehr eng gebaut - unser KW-Fahrwerk war jedoch genau richtig für diesen Kurs mit den hohen Kerbs.

Stefano D'Aste, Curitiba, Curitiba Circuit

Stefano D'Aste und das Wiechers-Team kamen in Marokko nicht ganz auf Touren Zoom

Teammanager Greiner zeigte sich sehr angetan von der hervorragenden Infrastruktur in der "Roten Stadt" am Fuße des Atlasgebirges: "Die Organisatoren haben sich wirklich sehr große Mühe gegeben und eine richtig schöne Boxenanlage geschaffen", hielt Greiner fest. "Die Boxengebäude sind deutlich besser als die in Porto, Pau oder gar in Macao. Die Elektroversorgung lief beispielsweise einwandfrei und sogar die TV-Signale wurden von unseren Monitoren einwandfrei empfangen."

"Das ist nicht überall auf Welt der Fall", meinte Greiner und fügte an: "Und nicht zu vergessen ist freilich das schöne Blumenbeet zwischen Boxenmauer und Pitlane." Doch für Flora und Fauna hatte das Wiechers-Team nach den beiden Sprintrennen in Marrakesch keine Augen - wichtigere Dinge beschäftigten die deutsche Privatier-Mannschaft, wie Greiner gegenüber 'Motorsport-Total.com' erklärte: "Wir mussten unseren Logistikplan komplett umkrempeln."


Fotos: Rennwochenende in Marrakesch


Sonderschichten in Nienburg

"Zuerst war ja angedacht, direkt von Marrakesch nach Pau zu reisen. Aufgrund der schweren Beschädigungen am Fahrzeug von Stefano haben wir uns aber entschieden, doch wieder komplett nach Nienburg zurück zu reisen, um dort mit unseren kompletten Equipment den Schaden zu beheben. Für die Arbeit bleibt unserer Mannschaft allerdings nicht viel Zeit", sagte Teammanager Greiner, steht doch schon am Wochenende wieder ein Rennen an.

"Der LKW ist erst am Freitagmorgen in Nienburg angekommen und muss bereits am Montagabend wieder nach Pau fahren", erklärte Greiner und verwies auf den enormen Druck im Rennen gegen die Zeit. "Der Zeitplan ist sehr, sehr eng", bestätigte Schiemann und ging näher auf die notwendigen Reparaturen ein: "Der Schaden am Einsatzfahrzeug ist enorm. Das Fahrzeug muss auf die Richtbank, beide Seitenteile und das Heckblech müssen erneuert werden."

Stefano D'Aste

Stefano D'Aste war schnell im Training, konnte das aber nur bedingt umsetzen Zoom

"Hinzu kommt, dass alle vier Türen, Schweller und Stoßstangen repariert werden müssen, außerdem muss noch ein neuer Hinterachsträger verbaut werden. Von der Lackierung über die Montage der Teile bis hin zur Endbeklebung des Fahrzeuges passiert alles in unseren Hallen", gab Schiemann zu Protokoll. "Man darf dabei nicht vergessen, dass wir ein kleines Privatteam sind und nicht die Manpower der großen Werksteams haben", erinnerte Greiner.

"Somit kann man davon ausgehen, dass die Lichter in unseren Werkshallen das ganze Wochenende hindurch brennen werden", vermutete der Wiechers-Teammanager. Und nebenher muss sich die Mannschaft noch einem zweiten Projekt widmen, wie Wiechers' Technischer Direktor Schiemann abschließend erläuterte: "Wir müssen parallel das Einsatzfahrzeug für Laurent Cazenave vorbereiten" - der Franzose wird in Pau einen zweiten Wiechers-Wagen pilotieren.

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