Wiechers in Japan mit "zwei Eisen im Feuer"
Neben Stammfahrer Mehdi Bennani wird in Okayama noch Gastpilot Masataka Yanagida für das Wiechers-Team fahren - Logistischer Großaufwand
(Motorsport-Total.com) - Zum ersten Mal in dieser Saison wird das deutsche Wiechers-Team mit zwei Autos am Rennplatz vorstellig: Beim japanischen Gastspiel der WTCC tritt neben Mehdi Bennani auch noch Masataka Yanagida für die Mannschaft aus Nienburg an und pilotiert einen zweiten BMW 320si. Davon versprechen sich Teammanager Dominik Greiner und Technikchef Thomas Schiemann einiges.

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Mehdi Bennani und das Wiechers-Team bekommen in Okayama etwas Zuwachs
"Masataka gilt in Japan als sehr schneller Fahrer", sagt Greiner gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Er kennt die Strecke in Okayama aus dem Effeff und wird Mehdi sicherlich eine große Hilfe sein. Man darf nicht vergessen: Mehdi wird als einer der wenigen Fahrer das erste Mal in Okayama unterwegs sein", stellt der Teammanager von Wiechers heraus. Entsprechend viel gibt es für Bennani zu lernen.
Yanagida soll den afrikanischen Rennfahrer gezielt unterstützen, wie Schiemann erläutert. "Mit zwei Fahrern ist einerseits die Setupfindung einfacher, zum anderen wächst man ja mit seinen Aufgaben. Bei zwei Piloten hat man darüber hinaus zwei Eisen im Feuer und doppelt so viele Daten - und hoffentlich auch mehr Erfolg", meint der Technische Leiter des deutschen WTCC-Rennstalls.
Für ein Privatteam, das sonst nur ein Auto einsetzt, stellt die Teilnahme mit zwei Rennwagen eine Herausforderung dar. "Logistisch ist es natürlich ein Riesenaufwand", gibt Greiner zu Protokoll. "Man muss bedenken, dass wir dort am anderen Ende der Welt sind. Wir müssen ausreichend Teile vor Ort haben, denn so schnell und einfach bekommt man keine Ersatzteile nach Okayama geliefert."
Und gerade darin liegt die Crux: Sollten sich Bennani und Yanagida eine Beschädigung an ihren Fahrzeugen einfangen, so beginnt für Wiechers in Übersee ein Rennen gegen die Zeit. "Falls ein Auto in Okayama in einen heftigen Crash verwickelt wird, wird es sehr schwierig. Nach den WM-Rennen am Sonntag muss nämlich bereits alles wieder für Macao verladen werden", erklärt Schiemann.
"In diesem Fall müssten unsere Mechaniker den Schaden in Macao reparieren und eventuell noch benötigte Teile einfliegen lassen" - gewissermaßen ein Worst-Case-Szenario für ein Privatteam. "Andererseits sind wir schon lange dabei und wissen, was auf uns zukommt", meint Schiemann und fügt abschließend hinzu: "Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit den Japanern von Endless."

