• 27.11.2008 17:45

  • von Stefan Ziegler

Umgedrehte Startreihenfolge: Entscheidet bald das Glücksrad?

Die Verantwortlichen der Tourenwagen-WM machen sich derzeit Gedanken über Änderungen für 2009 - Startreihenfolge für Lauf zwei künftig per Los?

(Motorsport-Total.com) - Die Tourenwagen-Weltmeisterschaft WTCC bietet Spektakel pur. Dennoch machen sich die Organisatoren der Rennserie hinter den Kulissen stets Gedanken, wie man die Show verbessern könnte. Wie unsere Kollegen von 'Autosport' berichten, werden im Moment Überlegungen angestellt, ob die umgedrehte Startaufstellung der Top 8 für den zweiten Lauf eines Rennwochenendes künftig per "Glücksrad" bestimmt werden soll. Ein ähnliches Verfahren ist bereits bei der populären BTCC im Einsatz.

Titel-Bild zur News: Rennstart in Macao

Die Startreihenfolge für Lauf zwei könnte bald vom Losglück abhängen...

Die Fahrer der Britischen Tourenwagen-Meisterschaft BTCC absolvieren allerdings drei Läufe an einem Rennwochenende, wobei der Sieger des zweiten Rennens die Startaufstellung für Lauf drei buchstäblich in der Hand hat: Der Gewinner dreht am "Glücksrad" und ermittelt so, welcher Fahrer zwischen Rang sechs und Platz zehn im letzten Meisterschaftslauf des Tages die Pole-Position erhält - das Losglück entscheidet.#w1#

Offenbar ist den Verantwortlichen der WTCC das aktuelle System - die Top 8 des ersten Laufs starten im zweiten Rennen in umgekehrter Reihenfolge - zu starr und zu leicht manipulierbar. So finden die heftigsten Positionskämpfe im ersten Lauf nicht etwa nur an der Spitze des Feldes statt, sondern gruppieren sich meist um den achten Rang, der die Pole-Position für Lauf zwei garantiert. Mit dem Zufallssystem würden die Positionen sechs bis zehn in den Fokus rücken.

Ein entsprechender Vorschlag soll bereits in dieser Woche von der Tourenwagen-Kommission besprochen worden sein - eine Entscheidung darüber steht allerdings noch aus. Ebenso offen sind derzeit noch die technischen Regularien für 2009, weshalb BMW noch immer damit zögert, sich für oder gegen ein Engagement in der kommenden Saison zu entscheiden. Die Münchener wollen die SEAT-Diesel mit einem Handicap bedacht wissen.

Es gilt als wahrscheinlich, dass die SEAT Leon TDI-Fahrzeuge 2009 tatsächlich etwas eingebremst werden. Außerdem sollen alle vor Dezember 2006 homologierten Rennwagen 15 Kilogramm Gewicht herausnehmen dürfen. Dies würde nicht zuletzt BMW entgegenkommen, fahren die drei Werksteams doch schon weitaus länger mit dem 320si. Die Konkurrenz um SEAT und Chevrolet - letztere bringen mit dem Cruze 2009 einen Neuwagen an den Start - bliebe gleich schwer.

In erster Linie sollen allerdings die Privatfahrer von dieser Regelung profitieren, wie Kommissionspräsident Jonathan Ashman gegenüber 'Autosport' betonte: "Das zielt eigentlich auf die Fahrer der Independents' Trophy ab. Das alte System hat ihnen nicht wirklich geholfen. Vor allem nicht, wenn sie ältere Fahrzeuge benutzt haben. Das ausgleichende System war bislang eher auf die Werksteams zugeschnitten, doch das sollte den Privatiers helfen."