• 15.02.2010 12:49

  • von Stefan Ziegler

Thompson: "Es ging um meine Zukunft"

WTCC-Routinier James Thompson blickt zurück auf ein ereignisreiches Jahr 2009, das für den Briten viele Rennen und noch mehr Höhepunkte bereithielt

(Motorsport-Total.com) - Als die Tourenwagen-Saison 2009 im brasilianischen Curitiba ihren Auftakt nahm, wusste James Thompson noch nicht, was ihn in den kommenden Monaten erwarten würde. Knapp ein Jahr später hat der britische Rennfahrer aus Twickenham 50 weitere Rennstarts auf seinem Konto, den ETCC-Titel in der Tasche und ist als der Lada-Fahrer bekannt, der dem Team die ersten Punkte bescherte.

Titel-Bild zur News: James Thompson

James Thompson brachte eine schwierige Saison zu einem sehr guten Abschluss

Die Dinge haben für den 35-Jährigen also eine erstaunliche Wendung genommen, wenn man sich Thompsons Ausgangslage vom Frühjahr 2009 in Erinnerung ruft. "Ich habe im vergangenen Jahr viele schöne Erfahrungen gemacht", sagt der Tourenwagen-Spezialist rückblickend gegenüber 'Motorsport-Total.com'. "Ich war 2009 allerdings nicht dazu in der Lage, eine komplette Saison zu bestreiten."#w1#

Thompson fährt für Lada in die Punkte

Erst nach und nach taten sich verschiedene Türen für den Routinier auf, der sich letztendlich nicht über zu wenig Beschäftigung beschweren konnte: "Ich habe im vergangenen Jahr über 50 Rennstarts absolviert. Das ist möglicherweise genug für eine Saison", witzelt Thompson, der seine gute Laune trotz der schwierigen Anfangsphase niemals verloren hat. Spaß hatte der Brite 2009 noch reichlich.

"Die ersten WM-Punkte für Lada zu holen, war schlichtweg gigantisch." James Thompson

Zum Beispiel in der Dänischen Tourenwagen-Meisterschaft (DTC), die er für das Hartmann-Team bestritt und in der er sofort zu den Topfahrern zählte. Auch in der Britischen Tourenwagen-Meisterschaft (BTCC) konnte Thompson 2009 für Furore sorgen, dort aber nicht alle Rennwochenenden bestreiten. In der australischen V8-Serie blieb es ebenfalls bei einem Gaststart im legendären Bathurst.

Deutlich umfangreicher war hingegen das Programm bei Lada, wo Thompson zur Jahresmitte einsprang und wichtige Entwicklungsarbeit leistete. "Die Verantwortung für das Lada-Projekt zu übernehmen, war klasse", gibt der 35-Jährige zu Protokoll. "Ich habe diese Aufgabe sehr genossen. Die ersten WM-Punkte für Lada zu holen, war schlichtweg gigantisch", findet Thompson.

2009 als Investition in die Zukunft

"Das war fast wie der Rennsieg in Imola 2008 mit Honda. Es war herrlich, all die glücklichen Gesichter zu sehen und zu erfahren, dass wir mit diesem Auto tatsächlich gute Leistungen erbringen können. Das ist uns nach nur einigen wenigen Rennen gelungen", hält der britische Rennfahrer fest und fügt an: "Der Sieg beim ETCC 2009 war natürlich auch ein Höhepunkt für mich - wenigstens ein Titel!"

"Als das Honda-Programm im Dezember 2008 in die Knie ging, stand ich mit nichts da." James Thompson

Dieser gelang mit dem Hartmann-Team, für das Thompson auch 2010 aktiv sein und einige Rennen in der Tourenwagen-WM absolvieren wird. Von Unsicherheit ist in diesem Jahr also rein gar nichts zu spüren: "Rückblickend muss ich sagen, dass es 2009 wohl um meine Zukunft ging", sagt Thompson. "Als das Honda-Programm im Dezember 2008 in die Knie ging, stand ich mit nichts da."

"Das war eine schwierige Zeit und zugleich eine große Enttäuschung für mich", erklärt der Brite. "Ich musste viele Rennen bestreiten und darf mich glücklich schätzen, in unterschiedlichen Serien gleich ein paar davon gewonnen zu haben. Aber ich musste das tun und ich wollte es natürlich auch", meint Thompson abschließend. "Es war eine erfolgreiche Saison, allerdings gespickt mit harter Arbeit."