• 10.09.2009 10:23

  • von Stefan Ziegler

Tarquini: "Wir waren weit weg von BMW"

SEAT-Pilot Gabriele Tarquini im Interview über seine Ergebnisse aus Oschersleben, den Abstand zu BMW und den Ausblick auf das Wochenende in Imola

(Motorsport-Total.com) - Dank zweier Podiumsplatzierungen konnte Gabriele Tarquini seinem SEAT-Team in Oschersleben die WM-Führung erhalten. Der italienische Rennfahrer profitierte dabei von seiner Pole-Position und einigen Ausfällen, war aber nicht restlos zufrieden: Zu groß war in seinen Augen der Rückstand auf BMW. Im Interview spricht Tarquini über seine Rennen in Oschersleben und seine Sorgen für Imola.

Titel-Bild zur News: Gabriele Tarquini

Gleich zwei Pokale durfte sich Gabriele Tarquini in Oschersleben abholen

Frage: "Gabriele, dieser zweite Platz war sehr wichtig für dich, denn nun hast du die Führung in der Gesamtwertung übernommen. Denkst du auch, dass sich der Titelkampf auf Yvan, Augusto und dich beschränken wird?"
Gabriele Tarquini: "Ja, möglicherweise schon. Noch sind aber 60 Punkte zu vergeben. Wenn wir uns die Vergangenheit in Erinnerung rufen, dann wird dieser Titelkampf vermutlich einmal mehr im letzten Rennen entschieden werden - vielleicht sogar in der letzten Kurve."#w1#

"Ich freue mich darüber, in Lauf eins acht Punkte geholt zu haben. Das ist gut für mein Punktekonto in der Gesamtwertung, ist aber zugleich ein wichtiger Beitrag für die Herstellertabelle. Auf einer für uns schlechten Rennstrecke haben wir Punkte geholt. Was die Zukunft anbelangt, bin ich aber rein gar nicht zuversichtlich."

"Unsere Geschwindigkeit ist einfach nicht gut genug." Gabriele Tarquini

"Unsere Geschwindigkeit ist einfach nicht gut genug. In der Qualifikation haben wir einen richtig guten Job gemacht. Nur aus diesem Grund sahen wir in Lauf eins zwei SEAT-Piloten auf dem Podium. Uns haben auch die Bedingungen in die Karten gespielt: Es war nämlich sehr kalt. Abgesehen davon waren wir weit weg von BMW."


Fotos: WTCC in Oschersleben


Frage: "Unmittelbar vor dem Start sah es noch nach Regen aus..."
Tarquini: "Das wäre für mich - für uns - besser gewesen. Wir hatten einfach nicht die Geschwindigkeit, um ganz vorne an der Spitze mitzufahren. Vor allem nicht nach ein paar Runden."

Frage: "Mit deinem dritten Rang im zweiten Rennen konntest du die Führung in der Gesamtwertung noch einmal behaupten. Du bist in dieser Saison besonders konstant..."
Tarquini: "Ja, aber das liegt einzig und alleine an meiner tollen Qualifikation. Die Pole-Position hat mir im ersten Rennen ungeheuer geholfen. Auch im zweiten Lauf ist mir ein guter Start gelungen."

"Es ist nur etwas frustrierend, denn unsere Geschwindigkeit ist überaus weit weg von den BMW Autos. Wir reden hier beinahe über zwei verschiedene Klassen - vor allem auf dieser Rennstrecke. Wir hatten zwar recht kühle Verhältnisse, doch die haben uns eigentlich kaum geholfen. Ich hatte sogar noch Glück, denn ich musste mich auch noch mit einigen Privatfahrern herumschlagen."

"Wir reden hier beinahe über zwei verschiedene Klassen." Gabriele Tarquini

"Das ist natürlich nicht gerade berauschend. Glück für mich, dass D'Aste eine Durchfahrtsstrafe erhielt und dass Engstler ein technisches Problem erlitt. So ist nun einmal unsere Geschwindigkeit im Augenblick. Für uns wird es in den kommenden drei Rennen sehr, sehr schwierig werden."

Frage: "Wir wussten schon vorab, dass Oschersleben für die Fronttriebler nicht gerade gut sein würde. Als nächstes steht Imola auf dem Programm - was denkst du darüber?"
Tarquini: "Dort waren wir im vergangenen Jahr recht gut, doch in diesem Jahr haben wir einfach nicht dieselbe Motorenleistung. Das Büro hat unsere Leistung beschnitten."

"Ich gehe nicht davon aus, in Imola sehr schnell zu sein. Unter normalen Bedingungen würde ich schon erwarten, dass BMW uns sehr nahe kommt. Vielleicht sind sie in der Qualifikation und in den Rennen sogar schneller als wir."