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SEAT: Tarquini übernimmt die WM-Führung
Das spanische SEAT-Team erlebte in Oschersleben ein Wochenende mit Höhen und Tiefen - Yvan Muller im Pech, Gabriele Tarquini neu auf Rang eins
(Motorsport-Total.com) - Platz eins verloren und trotzdem ganz vorne: Titelverteidiger Yvan Muller büßte in Oschersleben seine Spitzenposition in der Gesamtwertung ein, doch ein anderer SEAT-Pilot übernahm die Rolle des WM-Führenden. Gabriele Tarquini fuhr in de Magdeburger Börde gleich zweimal auf das Podium und punktete reichlich - seine Teamkollegen wurden hingegen gleich zuhauf in Zwischenfälle verwickelt.

© xpb.cc
Gabriele Tarquini war in Oschersleben die Speerspitze der gelben SEAT-Fahrzeuge
Während Jordi Gené und Tiago Monteiro schon beim Start zum ersten Rennen schwer in Mitleidenschaft gezogen wurden, eliminierte sich Muller höchstselbst, indem er seinen León TDI nach wenigen Runden in einen Poller setzte und sich die Vorderradaufhängung demolierte. Dieser Szene soll angeblich ein Kontakt mit Augusto Farfus (BMW) vorausgegangen sein, weshalb SEAT protestierte.#w1#
SEAT-Fahrer beklagen Leistungsdefizit
Am Ergebnis endete das freilich nichts, doch immerhin konnten die Iberer ihre Spitzenpositionen in den beiden WM-Tabellen behaupten. Trotzdem war man nicht restlos zufrieden: "Ich bin etwas frustriert, denn trotz guter Trainings und der Pole-Position hatten wir im Rennen einfach nicht die Geschwindigkeit, um mit unseren Konkurrenten zu kämpfen", so Tarquini nach den beiden Rennen.
"Die FIA hat unsere Leistung beschnitten und dagegen können wir nichts unternehmen. Das ist nun eben unsere gegenwärtige Leistungsfähigkeit", sagt der italienische Rennfahrer und fügt an: "Ich freue mich darüber, nun die Meisterschaft anzuführen. Die Rennen in Imola werden aber wohl deutlich schwieriger als im vergangenen Jahr" - 2008 behielt SEAT in Italien die Oberhand über die BMW Rivalen.
Auf der Heimstrecke der Münchener konnten zumindest Tarquini und Rickard Rydell einige Zähler holen: "Beim ersten Rennen konnte ich die Ampel nicht sehen und habe prompt auf dem Weg zur ersten Kurve einige Plätze verloren", sagt Rydell rückblickend. "Das Glück war aber auf meiner Seite und so war ich nach Runde eins schon Dritter. In Oschersleben ein Podium zu holen ist eine feine Sache."
Gemischtes Fazit im SEAT-Lager
"Ich halte die BMW Fahrzeuge im Augenblick für stärker", meint der Schwede und pflichtet seinem Teamkollegen Tarquini bei. "Noch stehen aber sechs Rennen aus, also haben wir einen aufregenden Saisonendspurt vor uns. Ich würde dieses Jahr gerne noch mit einem weiteren Sieg beschließen", so der Hobby-Helikopterpilot. Wenigstens einmal an der Spitze liegen würde auch Monteiro gerne in diesem Jahr.
"Wir hatten an diesem Wochenende nicht viel Glück", fasst der ehemalige Formel-1-Pilot seinen Auftritt in der Motorsport Arena Oschersleben zusammen. "Das zweite Rennen lief recht ordentlich, wenn man bedenkt, dass ich von ganz hinten starten musste. Ich war schon auf den neunten Rang nach vorne gefahren, als ich in der letzten Runde noch mit Alain Menu kollidierte und drei Positionen verlor."
"Ich habe diese Sache aber schon mit Alain besprochen: Er sagte mir, dass er sich verbremst habe und den Unfall nicht vermeiden konnte", erläutert Monteiro und fügt an: "Das Team hat Schadensbegrenzung betrieben. Yvan hat wohl am meisten Federn lassen müssen, denn er führt nun nicht mehr die Meisterschaft an. Dafür liegt nun Gabriele ganz vorne - und das ist wichtig für das Team."

