Tarquini: "Da war sicherlich ein gewisses Risiko mit dabei"
SEAT-Pilot Gabriele Tarquini im Interview über das schwierige Qualifying von Oschersleben und seine Ausgangslage für den ersten Lauf am Sonntag
(Motorsport-Total.com) - Erfahrung zahlt sich eben aus - wobei Gabriele Tarquini in der Qualifikation von Deutschland eher auf maritime Taktiken ausweichen musste, um dem Regen Herr zu werden, der sich über die Motorsport Arena Oschersleben ergoss. Mit einer riskanten aber letztendlich richtigen Strategie holte sich der Italiener wieder einmal den ersten Startplatz und verwies die gesamte Konkurrenz auf die Plätze.

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"Die müssen wir nehmen!" - Die Slicks erwiesen sich als die beste Reifenwahl...
Frage: "Gabriele, du hast in Oschersleben bereits deine dritte Pole-Position in dieser Saison geholt. Du musstest aber auch einiges dafür tun..."
Gabriele Tarquini: "Ich bin natürlich hochzufrieden mit diesem Ergebnis. Wie könnte es auch anders sein, wenn man das Rennen vom besten Startplatz aus in Angriff nehmen kann? Diese Session war aber ungeheuer knifflig - vor allem der zweite Teil. Im ersten Abschnitt der Qualifikation habe ich die richtige Entscheidung getroffen, so lange wie möglich auf der Strecke zu bleiben. Dabei konnte ich mir schon Rang eins sichern."#w1#
"Q2 war dann eine ganz andere Geschichte. Da kam mir meine Erfahrung aus dem Segelsport mehr zugute als meine Rennerfahrungen. Trotzdem bin ich auf dem Trockensetup geblieben und habe keine Veränderungen daran vorgenommen. Die Sektorzeiten waren soweit in Ordnung - es hat aus meiner Sicht also alles gepasst."
Frage: "Du bist in Q2 schon recht früh wieder auf die Strecke gegangen. War das nicht mit einem gewissen Risiko verbunden?"
Tarquini: "Da war sicherlich ein gewisses Risiko mit dabei - allerdings auch die Zeit, um noch einmal Reifen zu wechseln. In meiner ersten Runde war ich mir offen gestanden noch nicht zu einhundert Prozent sicher, dass der Slickreifen die richtige Wahl darstellen würde. Auf meiner zweiten Runde war ich allerdings davon überzeugt."
"Ich fasste also den Entschluss, es weiterhin auf Slicks zu probieren. Wenn du die kompletten zehn Minuten dieser Einheit ausnutzen willst, dann kann es schon hilfreich sein, einen Boxenstopp einzulegen. Weil sich die Strecke aber so rasant verbesserte, blieb ich einfach so lange wie möglich draußen - bis zur Zielflagge eben. So konnte ich vier schnelle Runden fahren."
Frage: "In Bezug auf deine Titelhoffnungen ist dieses Ergebnis natürlich ein großer Schub..."
Tarquini: "Das stimmt. Wie alle wissen, zählt Oschersleben nicht gerade zu unseren besten Strecken. Normalerweise ist BMW hier immer sehr stark. Im Rennen wird es aber eh ganz anders aussehen. Wir hatten in der Vergangenheit immer einige Schwierigkeiten damit, das Rennen mit einer guten Geschwindigkeit zu beenden. Die Pole-Position ist aber schon einmal die bestmögliche Ausgangslage."

