Wetter-Chaos in Oschersleben: Tarquini auf der Pole!
Gabriele Tarquini an der Spitze, Privatier Marin Colak auf Rang zwei und Jaap van Lagen im Lada auf Platz vier - Kuriose Qualifikation in Oschersleben!
(Motorsport-Total.com) - Wenn das Wetter Schicksal spielt: Den ganzen Vormittag über hatte sich der Regen zurückgehalten, doch pünktlich zur Qualifikation der WTCC kamen die Niederschläge zurück an die Motorsport Arena Oschersleben. Prompt erwischte es einige große Namen schon im ersten Abschnitt des Zeittrainings und einige Außenseiter trumpften auf - Gabriele Tarquini (SEAT) behielt aber einen klaren Kopf.

© xpb.cc
Gabriele Tarquini war im Nassen nicht zu schlagen und holte sich die Pole-Position
Der italienische Rennfahrer war sowohl im ersten wie auch im zweiten Teil der Qualifikation von Deutschland der Mann der Stunde und sicherte sich letztlich überlegen den ersten Startplatz. Eine herbe Niederlage musste hingegen WM-Spitzenreiter Yvan Muller (SEAT) einstecken: Der amtierende Weltmeister kam in der ersten Teilsession nicht über Rang 17 hinaus und musste fortan zuschauen.#w1#
Q1: Wer lange wartet, kommt nicht weit...
Doch was Muller in Q2 geboten wurde, war nicht minder interessant als die Ereignisse aus Teil eins: Pünktlich zum Zeittraining der Tourenwagen-WM zogen wieder einmal dunkle Wolken heran - schlagartig veränderten sich die Bedingungen. Wer gleich zu Beginn seine schnellen Runden gedreht hatte, konnte sich hinterher ins Fäustchen lachen: Der Regen sorgte letztendlich für die Entscheidung.

© xpb.cc
Überraschung 1: Privatfahrer Marin Colak startet am Sonntag vom zweiten Platz Zoom
Am meisten von dieser Situation profitierten zweifelsohne Marin Colak (SEAT) und Jaap van Lagen (Lada), denn beide schafften den Sprung unter die Top 10. Für Lada war es gar das erste Mal, dass ein roter Rennwagen am zweiten Teil der Qualifikation teilnehmen konnte. Für Tom Coronel (SEAT) ist das fast schon normal. In Session eins war "Major Tom" noch bester Privatfahrer auf Rang zwei.
Neben einigen positiven Überraschungen gab es allerdings auch einige Enttäuschungen - und die Liste der prominenten Ausfälle ist lang: Andy Priaulx (BMW/15.), Yvan Muller (SEAT/17.), Alain Menu (Chevrolet/19.), Jordi Gené (SEAT/22.) und Tiago Monteiro (SEAT/26.) mussten in Q1 kräftig Federn lassen und haben am Sonntag eine schwierige Aufgabe vor sich - ganz im Gegensatz zu den Privatiers.
Hinter Colak und Coronel klassierten sich auch die BMW Verfolger auf aussichtsreichen Positionen: Wiechers-Pilot Stefano D'Aste holte Rang zwölf, Félix Porteiro wurde 13. und Franz Engstler schnappte sich Platz 14. Michel Nykjaer (Chevrolet) überzeugte bei seinem Debüt als solider 18., Jason Watt (SEAT) holte Rang 20. Philip Geipel (BMW) musste sich mit Platz 24 zufrieden geben.
Q2: Slicks sind gefragt in Oschersleben
Nachdem schon die erste Teilsession einige spektakuläre Ergebnisse geliefert hatte, war die Spannung vor Q2 sogar noch größer. Nur fünf Minuten nach Ende von Abschnitt eins jagten die verbliebenen zehn Fahrer wieder hinaus auf die 3,696 Kilometer lange Schleife - doch die Bedingungen hatten sich erneut verändert: Kein Regen mehr, dafür ein abtrocknender Kurs.

© xpb.cc
Überraschung 2: Jaap van Lagen und der Lada Priora fuhren erstmals in die Top 10 Zoom
Augusto Farfus (BMW) eröffnete die Zeitenjagd im Top-10-Finale und schaffte auf Regenreifen eine Zeit von 1:47.666 Minuten - doch schon der Konter von Tarquini ließ erahnen, was noch folgen sollte: Der italienische SEAT-Fahrer ging mit Leichtigkeit an Farfus vorbei und übernahm in 1:45.536 Minuten die Führung in Oschersleben. Doch selbst in den restlichen fünf Minuten tat sich noch einiges.
Während die meisten Piloten in Q2 durchgängig auf Regenreifen setzten, gingen Tarquini und Teamkollege Rickard Rydell (SEAT) volles Risiko und ließen Slicks aufziehen. Diese Entscheidung sollte sich als goldrichtig erweisen: Erst rast Tarquini in 1:41.602 Minuten um den Bördekurs, mit dem Fallen der Zielflagge schraubte er die Bestmarke von Oschersleben gar auf 1:39.866 Minuten herunter.
Diesem Wert hatte die Konkurrenz nichts mehr entgegen zu setzen - Rob Huff (Chevrolet) rollte bei seinem letzten Angriffsversuch sogar noch aus. Hinter Tarquini rauschte Colak auf Rang zwei vor Rydell, dann folgte eine weitere Überraschung: Van Lagen stellte den Lada Priora auf Startplatz vier! Larini (5.), Huff (6.), Coronel (7.), Müller (8.), Farfus (9.) und Zanardi (10.) waren geschlagen...

