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  • 29.11.2011 20:25

  • von Stefan Ziegler

SEAT oder Sunred? Bald hat die Verwirrung ein Ende

Erst war der Leon noch ein SEAT-Auto, mit dem neuen Motor hieß er plötzlich Sunred: Für 2012 könnte der ursprüngliche Name wieder zurückkehren

(Motorsport-Total.com) - Das Logo des spanischen Automobil-Herstellers SEAT prangte in diesem Jahr auf den Leon-Autos des Sunred-Rennstalls, obwohl diese Fahrzeuge ab der Saisonmitte eigentlich keine SEAT-Wagen mehr waren. Aufgrund des separat entwickelten 1,6-Liter-Turbomotors unter der Haube des Leon wurden die Autos unter einem anderen Namen homologiert - und die Verwirrung war sehr groß.

Titel-Bild zur News: SEAT-Logo

Ab 2012 soll das SEAT-Logo auf den Autos wieder seine Berechtigung haben

SEAT oder nicht SEAT, das war hier die Frage. Und damit soll ab 2012 Schluss sein. Zumindest Jaime Puig würde es sehr begrüßen, wenn der iberische Hersteller wieder als Namensgeber für die zahlreichen Leon-Fahrzeuge im Starterfeld fungieren würde. Der SEAT-Sportchef bezeichnet den Weg, den Sunred mit dem eigenen Motor eingeschlagen hat, ohnehin als "keine so gute Idee".

Der Leon soll wieder ein SEAT-Auto sein

"Es war eine sehr schwierige Situation, denn eine halbe Saison lang waren SEAT-Autos am Start, in der anderen Jahreshälfte waren es SR-Rennwagen oder wie auch immer man sie nennen will", meint Puig gegenüber 'Motorsport-Total.com'. Die Konsequenz aus dieser kuriosen Lage liegt für den Spanier und seine Marke auf der Hand: 2012 muss ein neuer Motor aus dem Hause SEAT her.

"Wir wollen einen neuen Motor an den Start bringen, damit die Rennwagen wieder SEAT-Autos sind. Damit wäre das erledigt und die Zuschauer würden wieder SEAT-Fahrzeuge sehen. Es kommt dann ganz auf die Fahrer und die Teams an, schnell zu sein. Das komplette Auto wäre dann aber wieder in der Verantwortung von SEAT Sport, was derzeit halt nicht so ist", erläutert SEAT-Sportchef Puig.

"Wir wollen einen neuen Motor an den Start bringen." Jaime Puig

Ein Szenario, wie es in der abgelaufenen Saison geboten wurde, möchte man nicht noch einmal erleben. "Das Chassis ist zwar ein SEAT, das Auto als Ganzes aber nicht. Das schafft Verwirrung, auch bei der Berichterstattung", sagt Puig zur Begründung seiner Pläne, die in einem neuen 1,6-Liter-Turbomotor münden werden, der schon 2012 sein Renndebüt in der Tourenwagen-WM geben soll.


Fotos: Sunred, WTCC in Macao


Erste Gespräche fanden in Macao statt

Entsprechende Gespräche dazu gab es bereits beim Saisonfinale der WTCC in Asien. "Ich war in Macao, um mich mit den Kunden darüber zu unterhalten, ob und was sie künftig brauchen", erklärt Puig und fügt hinzu: "Wir arbeiten daran, einen neuen Motor zu homologieren. Wir wollen unseren Kunden eine Möglichkeit bieten." Und damit hätte die spanische Marke wieder eine WM-Präsenz.

"Es handelt sich um einen SEAT-Motor, für den wir verantwortlich sein werden. Wenn unsere Kunden dieses Triebwerk hernehmen wollen, okay, wenn nicht, auch okay. Es gibt jedenfalls einige Vorteile innerhalb der Volkswagen-Gruppe, weil sich der WTCC-Motor an den Rallye-Motor anlehnt. Es geht also nur darum, zusammenzuarbeiten", meint Puig. Fernziel könnte eine WTCC-Rückkehr sein.

"Wir wollen unseren Kunden eine Möglichkeit bieten." Jaime Puig

Dafür macht sich Puig schon seit geraumer Zeit stark. Der SEAT-Sportchef würde seine Marke nämlich liebend gerne wieder werksseitig in der Tourenwagen-WM erleben. Seit dem Ausstieg zum Saisonende 2009 wurden die SEAT-Autos im Starterfeld nämlich durch die Bank von Privatteams eingesetzt. Ab der übernächsten Rennsaison könnte sich dies allerdings durchaus wieder ändern...