• 15.11.2008 13:48

  • von Stefan Ziegler

Rechenspiele zum WM-Finale

In Macao fällt die Entscheidung in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft WTCC. Nur Yvan Muller und Gabriele Tarquini haben noch Chancen auf den Titel

(Motorsport-Total.com) - Seit dem vergangenen Rennwochenende in Okayama steht fest: Der neue Weltmeister der Tourenwagen-Weltmeisterschaft WTCC wird ein SEAT-Pilot sein. Nach 22 von 24 zu fahrenden Rennen sind Yvan Muller und Gabriele Tarquini die einzigen Fahrer, die sich in diesem Jahr noch um den Fahrertitel in der WTCC streiten. Muller führt die Gesamtwertung vor den letzten Rennen mit 100 Punkten an, Tarquini folgt mit 14 Punkten Abstand auf Rang zwei. 'Motorsport-Total.com' beleuchtet die Situation.

Titel-Bild zur News: Yvan Muller

Zwei Sprintrennen trennen Yvan Muller noch von der Meisterschaft in der WTCC...

Wieder einmal entscheidet sich erst in Macao, wer die Nachfolge von Andy Priaulx als Tourenwagen-Weltmeister antreten wird. Dabei spielt der große Rückstand von Tarquini auf Teamkollege Muller beinahe eine untergeordnete Rolle, denn auf dem schwierigen Stadtkurs im Herzen Macaos kann buchstäblich alles passieren. Wichtig für beide WM-Aspiranten - und besonders für Tarquini: ankommen. 'Motorsport-Total.com' nennt einige Szenarien für den Titelfight in Macao...#w1#

Yvan Muller ist Weltmeister 2008, wenn...
...er mehr als sechs Punkte in den beiden abschließenden Rennen holt.
...er in Lauf eins sechs WM-Zähler mehr einfährt als Rivale Tarquini.
...er in Macao einen zweiten oder ersten Platz belegt.
...er in einem der beiden Sprintrennen vor Tarquini ins Ziel kommt.
...Tarquini im ersten Rennen maximal Sechster wird, egal welche Position Muller erreicht.
...Tarquini eines der beiden Sprintrennen nicht beendet oder dabei keine Punkte macht.

Gabriele Tarquini ist Weltmeister 2008, wenn...
...er beide Rennen gewinnt und Muller maximal sechs Punkte holt.
...er vor Muller ins Ziel kommt und dabei im Schnitt jeweils 7,5 Punkte aufholt.
...Muller ausscheidet oder nicht punktet und er selbst mindestens 15 WM-Zähler einfährt.


Fotos: WTCC in Macao


Was passiert bei Punktegleichstand?

Theoretisch wäre es denkbar, dass beide WM-Kandidaten nach Abschluss der beiden Sprintrennen in Macao punktgleich an der Spitze der Gesamtwertung liegen. Ist dies der Fall, so entscheiden die besseren Rennplatzierungen: Wer mehr Siege auf dem Konto hat, ist Weltmeister. Ist auch diese Anzahl identisch, so werden alle Ergebnisse bis Platz acht herangezogen. Soweit wird es allerdings in Macao nicht zu kommen.

Die Ergebnisse der beiden WM-Rivalen in der Übersicht:

1. - Muller 3, Tarquini 3
2. - Muller 3, Tarquini 2
3. - Muller 1, Tarquini 1
4. - Muller 3, Tarquini 1
5. - Muller 3, Tarquini 6
6. - Muller 2, Tarquini 1
7. - Muller 2, Tarquini 1
8. - Muller 3, Tarquini 0

Ein Blick auf die Resultate der beiden WM-Protagonisten zeigt, dass spätestens beim Vergleich der dritten Plätze Endstation wäre. Denn sollte es Tarquini tatsächlich schaffen, in den letzten beiden Saisonläufen noch mit Muller gleichzuziehen, dann würde er seinem Konto noch mindestens einen Podestplatz hinzufügen und so den direkten Vergleich möglicherweise zu seinen Gunsten drehen.

Würde Tarquini einen Sieg holen und mit einer weiteren Platzierung in den Punkten den Ausgleich schaffen, wäre er aufgrund der höheren Anzahl von Siegen Weltmeister. Würde Tarquini mit einem zweiten Platz und einem weiteren Podestrang den Gleichstand erzielen, wäre er dank mehr Podiumsplatzierungen ebenfalls der diesjährige WTCC-Champion. Gleichzeitig bräuchte Muller allerdings eine riesige Portion Pech...