Muller: "Liege schon das gesamte Jahr auf WM-Kurs"
SEAT-Pilot und WM-Topfavorit Yvan Muller im Interview mit über den Endspurt in Macao, den Fight mit dem Teamkollegen und seine Quali-Leistung
(Motorsport-Total.com) - In wenigen Stunden beginnt die letzte der zwölf Runden im Titelkampf der Tourenwagen-Weltmeisterschaft WTCC. Im Ring stehen nur noch Yvan Muller und Gabriele Tarquini, die beide noch Chancen auf den Gesamtsieg haben. Doch Muller genießt den möglicherweise entscheidenden Vorteil, denn er hat 14 WM-Punkte Vorsprung auf seinen einzigen Verfolger, der obendrein auch noch sein Teamkollege ist. Schlägt er Tarquini in den Sprintrennen in Macao, dann ist Muller Champion...

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Entschlossen: SEAT-Fahrer Yvan Muller will Weltmeister 2008 werden...
Frage: "Yvan, du bist als erster Fahrer unter der 151-Sekunden-Marke geblieben. Dachtest du zu diesem Zeitpunkt bereits an die Pole-Position?"
Yvan Muller: "Nicht wirklich. Es waren schließlich noch fünf Minuten zu fahren und ich habe schon damit gerechnet, dass noch einige Jungs würden zulegen können. Ich wollte einfach keine Risiken eingehen, außerdem war ich mit meiner Pace zufrieden. Ich habe den Wagen zum Schluss einfach nur noch geschont."#w1#
Frage: "Im Gegensatz zu deinem WM-Rivalen Gabriele Tarquini hattest du eine gute Qualifikation..."
Muller: "Es ist immer gut, vorne zu starten. Hier in Macao ist das sogar noch viel wichtiger. Wir nehmen alles Schritt für Schritt und dürfen auf keinen Fall die Konzentration verlieren."
Frage: "Würdest du es vorziehen, wenn dein WM-Rivale nicht auch noch zugleich dein Teamkollege wäre?"
Muller: "Das macht überhaupt keinen Unterschied. Wir sind Freunde, daher spielt das gar keine Rolle."
Frage: "Was ist also dein Ziel für das erste Rennen? Fährst du nur auf ankommen?"
Muller: "Ich will vor Gabriele ankommen. Vollkommen egal, auf welcher Position, solange ich dabei vor Gabriele ins Ziel komme."
Frage: "Wenn du vor ihm ins Ziel kommst, dann bist du durch..."
Muller: "Ich habe 14 Punkte Vorsprung. Es ist mein Ziel, diesen auch über die Ziellinie zu retten. Wenn ich vor Gabriele bleiben kann, dann bin ich Weltmeister."
Frage: "Wird deine Aufgabe noch zusätzlich dadurch erschwert, dass du die WM hier in Macao einfahren musst?"
Muller: "Ganz klar: Hier in Macao kommt dich jeder Fehler teuer zu stehen. Das ist gerade die Crux dabei, wenn man hier um den Titel kämpft. Manchmal musst du in Macao einfach das Gehirn ausschalten und Vollgas geben. Wenn du aber mitten im WM-Kampf steckst, dann kannst du das logischerweise nicht machen. Da sollte man immer fokussiert und konzentriert sein."
Frage: "Wie siehst du rückblickend deine Saison?"
Muller: "Ich bin natürlich hochzufrieden. Schon das gesamte Jahr über liege ich klar auf WM-Kurs und kann dieses Jahr als Champion abschließen. Im schlimmsten Fall werde ich Zweiter in der Gesamtwertung. Damit bin ich absolut happy..."

