• 11.03.2009 10:29

  • von Stefan Ziegler

Ravaglia ist mit Hernández "äußerst zufrieden"

Teamchef Roberto Ravaglia freute sich über das gelungene Debüt von Sergio Hernández - Alessandro Zanardi mit Gewichts-Handicap

(Motorsport-Total.com) - Wäre da nicht die überdeutlich dominierende SEAT-Mannschaft gewesen, das BMW Team Italy-Spain hätte zum Saisonauftakt in Curitiba womöglich Siegchancen gehabt. Neuling Sergio Hernández begeisterte in beiden WM-Läufen mit couragierten Manövern und verpasste nur durch Pech und einer Berührung mit Félix Porteiro eine weitere Punktposition. Auch Alessandro Zanardi war solide unterwegs, hatte aber mehr mit den Gewichtsfolgen seines neuen sequentiellen Getriebes zu kämpfen.

Titel-Bild zur News: Sergio Hernandez, Curitiba, Curitiba Circuit

Sergio Hernández konnte das BMW Team Italy-Spain in Curitiba von sich überzeugen

So zog BMW Team Italy-Spain Teamchef Roberto Ravaglia nach dem ersten Rennwochenende des Jahres ein gemischtes Fazit, freute sich aber über das gelungene Debüt seines Neuzugangs: "Ich bin mit der Leistung von Hernández äußerst zufrieden", sagte der Italiener. "Im ersten Rennen ist er sehr zielstrebig vorgegangen und hat im drittletzten Umlauf prompt die schnellste Rennrunde gefahren."#w1#


Fotos: Rennwochenende in Curitiba


"Der Regen im zweiten Lauf hat uns dann nicht gerade in die Hände gespielt. Sergio hat sich dennoch sehr gut verteidigt und es war sehr schade, dass ihn der Kontakt mit Porteiro daran gehindert hat, weitere Punkte einzufahren", kam Ravaglia auf den Zwischenfall mit seinem ehemaligen Piloten zu sprechen. Nach einem Ausritt von Hernández hatte das Übel seinen Lauf genommen.

Der Spanier kam zurück auf die Rennstrecke und Porteiro stach in die Lücke - allerdings etwas zu optimistisch, wie sich umgehend herausstellen sollte: Der Proteam-Privatier schubste seinen BMW Kollegen an und zwang Hernández in einen Dreher, woraufhin der 25-Jährige jede Chance auf Punkte einbüßte. Was folgte, war ein Protest bei der Rennleitung - aber ohne Konsequenzen.

Alessandro Zanardi, Curitiba, Curitiba Circuit

BMW Pilot Alessandro Zanardi erlebte ein schwieriges Auftaktwochenende... Zoom

Der Zwischenfall wurde zwar noch einmal untersucht, zog als normaler "Rennunfall" allerdings keinerlei Bestrafung nach sich. Die Situation barg aber durchaus eine gewisse Brisanz, hatte Porteiro doch noch im vergangenen Jahr den BMW 320si pilotiert, den nun Hernández um die Kurse der WTCC prügelt. Etwas Ärger über den Cockpittausch könnte als mitgespielt haben...

Geärgert hat sich gewiss auch Routinier Zanardi, denn der Italiener hatte ebenfalls gute Chancen auf Punkte oder sogar die Pole-Position im zweiten Rennen, musste sich aber letztlich doch seinen Konkurrenten geschlagen geben. Ravaglia: "Zanardi hat etwas mehr unter den 30 Kilogramm Extragewicht gelitten, welche die Regeln für die Benutzung eines sequentiellen Getriebes vorschreiben."

"Das liegt aber ganz einfach auch daran, dass die Motoren in großen Höhen etwas an Power einbüßen", nannte der erste Tourenwagen-Weltmeister von 1987 einen weiteren Grund für das schwache Abschneiden der BMW Flotte. "Leider hat dieser Nachteil in Bezug auf die Leistung und sein Gewicht das Wochenende von Alessandro maßgeblich mit beeinflusst."