Curitiba: Licht und Schatten für das BMW Team Germany
Augusto Farfus und Jörg Müller hatten ein durchwachsenes Wochenende, holten aber dennoch für BMW die Kohlen aus dem Feuer
(Motorsport-Total.com) - Insgesamt elf WM-Punkte strichen Augusto Farfus und Jörg Müller beim Saisonauftakt der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) ein - und waren damit angesichts der Umstände wahrscheinlich noch recht gut bedient. Während SEAT an der Spitze in einer eigenen Liga unterwegs war, lieferte Farfus zwei couragierte Punktfahrten ab. Für das Highlight des Wochenendes zeichnete allerdings Müller verantwortlich: Seine Aufholjagd im Regen von Curitiba begeisterte Zuschauer und Experten gleichermaßen.

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Jörg Müller ließ die meisten Konkurrenten im zweiten Lauf glatt im Regen stehen...
Der BMW Team Germany Pilot war als Sechster in das erste der beiden Sprintrennen gegangen, kam allerdings nur wenige Kurven weit. Nach einem Techtelmechtel mit BMW Markenkollege Andy Priaulx und Chevrolet-Fahrer Alain Menu war schnell Endstation für den Deutschen, der mit so viel Zuversicht in die Saison gestartet war - das erste Rennen war für Müller schon unmittelbar nach dem Start gelaufen.#w1#
Doch die BMW Team Germany Crew unter Teammanager Charly Lamm machte den 320si noch während des ersten Laufs wieder fit - und Müller dankte es ihnen mit einer wahrhaft einmaligen Performance auf dem "Autódromo Internacional de Curitiba". "Nach der Enttäuschung aus dem ersten Rennen tut natürlich eine Aufholjagd wie im zweiten Lauf richtig gut", kommentierte Müller seinen Husarenritt.
Der 39-Jährige hatte das zweite Sprintrennen vom 21. Startplatz aus aufgenommen und kam schlussendlich als Fünfter ins Ziel - eine Meisterleistung. "Wir haben mit dem Setup goldrichtig gelegen und mein Auto war perfekt für diese Bedingungen abgestimmt", beschrieb Müller die Rahmenbedingungen seiner spektakulären Regenfahrt. Nur die Zielflagge verhinderte ein noch besseres Ergebnis.

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Augusto Farfus war in Curitiba ständig in Duelle verwickelt und holte 7 Punkte Zoom
Dabei wäre Müller beinahe ganz andere taktische Wege gegangen: "Zuerst hatten wir noch in Betracht gezogen, viel zu riskieren und auf Trockenreifen zu starten", gestand der Routinier. "Dann haben wir aber davon abgesehen - es war einfach zu viel Wasser auf der Strecke. Hätte das Rennen noch länger gedauert, wäre es für mich sicher noch weiter nach vorn gegangen. Insgesamt bin ich aber zufrieden."
Lokalmatador Farfus lieferte ebenfalls zwei solide Rennen ab - stand dabei allerdings nicht so sehr im Fokus wie Teamkollege Müller. Auch wenn der Brasilianer stets in der Spitzengruppe zu finden war - ein Patentrezept gegen die überlegenen SEAT-Fahrer hatte auch er nicht parat: "Wir haben alles gegeben", sagte Farfus, "aber leider war hier zum Saisonauftakt nicht viel mehr möglich."
"Für den zweiten Lauf haben wir auf eine Trockenabstimmung gesetzt, um im Verlauf des Rennens einen Vorteil zu haben. Leider trocknete der Kurs nicht schnell genug ab und unsere Entscheidung hat sich daher nicht bezahlt gemacht", meinte der 25-Jährige. Dennoch: Farfus ist nach dem eröffnenden ersten Saisonwochenende schärfster SEAT-Verfolger und derzeit bester Benziner im WM-Klassement.

