• 21.06.2009 09:20

Priaulx: "Bei uns gibt es kein Zurückhalten"

Andy Priaulx im Interview über sein Abschneiden in der Qualifikation von Tschechien und die Leistung der Dieselfahrzeuge von SEAT

(Motorsport-Total.com) - In Brünn konnte der frühere Tourenwagen-Weltmeister Andy Priaulx die Stärke seines BMW Pakets bislang voll und ganz ausspielen und in der Qualifikation P2 belegen. Jetzt gilt es für den britischen Rennfahrer, auch in den beiden Sprintrennen weit vorne zu landen und reichlich Punkte zu machen - die Konkurrenz von SEAT hat sich schließlich schon einen guten Vorsprung erarbeitet. Im Interview mit 'Motorsport-Total.com' nahm Priaulx Stellung zur Performance der spanischen SEAT-Rivalen.

Titel-Bild zur News: Andy Priaulx

Andy Priaulx möchte seine Ausgangslage in Tschechien in gute Punkte umsetzen

Frage: "Andy, P2 im Qualifying - damit bist du sicherlich zufrieden..."
Andy Priaulx: "Oh ja. Das stimmt mich richtig zufrieden. Das ist eine schöne Sache. Es ist sehr wichtig für uns, so viele BMW Fahrzeuge an der Spitze zu haben. Brünn ist unsere stärkste Rennstrecke im Kalender, also müssen wir hier richtig viele Punkte machen."#w1#

"Schon das nächste Rennen in Porto dürfte wieder schwieriger für uns werden und vielleicht werden wir auch in Brands Hatch ein hartes Wochenende erleben. Wir müssen also an diesem Wochenende möglichst viele Punkte einfahren und einfach das Maximum herausholen. Für alle bei BMW ist das aber schon einmal ein tolles Ergebnis."

Frage: "Zwei SEAT-Autos haben es in die Top 10 geschafft, aber Yvan Muller war nicht dabei. Hast du eine Erklärung dafür? Ist das nicht etwas seltsam?"
Priaulx: "Das ist schon etwas seltsam. Wir haben aber schon im vergangenen Jahr gesehen, dass sie hier vor allem mit den langgezogenen Kurven schwer zu kämpfen hatten. Ich glaube, dass ihr Wagen seine Stärken vor allem beim Herausbeschleunigen aus den Kurven hat. Bei einer langgezogenen Kurve, wo man nur nach und nach Geschwindigkeit aufnehmen muss, können sie ihren Vorteil nicht ausnutzen."

"Auf kürzeren und winkligeren Kursen - wie zum Beispiel Pau - sind sie viel besser, denn dort fühlt sich ihr Fahrzeug einfach wohl und kann seine volle Leistung abrufen. Hier sind wir dagegen mehr im mittleren und oberen Drehzahlbereich unterwegs. Unser großer Vorteil dabei ist, dass wir viel eher als sie schon wieder aufs Gas steigen können. Dadurch können wir ihre Extraperformance etwas kompensieren."


Fotos: Andy Priaulx, Rennwochenende in Brünn


Frage: "Es gab in jüngster Zeit viele Diskussionen darüber, ob SEAT nur Spielchen spielt oder nicht. Ist das noch ein Thema oder sind diese Dinge längst ad acta gelegt?"
Priaulx: "Wir können nicht beurteilen, ob sie Spielchen mit uns spielen. Fest steht aber, dass ihre Performance zwischen gut und schlecht hin- und herpendelt. Das kann man nur schwer nachvollziehen, denn wir geben immer Vollgas. Bei uns gibt es kein Zurückhalten. Wir wollen uns verbessern, wann immer wir die Möglichkeit dazu haben. Das ist zumindest das Spiel, das wir spielen. Ich halte das nur für sportlich."

"Ich kann aber nicht beurteilen, was die anderen anstellen, denn das wissen wir schlicht und ergreifend nicht. Wir stehen jetzt aber sicherlich an der Schwelle zu einer wichtigen Phase, denn nun erhalten die Entscheidungen des Tourenwagen-Büros eine besondere Bedeutung. Es ist wichtig, dass sie nicht sagen, wir hätten das stärkste Auto - das sind wir im Augenblick ganz einfach nicht. Wir haben zwar hier ein sehr gutes Wochenende, aber in Porto kann sich schon wieder ein ganz anderes Bild aufzeigen."