• 01.12.2008 17:05

  • von Stefan Ziegler

Muller und SEAT freuen sich über "bombastische Saison"

2008 war das Jahr von Yvan Muller und SEAT: Zum ersten Mal in der Geschichte der Tourenwagen-WM kamen die großen Sieger nicht aus dem Hause BMW

(Motorsport-Total.com) - Schon beim Saisonauftakt zur Tourenwagen-Weltmeisterschaft WTCC hatte sich angedeutet, dass 2008 möglicherweise ein anderer Wind an den Rennwochenenden wehen wird: SEAT schien mit dem Dieselmotor genau die richtige technische Raffinesse ausgepackt zu haben, um die Konkurrenz um BMW, Chevrolet und Honda in die WTCC-Schranken zu verweisen. Vor allem Yvan Muller und Gabriele Tarquini wussten immer wieder zu überzeugen - letztendlich gab's sogar beide Titel für die Iberer.

Titel-Bild zur News: Yvan Muller und Jaime Puig

Nach dem Erfolg in Macao strahlten Yvan Muller und Jaime Puig um die Wette

Weltmeister Muller wollte jedenfalls erst im allerletzten Moment an den Erfolg glauben - zu sehr saß dem Franzosen die knappe Niederlage von 2007 noch im Nacken: "Im vergangenen Jahr bin ich ebenfalls als Führender in der Meisterschaft nach Macao gekommen und war nach den Rennen überhaupt nicht glücklich", sagte Muller in der Pressekonferenz in Macao. "Ein Jahr später ist alles ganz ausgezeichnet gelaufen."#w1#

"Wenn du ein Rennen verlierst, dann erinnerst du dich wochen- oder monatelang daran - vielleicht sogar noch länger. Siegst du dann, so vergisst du dieses Gefühl recht schnell wieder. Aber diesen Tag werde ich so schnell nicht vergessen", meinte der frischgebackene Tourenwagen-Weltmeister. Muller hatte 2008 an jedem Rennwochenende gepunktet und war so am Ende vor Teamkollege Tarquini geblieben, der sich einige Nullnummern geleistet hatte.

"Konstanz ist in dieser Meisterschaft besonders wichtig", weiß Muller um seinen entscheidenden Vorteil. "Gleichwohl braucht man natürlich auch ein großartiges Team, das einem diese Möglichkeit bietet. SEAT hat mir diese Gelegenheiten verschafft und auch meine Mechaniker haben ihren Beitrag dazu geleistet. Außerdem muss ich mich bei allen meinen Teamkollegen bedanken. Wir haben in dieser Saison ausgezeichnet zusammengearbeitet und sind gemeinsam gewachsen."

"Bis zuletzt haben wir beispielsweise Informationen mit Gabriele ausgetauscht. Das war also immer fantastisch, denn unser Teamspirit war stets einwandfrei", gab Muller zu Protokoll - und Teamchef Jaime Puig konnte da nur beipflichten: "Die Saison war für SEAT einfach bombastisch. Wie ich aber immer zu betonen pflege: Dafür braucht es nun einmal ein ganz ausgezeichnetes Team - und wir hatten in diesem Jahr das beste."

"Wir haben Geschichte geschrieben, denn wir haben einfach erkannt, dass die Regeln eine andere Herangehensweise erlauben würden. Wenn man in dieser Meisterschaft etwas anders macht als die Konkurrenz, dann hat man auch die Chance auf den Sieg. Wir haben im TDI eine solche Möglichkeit gesehen, denn unser Konzern ist sehr gut darin, Dieselmotoren zu bauen. Daher konnten wir erstmals eine Weltmeisterschaft mit einem TDI-Aggregat gewinnen."