• 16.11.2008 13:35

  • von Stefan Ziegler

Muller: Das Jahr danach...

Yvan Muller ist am Ziel: Auf den Punkt genau ein Jahr nach seiner bislang größten Niederlage feierte der Franzose in Macao seinen allergrößten Triumph

(Motorsport-Total.com) - Wenn sich Geschichte einmal nicht wiederholt: Yvan Muller kam in der abgelaufenen Saison der Tourenwagen-Weltmeisterschaft WTCC als Führender in der Fahrerwertung nach Macao - wie schon 2007. Im Gegensatz zum Vorjahr, ließ sich der SEAT-Fahrer die Butter in diesem Jahr allerdings nicht mehr vom Titelbrot nehmen und landete einen klaren Punktsieg gegen Rivale Gabriele Tarquini. Mit seiner überzeugenden Titelfahrt machte Muller die Erinnerung an sein Vorjahres-Niederlage vergessen.

Titel-Bild zur News: Yvan Muller

Machte mit P2 und P3 in Macao alles klar: Yvan Muller ist Weltmeister 2008

Entsprechend gelöst präsentierte sich Muller nach der Zieldurchfahrt: "Ein Jahr danach habe ich in Macao endlich den Titel geholt", gab der frischgebackene Tourenwagen-Weltmeister zu Protokoll. "An Niederlagen erinnert man sich ewig, Siege vergisst man dagegen schnell wieder. Dennoch glaube ich, dass ich an diesen Tag noch eine ganze Weile lang zurückdenken werde."#w1#

"Um diese Meisterschaft zu gewinnen, musst du ein konstanter Fahrer sein. Auf der anderen Seite brauchst du auch das Team, welches dir die Chance gibt, um fighten zu können. Ich muss mich daher bei meinen Teamkollegen und der SEAT-Truppe für ihren Einsatz bedanken", kam Muller in der Stunde seines großen WM-Erfolges auf die Menschen hinter seinem Triumph zu sprechen.

"Wir haben immer so eng zusammengearbeitet, haben das beste Teamwork gezeigt und haben kontinuierlich Fortschritte gemacht", fasste der Franzose zusammen und kam zu dem einen Schluss: "Das hat uns in die Lage versetzt, den Sieg zu holen." Man könnte die Zusammenarbeit bei SEAT auch als 'kompromisslos' bezeichnen, den für die WM-Favoriten mussten sich die anderen Fahrer unterordnen.


Fotos: WTCC in Macao


Einzig Muller und Tarquini konnten in der Endphase der Meisterschaft frei auffahren - Jordi Gené, Tiago Monteiro und Rickard Rydell leisteten Schützenhilfe für die Favoriten. Letztendlich reiste man so als Doppelspitze zum finalen Aufgalopp nach Macao, denn Tarquini hatte bei 14 Punkten Rückstand zumindest noch Außenseiterchancen auf den WM-Titel. Realistisch war ein WM-Erfolg des Italieners aber nicht.

Das sah auch Tarquini ein: "Meine Chancen auf den Titel waren ohnehin gering, weil ich ja schon mit einer recht großen Lücke auf Yvan Muller hierher gekommen bin. Ich habe trotz allem bis zum Ende gegen einen großen Widersacher und hervorragenden Teamkollegen gekämpft, der eine außerordentlich gute Saison hatte", lobte der ehemalige Formel-1-Pilot seinen siegreichen Stallgefährten.