• 29.08.2009 10:04

  • von Stefan Ziegler

Muller: "BMW ist nun schneller als wir"

Titelverteidiger Yvan Muller im Interview mit 'Motorsport-Total.com' über den WM-Kampf, die Politik in der WTCC und die Streichung des Rennens in Pau

(Motorsport-Total.com) - Zwei Drittel der Saison sind bereits absolviert und Weltmeister Yvan Muller ist auf dem besten Wege, seinen 2008 gewonnen WM-Titel erfolgreich zu verteidigen. Nach 16 Läufen zur Tourenwagen-WM 2009 hat der französische Rennfahrer bereits 82 Punkte auf dem Konto - und zwei Verfolger im Nacken. Im exklusiven Interview mit 'Motorsport-Total.com' spricht Muller über die WM-Situation.

Titel-Bild zur News: Yvan Muller

Yvan Muller hat auch in dieser Saison den WM-Titel bei den Tourenwagen anvisiert

Frage: "Yvan, auch in diesem Jahr führst du gemeinsam mit Gabriele Tarquini die Fahrerwertung an. Freust du dich schon auf diesen Titelkampf?"
Yvan Muller: "Ja, aber da gibt es auch noch Augusto Farfus. Außerdem haben die Regeländerungen dafür gesorgt, dass BMW nun schneller ist als wir. Möglicherweise liegen wir also schon hinter ihnen zurück. Das ist aber nicht direkt ersichtlich."#w1#

"Wir sind eben im Rennen besser und belegen auch dank unserer besseren Strategie die Spitzenpositionen. Was die reine Geschwindigkeit anbelangt, so müssen wir uns diesbezüglich hinter BMW anstellen. Das ist jetzt eine Angelegenheit zwischen SEAT und Farfus."

Frage: "In dieser Saison gab es vor allem politische Hoch- und Tiefpunkte. Würdest du sagen, dass es bislang ein sehr schwieriges Jahr für dich war?"
Muller: "Nein, eigentlich nicht. Es ist ja nicht schwieriger als sonst. Politik ist nun einmal ein Teil unseres Sports. Darüber hinaus ist es auch unmöglich, dieser Diskussion aus dem Weg zu gehen. Wir haben Fronttriebler, Hecktriebler, Benziner und Dieselautos in dieser Meisterschaft - da muss es ja Reibereien geben."

"Politik ist nun einmal ein Teil unseres Sports." Yvan Muller

Frage: "Spielt die Politik für dich noch eine Rolle, wenn du im Auto sitzt?"
Muller: "Nein, natürlich nicht. Wenn ich im Auto sitze, dann mache ich meinen bestmöglichen Job. Den politischen Teil dieser Arbeit überlasse ich meinem Boss. Er soll das regeln."

Frage: "Freust du dich auf einen bestimmten Kurs im weiteren Saisonverlauf?"
Muller: "Die noch ausstehenden Rennen spielen uns nicht gerade in die Karten. Oschersleben wird sicherlich hart werden für uns - wie schon Brands Hatch. In Imola könnte es für uns wieder etwas besser aussehen. Unsere Chancen in Okayama und Macao sind dann jeweils 50:50, würde ich sagen."

Frage: "Pau fand keine Berücksichtigung für den Rennkalender 2010. Bist du traurig darüber, dein Heimrennen zu verlieren?"
Muller: "Aber natürlich! Das ist wirklich sehr schade. Es ist einfach bedauerlich, kein Rennen in Frankreich zu haben - wo es dort doch so viele ausgezeichnete Rennstrecken gibt. Auch für SEAT Frankreich ist das schlecht, denn ihr Engagement ist groß."

"Es ist einfach bedauerlich, kein Rennen in Frankreich zu haben." Yvan Muller

Frage: "Aktuell laufen die Planungen zur Austragung eines WTCC-Rennens in den USA ab 2011. Was würdest du von einem Rennen in den Vereinigten Staaten halten?"
Muller: "Das wäre eine tolle Sache. Wenn die Hersteller die Idee gut finden, dann sollten wir das unbedingt machen."