• 12.11.2010 13:51

  • von Stefan Ziegler

Michelisz: Talent ist nicht alles

Zengõ-Pilot Norbert Michelisz über den schwierigen Aufstieg in die Tourenwagen-WM, der nur mit einem gut gefüllten Sponsoren-Portfolio zu stemmen ist

(Motorsport-Total.com) - In den vergangenen Jahren machte sich Norbert Michelisz vor allem im SEAT-Eurocup einen Namen, doch der Wechsel in die Tourenwagen-WM blieb dem ungarischen Rennfahrer lange Zeit verwehrt. Der Grund: Michelisz und sein Team hatten nicht genug Sponsoren an der Hand, um den Schritt in die WTCC zu vollziehen. 2010 stimmte das Budget endlich - und Michelisz zeigt eine starke Leistung.

Titel-Bild zur News: Norbert Michelisz

Norbert Michelisz etablierte sich 2010 in der stark umkämpften Tourenwagen-WM

Dank Titelsponsor Dension kann sich der 26-Jährige erstmals in seiner noch jungen Karriere auf WM-Niveau beweisen. Dabei ist Michelisz allerdings vom Wohlwollen anderer abhängig, wie er gegenüber 'b92.net' erläutert. Die Entscheidungen zur Teilnahme an einer Rennserie wie der WTCC würden nämlich "immer von anderen getroffen" werden. "Es kommt halt auf das Budget an", sagt Michelisz.


Fotos: Norbert Michelisz, WTCC in Okayama


"Wenn du Sponsoren findest, die genug Geld vorstrecken, um eine Saison in der WTCC zu bestreiten, dann willst du dieses Rennjahr freilich absolvieren. Nach meiner ersten Saison im Eurocup wusste ich, dass ich ein ähnliches Tempo wie die Topfahrer im Tourenwagen-Sport an den Tag legen kann. Leider war das Budget 2009 aber nicht groß genug. 2010 bot sich aber schließlich eine Möglichkeit."

"SEAT stellte uns ein sehr konkurrenzfähiges Auto zur Verfügung und unser Sponsor sagte schlicht: 'Ihr bekommt das Budget und habt ein starkes Fahrzeug. Das ist gut für euch und für uns.' Damit war die Entscheidung gefallen, in der WTCC anzutreten", gibt Michelisz rückblickend zu Protokoll. Trotz einiger Pleiten, Pech und Pannen wertet der Ungar seinen WM-Einstand bislang als Erfolg.

"Ich denke, diese Saison war prima, um zu sehen, wo ich mich als Fahrer noch verbessern kann. Ich war schon recht konkurrenzfähig unterwegs, musste aber noch vieles lernen. Ich weiß, dass ich es hinbekomme und das verschafft mir eine zusätzliche Motivation", meint der 26-Jährige und zeigt sich zuversichtlich: "In einer zweiten Saison kann ich mit Sicherheit deutlich mehr Punkte einfahren."