• 18.10.2008 19:51

  • von Stefan Ziegler

Marsh im Interview: "Ich bin schon sehr gespannt"

Wiechers-Neuzugang Matthew Marsh im exklusiven Interview mit 'Motorsport-Total.com' über seinen bevorstehenden Einsatz in der WTCC

(Motorsport-Total.com) - In Okayama und Macau wird das deutsche Wiechers-Team einen weiteren Debütanten an den Start bringen: Matthew Marsh aus Hongkong steigt für die verbleibenden Rennwochenenden ins Cockpit des BMW 320si, wird Teamkollege von Takayuki Aoki und bestreitet vier WM-Läufe für die Privatiers. 'Motorsport-Total.com' sprach mit dem 40-Jährigen über sein anstehendes Debüt in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft WTCC - und traf dabei auf einen Kollegen, denn Marsh ist Rennfahrer und Journalist in Personalunion.

Titel-Bild zur News: Matthew Marsh

Matthew Marsh greift in Okayama und Macau für Wiechers-Sport ins Lenkrad

Frage: "Matthew, wie bist du zu deinem Drive bei Wiechers gekommen?"
Matthew Marsh: "Manchmal scheinen die Dinge einfach wunderbar zu laufen. Ich habe darüber nachgedacht, in Macau am WTCC-Rennen teilzunehmen und bin dann auf einen alten Freund von mir, Tom Coronel, zurückzukommen. Er hat mich an Wiechers verwiesen. Ich habe mich spontan an diesen Rennstall erinnert, denn mein Freund Peter Bonk arbeitet gelegentlich mit ihnen zusammen."#w1#

Marsh freut sich auf die großen WTCC-Namen

"Mit Bonk Motorsport war ich selbst zweifach bei den 24 Stunden am Nürburgring unterwegs. Glücklicherweise hatte Wiechers für Macau ein freies Cockpit. Dominik Greiner (Teammanager; Anm. d. Red.) und Herr Wiechers waren sehr flexibel und verständnisvoll. Dank ihrer Hilfe konnten wir ein Paket schnüren und befinden uns in einer tollen Lage. Ich hoffe, dass ich das in mich gesetzte Vertrauen zurückzahlen kann!"

Frage: "Was gefällt dir an der WTCC?"
Marsh: "Ich bin bislang noch nie in der Tourenwagen-WM unterwegs gewesen, daher könnte meine Antwort auf diese Frage nach dem Rennen in Okayama möglicherweise anders ausfallen. Es gibt da drei Punkte: Zum einen bin ich sehr aufgeregt, in dieser allgemein als sehr konkurrenzfähig angesehene Rennserie starten zu können."

"Ich bin schon sehr gespannt, wie ich im Vergleich zu den Stammfahrern aussehen werde. Es ist einfach großartig, im selben Rennen wie die berühmten Jungs um Priaulx (Andy Priaulx; Anm. d. Red.) und Zanardi (Alessandro Zanardi; Anm. d. Red.) am Start zu stehen. Zweitens freut es mich überaus, für Hongkong und meinen Sponsor 'City of Dreams' in einer Weltmeisterschaft auftreten zu können."

"Im Porsche Supercup war ich der erste Einwohner Hongkongs, der ein Rennen in Monaco bestritten hat und der einzige, der in Le Mans gefahren ist. Jetzt kann ich diese Liste mit der WTCC weiterführen und das ist einfach prima. Auch für meinen Sponsor ist es klasse, an einem weltbekannten Event teilzunehmen."

Spaß steht im Vordergrund

Frage: "Wie würdest du die WTCC im Vergleich zu anderen Rennserien einschätzen?"
Marsh: "Die WTCC scheint überaus populär zu sein. Ich freue mich schon sehr, bald mehr darüber herauszufinden."

Frage: "Was hast du dir für Okayama und Macau vorgenommen?"
Marsh: "In Okayama geht es für mich nur ums Lernen. Ich habe den BMW noch niemals zuvor gefahren, kenne das Team noch nicht und bin dort erstmals in der WTCC unterwegs. Außerdem ist der Kurs in Okayama neu für mich - ich habe ihn 1994 lediglich zum Großen Preis der Formel 1 besucht. Bei Macau ist das anders, denn dort habe ich schon einige große Rennen bestritten: den Formel-3-Grand-Prix und das Tourenwagenrennen."

"Die Rahmenrennen - wie der Porsche Cup - haben nur 30 Minuten Training und gehen dann in das Qualifying und in das Rennen. Die WTCC bietet mir hingegen die Möglichkeit, viel mehr Runden zu drehen. Ich liebe diese Strecke und daher ist es mir am Wichtigsten, das Fahren dort zu genießen. Zweitens möchte ich natürlich ein gutes Ergebnis holen. Noch ist es allerdings etwas zu früh für Erwartungen, aber ich hoffe sehr, dass ich Herrn Wiechers in Macau zufriedenstellen kann."